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Keyboard spielen lernen: Das 1×1 für die ersten Schritte

Das Keyboard ist ein elektronisches Klavier und ein tolles Einsteiger-Instrument. Mit dem Keyboard kannst du sowohl klassische Klavierstücke spielen, als auch außergewöhnliche Klangexperimente machen. Auch wenn du gerne einmal in einer Band spielen willst, ist das Keyboard sehr gut geeignet. Wir klären dich über das Keyboard auf und geben praktische Tipps zum Erlernen des Instruments.

Wissenswertes über das Keyboard

Keyboard spielen lernen

Das Keyboard ist ein Allround-Instrument, denn du kannst darauf nicht nur Klavier spielen, sondern dich auch selbst mit einer Rhythmusgruppe begleiten.

Dazu nutzt du ein automatisch ablaufendes Arrangement, das du mit der linken Hand steuerst. Das Arrangement kann aus Schlagzeug- oder Bassrhythmen, aber auch aus Gitarren-, Streicher- und Bläserklängen bestehen. Gleichzeitig spielst du dazu mit der rechten Hand Melodien oder Solo-Parts mit den Tastatur-Sounds.

Bei Alleinunterhaltern ist das Keyboard besonders beliebt, da auf Knopfdruck auch Einleitungen und Schlussparts für bestimmte Songs abrufbar sind. Als Keyboarder musst du also sowohl spielerische Fähigkeiten erlernen, als auch den Umgang mit der Begleitautomatik.

Keyboard ist eine Sammelbezeichnung für elektrische Tasteninstrumente. Die Klangproduktion dieser Instrumente basiert auf elektronischen Schaltungen. Keyboarder findet man in der Jazz-, Pop- und Rockmusik.

Die Tastenanordnung auf einem Keyboard ist identisch mit der eines Klaviers. Das heißt jeder Pianist kann auch Keyboard spielen. Zur Keyboardfamilie gehören neben dem Keyboard auch das E-Piano, das Clavinet, der Synthesizer und das Digitalpiano.

Geschichte des Keyboards

Die Entstehung des Keyboards beginnt mit der elektrischen Hammond-Orgel, die in den 50er und 60er Jahren zu einem festen Bestandteil der Jazz- und Popszene wurde. Im Laufe der Jahre wurde das Modell immer weiter entwickelt, bis 1980 die ersten sogenannten Portable Keyboards auf den Markt kamen.

An Klangspektrum boten die Keyboards genauso viel wie ihre Vorgängermodell, sie waren aber viel preiswerter. Das machte sie auch einem breiten Publikum zugänglich. Zunächst allerdings hauptsächlich im japanischen und englischsprachigen Raum.

Erst in den 90er Jahren wurden Keyboards auch hierzulande modern.

Aufbau des Keyboards

Das Keyboard hat verschiedene Bedienelemente

Auf den ersten Blick erinnert ein Keyboard stark an ein Klavier. Die Tastatur sieht genauso aus, es gibt schwarzen und weiße Tasten.

Hauptunterschied im Aufbau ist die kompakte Bauweise des Keyboards. Diese macht es leicht und gut transportierbar. Die Anzahl der Tasten variiert von Modell zu Modell. So gibt es Keyboards mit 49, 61, 74 oder 88 Tasten.

Die Breite der Tasten entspricht normalerweise der genormten Klavier-Tastatur, aber auch hier unterschieden sich die Modelle. Du findest auch Keyboards mit schmaleren Tasten.

Ein weiterer Unterschied zum Klavier besteht darin, dass ein Keyboard verschiedene Bedienelemente, wie Taster, Drehknöpfe oder Schieberegler hat. Diese nutzt du, um die zahlreichen Funktionen des Keyboards zu bedienen.

Da das Keyboard ein elektrisches Instrument ist, benötigt es Stromzufuhr. Auf der Rückseite des Instruments findest du Steckbuchsen für den Stromanschluss, Audioanschlüsse und Anschlüsse für Pedale. Die meisten Modelle besitzen vorne zudem ein Display, das Einstellungen oder gespeicherte Informationen anzeigt, wie zum Beispiel Tempoangaben der Stücke.

Um auf dem Keyboard zu spielen, brauchst du Lautsprecher. Die sind oft im Instrument verbaut. Wenn das der Fall ist, brauchst du keine zusätzliche Verstärkung durch externe Boxen.

Je nach Modell können auch Disketten-, CD-, oder Speicherkartenlaufwerke vorhanden sein. Damit kannst du nach Lust und Laune neue, zusätzliche Klänge für die Begleitautomatik in den internen Speicher laden.

Keyboard oder Klavier spielen lernen?

