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Blockflöte lernen: Das 1×1 für die ersten Schritte

Blockflöte lernen

Die Blockflöte gehört zu den beliebtesten Instrumenten in der Musikwelt. Das einfache Erlernen der Blas- und Grifftechnik führt zu schnellen Erfolgserlebnissen.

Darum ist die Blockflöte das typische Einsteigerinstrument für Kinder, aber auch Erwachsene. Wir geben Tipps zum Einstieg.

Wissenswertes zur Blockflöte

Die Blockflöte gehört zur Gruppe der Holzblasinstrumente. Sie ist ein “Luftinstrument”und ihr Name lässt sich von dem griechischen Wort "flatus" (Wind, Hauch, Blasen) ableiten. Die Blockflöte umfasst eine ganze Instrumentenfamilie.

Die verschiedenen Blockflöten unterscheiden sich durch ihre Grundtöne (also den tiefsten, spielbaren Ton) sowie die Länge und Frequenz. Es gibt folgende Blockflötenarten mit jeweiligen Grundtönen:

  • Garkleinblockflöte in c3
  • Sopraninblockflöte in f2
  • Sopranblockflöte in c2
  • Altblockflöte in f1
  • Tenorblockflöte in c1
  • Bassblockflöte in f
  • Großbassblockflöte in c
  • Kontrabassblockflöte in F

Zum Lernen wird üblicherweise die Sopranblockflöte verwendet. Da sie recht klein ist , eignet sie sich nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder ab sechs Jahren.

Geschichte der Blockflöte

Geschichte der Blockflöte

Die Blockflöte gehört zu den ältesten Instrumenten überhaupt. Sie entwickelte sich von einem Hirteninstrument in der frühen Geschichte zu einem Instrument von Gauklern und Spielmännern im Mittelalter.

In der Renaissance-Zeit zog die Blockflöte in Hof- und Adelskapellen ein. Im Barock schrieben viele Komponisten Stücke speziell für die Blockflöte, die zu dieser Zeit auch oft als Soloinstrument Anwendung fand.

Darauf folgend verlor die Blockflöte zunächst an Bedeutung und wurde von der Querflöte ersetzt.

Erst in den 1920ern gewann die Blockflöte wieder an Bedeutung, als der Engländer Arnold Dolmetsch (1858 – 1940) die Kammermusik aus der Renaissance und dem Barock wiederbelebte. Seitdem nutzen auch moderne Komponisten die Blockflöte wieder in ihren Stücken.

Die Blockflöte hat sich im Laufe der Zeit im Aufbau und in der Art der Nutzung stark verändert. Die Blockflöte wurde im Laufe der Zeit von einem simplen Holzblasinstrument zu einem immer komplexer werdenden Instrument ausgebaut.

Aufbau der Blockflöte

Blockflöten sind in der Regel dreiteilig aufgebaut. Sie besteht aus einem Kopf-, Mittel- und Fußstück, die zu einem Teil zusammengesteckt werden. Die einzigen Ausnahmen sind die Sopranino-, Sopran und Altblockflöte, die zweiteilig aufgebaut sind.

Das Mittel- und Fußstück sind in diesem Fall bereits als ein Teil zusammengefasst. Die Garkleinblockflöte ist sogar komplett einteilig.

Das Kopfstück einer Blockflöte besteht aus einem Schnabel, einer Anblaskante, dem Labium und dem Block. Auf dem Mittelstück befinden sich die Tonlöcher, die beim Spielen mit den Fingern geschlossen werden. Auf der Rückseite befindet sich ein Loch für den Daumen.

Das Fußstück einer Blockflöte besteht aus einem Schallbecher und einem letzten Tonloch. Der Kanal, der im Block des Kopfstückes beginnt, endet hier.

Die Blockflöte kannst du durch leichtes Drehen ganz einfach zusammenstecken.