Klaviere werden in der Klassik bevorzugt

Um diese Frage zu klären, solltest du dir Gedanken darüber machen, welche Art von Musik du machen möchtest. Wenn du gerne klassische Stücke spielen möchtest, dann solltest du dich für das Klavier entscheiden.

Ein Klavier bietet gerade in der Dynamik, also bei den Unterschieden zwischen laut und leise, deutlich mehr Spielraum als ein Keyboard. Die Lautstärke am Keyboard ist zwar regulierbar, allerdings nicht während des Spielens.

Gerade die dynamischen Veränderungen innerhalb eines Stücks sind in der Klassik aber besonders wichtig. Die eingebauten Verstärker und Lautsprecher im Keyboard erreichen den Klang eines Klaviers oder gar eines Flügels nicht.

Auch in Bezug auf das Spielgefühl gibt es Unterschiede. Keyboards nutzen meistens nur eine Feder als Tasten-Widerstand, Klaviere eine Hammermechanik. Klaviere haben meist 88 Tasten, während die Anzahl der Tasten bei Keyboards je nach Modell variiert.

Das macht sie handlicher, leichter und einfacher zu transportieren. Die kostengünstigere Alternative zum Klavier ist das Digitalpiano. Es ahmt den Klang von Klavieren nach, funktioniert aber digital. Das Spielgefühl ähnelt dem von Klavieren.

Ein Keyboard kommt zwar nicht an den Klang eines Klaviers oder Digitalpianos heran, bietet aber etliche Sounds, die weit darüber hinaus gehen. Du kannst zum Beispiel Orgel- oder Streicherklänge auswählen und mit rhythmischen Sounds spielen.

Das Keyboard ist zudem programmierbar. Du kannst also schon vorher planen, wie genau du einen Song spielen möchtest. Wenn du vor hast in einer Band zu spielen oder dir eine Vielzahl an Sounds wichtig ist, solltest du dich für das Keyboard entscheiden. Ein weiterer Pluspunkt: Einsteiger-Keyboards sind sehr viel günstiger als Klaviere.

Keyboard kaufen: Worauf du bei deinem ersten Instrument achten solltest

Es gibt viele verschiedene Keyboard-Modelle. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Handhabung, sondern auch in der Ausstattung, Bedienbarkeit und Größe. Folgende Kriterien sollte das Keyboard erfüllen, welches du dir kaufst:

1. Das Instrument sollte mindestens 61 Tasten in normaler Größe haben. Selbst wenn du kleine Finger hast gewöhnst du dich schnell an die Größe der Tasten.

2. Eine Anschlagsdynamik sollte vorhanden sein. Das bedeutet, dass die Töne je nach Kraft deines Anschlags lauter oder leiser klingen. Oft ist die Anschlagsdynamik abschaltbar. Solltest du am Anfang Probleme damit haben, schaltest du sie zunächst aus. Irgendwann musst du dich aber daran gewöhnen, dann wird dein Spiel noch präziser.

3. Praktisch ist ein Registration-Speicher. Damit kannst du Klänge deiner Wahl für ein bestimmtes Lied zusammenstellen und abspeichern. Wenn du willst, fügst du auch ein Arrangement zur Begleitung hinzu. Später rufst du alles auf Knopfdruck ab.

4. Eine Begleitautomatik für ausgegriffene Akkorde (fingered) nutzt du, um dich beim Spielen mit der linken Hand mit rhythmischen Sounds selbst zu begleiten. Im Fingered-Chord-Modus greifst du die Begleitakkorde mit mindestens drei Tasten.

Obwohl das am Anfang kompliziert ist, hat es deutliche Vorteile zur Einfinger-Automatik, bei der du den Akkord mit einem Finger greifst. Die Einfinger-Automatik vernachlässigt das Spielen mit der linken Hand völlig.

Lernst du von Beginn an im Fingered-Chord-Modus kannst du die Technik später auf beliebige Tasteninstrumente übertragen, auch wenn diese nicht über eine Begleitautomatik verfügen, wie zum Beispiel das Klavier.

Optional kannst du auch noch darauf achten wie viele Klänge das Keyboard hat und ob es eine Tempoanzeige gibt, die das Tempo visualisiert.

Keyboard spielen lernen: Die Basics

Keyboard lernen: Die Basics

Bevor du mit dem Üben beginnt, solltest du klären, ob du wirklich Lust hast Keyboard zu lernen. Das Erlernen eines jeden Instruments erfordert Motivation und ein gutes Zeitmanagement.

Es ist keine gute Idee mit dem Keyboardspielen anzufangen, wenn dich jemand anders dazu überredet hat. Sollte das der Fall sein, dann lass es lieber sein.