Deutsche und Barocke Griffweisen

Allgemein wird zwischen der deutschen und barocken Griffweise unterschieden, die in einigen wichtigen Punkten voneinander abweichen:

Deutsche:

  • Wird für Anfänger empfohlen
  • Die meisten Blockflöten werden in deutscher Griffweise hergestellt
  • Halbtöne sind schwieriger sauber zu spielen

Barocke:

  • Wird vermehrt von fortgeschrittenen Spielern genutzt
  • Lautstärke, Klangfarbe und Tonhöhe sind sauberer zu spielen
  • Beim Spielen des Tons “f” wird ein Gabelgriff benötigt

Tipp: Die beiden Griffweisen kannst du schon optisch ganz einfach voneinander unterscheiden. Das dritte Loch von unten ist bei der barocken Griffweise deutlich größer als bei der deutschen Griffweise.

Materialvarianten

Blockflöten können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Dabei bieten die einzelnen Materialien unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Holz

Generell kann man bei Blockflöten aus Holz zwischen harten und weichen Hölzern unterscheiden. Harte Hölzer klingen härter, obertöniger und voller, sind im Klang aber nicht besonders flexibel. Weiche Hölzer klingen weicher, grundtöniger und sind mischfähiger.

Für ein alleiniges Musikstück empfiehlt es sich also eine Blockflöte aus hartem Holz zu nehmen, für den gemeinsamen Auftritt aber eine mit weichem Holz.

  • Harte Hölzer: Ebenholz, Buchsbaum, Grenadill, Palisander, Oliven- und Rosenholz, Cocobolo, Geralanda
  • Weiche Hölzer: Birnbaum, Ahorn, Pflaume, Walnuss

Kunststoff

Blockflöte aus Kunststoff

Blockflöten werden schon seit jeher aus Holz hergestellt, mittlerweile besteht aber auch die Möglichkeit sie aus Kunststoff herzustellen.

In der Qualität des Klangs sind Kunststoff-Blockflöten nicht mit Blockflöten aus Holz zu vergleichen. Besonders geeignet sind Kunststoff-Blockflöten  für kleinere Kinder, da sie vergleichsweise pflegeleicht, robust und preisgünstig ist.

Kompromiss

Als Kompromiss besteht die Möglichkeit, nur den Kopf der Flöte aus Kunststoff herzustellen. Diese sind dann am Mundstück, dem sensibelsten Teil der Flöte, etwas robuster. Im Klang ähneln sie aber einer Blockflöte aus Holz.

Reinigung und Pflege

Beim Kauf einer Blockflöte erhältst du neben dem Etui auch ein kleines rundes Bürstchen und ein bisschen Fett. Beides gehört zur Grundausstattung, die du benötigst, um möglichst lange viel Freude an deiner Blockflöte zu haben.

Deine Blockflöte solltest du nach jedem Gebrauch einmal mit der Bürste reinigen, da du beim Spielen immer auch ein wenig Spucke verlierst. Am besten eignet sich ein möglichst fusselfreies Tuch.

Reinigen kannst du sie, indem du deine Blockflöte in ihre Einzelteile zerlegst und sie hinterher bei Raumtemperatur trocknen lässt.

Solltest du deine Blockflöte nicht benutzen, bewahrst du sie am besten in deinem Etui auf. Achte dabei darauf, dass sie weder Feuchtigkeit noch zu großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.

Wenn du dich für eine Holzblockflöte entschieden hast, musst du diese gelegentlich ölen. Im Normalfall genügt es, dies nur zwei- bis dreimal im Jahr zu tun. Durch das Ölen kannst du kleine Kratzer entfernen.

Um deine Blockflöte zu ölen, muss diese komplett trocken sein. Das heißt, dass du deine Blockflöte vorher mindestens zwölf Stunden nicht benutzen darfst. Du kannst deine Blockflöte mit einem weichen Tuch ganz vorsichtig mit ein wenig Öl einreiben.

Achte aber unbedingt darauf, dass kein Öl in das innere der Flöte gelangt. Lasse deine Blockflöte anschließend gut trocknen. Überschüssiges Öl kannst du mit einem sauberen, weichen Tuch wegwischen.

Blockflöte kaufen

Blockflöte kaufen

Um Blockflöte spielen zu lernen, brauchst du natürlich auch ein Instrument. Als Anfänger muss dieses auch gar nicht teuer sein.

Viele Anfänger beginnen mit einer Blockflöte aus Kunststoff und arbeiten sich dann mit der Zeit zu einer Blockflöte aus Holz hoch.

Dies hat den Vorteil, dass du anfangs gucken kannst, ob dir das Spielen der Blockflöte überhaupt Spaß macht, ohne direkt zu viel Geld auszugeben.

Obwohl Blockflöten aus Kunststoff zwar den Vorteil haben, dass sie wesentlich preisgünstiger sind, ist es trotzdem wichtig, darauf zu achten, dass deine Flöte nicht zu günstig ist. Das könnte sich sonst schlecht auf den Klang auswirken.

Blockflöte leihen

Wenn du dir keine eigene Blockflöte kaufen möchtest, sind Leihinstrumente eine gute Alternative. Manche Geschäfte und Musikschulen verleihen Blockflöten. Musikschulen verleihen ihre Instrumente jedoch oft nur, wenn du dort auch Unterricht nimmst.

Hast du Interesse, kannst du einfach bei der nächstgelegenen Musikschule nachfragen. Es lohnt sich auch, im Internet nach Alternativen zu suchen. Die Kosten für den Leih einer Blockflöte variieren, sind aber vergleichsweise eher günstig.

Blockflöte lernen: Die Grundlagen

Egal welches Instrument du erlernst – um es richtig spielen zu können, brauchst du Motivation und Selbstdisziplin. Auch wenn du anfangs ein wenig Zeit benötigst, um dich in die Spielweise der Blockflöte einzufinden, solltest du dich nicht entmutigen lassen.

Wirst du erst einmal mit dem Instrument warm, machst du schnell Fortschritte.

Grifftabelle

Um die verschiedenen Griffmöglichkeiten zu vereinfachen, werden Grifftabellen erstellt. Die zugedeckten Tonlöcher wurden früher durch Ziffern und Buchstaben veranschaulicht. Mittlerweile ist es jedoch üblicher, die Tonlöcher durch Kreise darzustellen.

Ein ausgefüllter Kreis stellt hier ein zugedecktes Tonloch dar; ein leerer Kreis stellt ein offenes Tonloch dar. Die halbe Abdeckung eines Tonlochs wird durch einen halb ausgefüllten Kreis dargestellt. Im Internet kannst du sämtliche Grifftabellen kostenlos finden.

Noten

Noten

Blockflöten klingen fast alle höher, als ihr Name es hergibt. Um die Notation zu erleichtern, werden viele Blockflöten darum eine oder zwei Oktaven tiefer notiert.

Dies hat den Vorteil, dass sich der Notenschlüssel auf den Violinen- und Bassschlüssel beschränkt und zu viele Hilfslinien vermieden werden können.

  • Zwei Oktaven tiefer: Garkleinblockflöte
  • Eine Oktave tiefer: Sopraninoblockflöte, Sopranblockflöte, Bassblockflöte, Großbassblockflöte
  • Gleichklingend: Altblockflöte, Tenorblockflöte, Kontrabassblockflöte

Noten lesen zu können ist bei dem Erlernen und Spielen einer Blockflöte von Vorteil. So kannst du viele Stücke spielen, ohne dir die Tonfolge einprägen zu müssen. Dazu kannst du dir entweder ein Notenbuch kaufen oder auch im Internet kostenlos sämtliche Stücke finden.

Anfangs fällt dir das Notenlesen vielleicht schwer, aber wenn du die Grundlagen begriffen und dich an die etwas ungewöhnliche Notierung gewöhnt hast, wird es dir ganz leicht fallen. Tipps zum Notenlernen findest du hier.

Üben

Genauso wie bei jedem Instrument und bei jeder Sportart ist regelmäßiges Üben im Lernprozess sehr wichtig. Grundsätzlich eignen sich eher kurze, aber dafür regelmäßige Lerneinheiten, als lange aber unregelmäßige.

Fang am Anfang lieber mit einfachen Übungen an. So ist es empfehlenswert, zuerst mit Atemübungen oder tonlosem Greifen eines Tons oder einer Melodie (das heißt, ohne dass du in die Flöte bläst) anzufangen. Auch Intervalle, Tonleiter oder Kinderlieder sind sehr beliebt bei Anfängern.

Wichtig ist, dass du geduldig und motiviert bleibst. Anfangs gelingt dir vielleicht nicht alles perfekt und auch wenn das natürlich frustrierend sein kann, gehört das zum Lernprozess dazu und ist völlig normal.

Wenn du merkst, dass du nicht mehr aufnahmefähig bist, solltest du eine Pause einlegen oder am nächsten Tag weitermachen. Das Üben hat keinen Sinn mehr, wenn du schon müde bist und sowieso nichts mehr behältst.

Haltung

Haltung einer Blockflöte

Die Blockflöte wird in einem Winkel von etwa 45 Grad zum Körper gehalten. Es ist wichtig, die Arme dabei leicht anzuwinkeln.

Das Mundstück der Flöte (der Schnabel) wird gerade zwischen den Lippen angesetzt und von diesen umschlossen. Diese solltest du dabei möglichst locker lassen.

Um einen Ton zu erzeugen, müssen die Tonlöcher der Flöte von den Fingern geschlossen werden. Dies erfolgt mit dem Fingerballen, niemals mit den Fingerkuppen.

Genau wie beim Mundstück, ist es hierbei wichtig, eine möglichst lockere Haltung zu haben.

Auch der Rest der Körperhaltung ist beim Spielen der Blockflöte sehr wichtig. Eine gerade Körperhaltung, sowohl im Sitzen als auch im Stehen, ist eine wichtige Voraussetzung, um eine gute Atmung beizubehalten. Besonders der Kopf sollte gerade sein.

Blockflöte lernen an Musikschulen oder im Privatunterricht

Sehr viele Musikschulen bieten Blockflöten-Unterricht an. Dies hat den Vorteil, dass dein Musiklehrer direkt auf Unklarheiten oder Fragen eingehen kann. Solltest du Schwierigkeiten haben, kann dein Lehrer gezielt mit dir daran arbeiten.

Es besteht außerdem keine Gefahr, dass du dir falsche Griffe oder Ähnliches angewöhnst, da du im Normalfall direkt berichtigt wirst. Du bekommst immer ehrliches Feedback und wirst sicherlich auch den ein oder anderen Tipp von deinem Lehrer bekommen.

Manchmal bietet es sich auch an, Privatunterricht zu nehmen. Der Musiklehrer kommt dann zu dir nach Hause, was nicht nur praktischer für dich ist, sondern oft auch günstiger, da du dir die Anfahrt sparst.

Auch hier kann dein Lehrer direkt auf dich eingehen und sich nach deinen Bedürfnissen und Schwierigkeiten richten.

Blockflöte selber lernen

Solltest du dich dagegen entscheiden, Unterricht zu nehmen, kannst du natürlich auch versuchen, dir das Blockflöte spielen selbst beizubringen. Das erfordert genauso wie im Unterricht sehr viel Ausdauer, Motivation und Zeit.

Beim Lernen kann dir besonders das Internet sehr behilflich sein. Dort wirst du sicherlich einige einfache Musikstücke finden, die du mit ein bisschen Übung selbst nachspielen kannst. Unterricht kannst du im Nachhinein immer noch nehmen.

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