Nur wenn du Neugierde und Motivation mitbringt, wirst du Spaß am Lernen und Spielen haben. Tipps zum effektiven Lernen findest du hier.

Keyboard-Bänkchen: Positioniere ein Keyboard-Bänkchen vor dem Keyboard, etwa in der Mitte der Tastatur. Es ist wichtig, dass du dich nicht auf einen Stuhl mit Rückenlehne setzt. Dann besteht die Gefahr, dass du dich zurücklehnst.

Das wäre keine geeignete Haltung zum Spielen. Wenn du nicht gleich ein Keyboard-Bänkchen kaufen möchtest, kannst du auch einen einfachen Hocker nutzen.

Haltung: Deine Sitzgelegenheit rückst du so nah an das Keyboard heran, dass deine Knie leicht unter dem Instrument verschwinden. Am besten ist es, wenn du nur die vordere Hälfte des Hockers benutzt. Die Füße stellst du flach auf den Boden.

Hände: Deine Hände entspannst du und legst sie auf die Tastatur. Dabei sollten sich deine Ellbogen etwa auf Höhe der Tastatur befinden.

Tastatur: Die Tastatur besteht je nach Keyboard aus 49, 61, 74 oder 88 Tasten. Egal wie viele Tasten dein Keyboard hat, du kannst dich immer an einer Gruppe von zwölf Tasten orientieren. Sieben weiße Tasten und fünf schwarze Tasten bilden eine Oktave.

Die weißen Tasten sind c, d, e, f, g, a und h, die dazwischen liegenden schwarzen Tasten sind, je nach Sichtweise, cis, dis, fis, gis und ais oder des, es, ges, as und b. Das kommt darauf an, ob man sie als Erhöhungen der Stammtöne oder Verringerungen der Stammtöne sieht.

Noten

Noten

Beim Keyboard lernen ist es von Vorteil, wenn du Noten lesen kannst. Wenn du die Grundlagen verinnerlicht hast, besorgst du dir Noten und übst damit Stücke ein. Im Internet gibt es kostenlose Keyboard Noten, auch für Anfänger. Genau wie das Spielen selbst, fällt dir das Notenlesen zu Beginn mit Sicherheit schwer.

Mit der Zeit hast du aber auch das verinnerlicht und denkst beim Spielen nicht weiter darüber nach. Tipps zum Noten lernen findest du hier.

Natürlich kannst du auf dem Keyboard auch Stücke spielen, die für das Klavier geschrieben sind. Tatsächlich sind das die meisten Stücke.

Da der Tonumfang sowohl auf dem Keyboard als auch auf dem Klavier sehr groß ist und man problemlos mehrere Noten gleichzeitig spielen kann, werden die Noten in zwei Zeilen notiert.

In der oberen Zeile sind die höheren Noten verzeichnet, die in den meisten Fällen mit der rechten Hand gespielt werden. Sie stehen im Violinschlüssel, der auch G-Schlüssel heißt und sind oft die Melodie.

In der unteren Zeile sind die tieferen Noten notiert, die normalerweise mit der linken Hand gespielt werden. Sie stehen im Bassschlüssel, der auch F-Schlüssel heißt und begleiten die Melodie. Die linke Hand spielt oft Akkorde, also mehrere Noten gleichzeitig.

Das ist am Anfang gar nicht so einfach. Es gibt auch die Möglichkeit die obere Zeile mit der linken Hand und die untere mit der rechten Hand zu spielen. Das ist allerdings nicht so einfach. Wenn der Komponist diese Technik wünscht, schreibt er das in die Noten.

Obere und untere Notenzeile werden mit einer Akkolade verbunden. Das Wort Akkolade stammt aus dem Französischen und bedeutet Klammer. Die Klammer soll verdeutlichen, dass die Noten beider Zeilen gleichzeitig und nicht nacheinander gespielt werden.

Als Keyboarder ist es also von Vorteil sowohl den Violinschlüssel, als auch den Bassschlüssel zu kennen. Ziffern, die über oder unter den Noten notiert sind, benennen die Finger, mit denen die Note gespielt werden soll. Dabei gilt:

1 – Daumen
2 – Zeigefinger
3 – Mittelfinger
4 – Ringfinger
5 – kleiner Finger

Üben

Regelmäßiges Üben ist wichtig

Willst du schnell Erfolg haben willst, ist es ratsam jeden Tag ein bisschen zu üben. Optimal sind zwischen fünfzehn und dreißig Minuten pro Tag. So trainierst du deine Fähigkeiten und erinnerst dich genau an das, was du am Tag zuvor gelernt hast.

Regelmäßiges Üben ist auch wichtig, um Prozesse zu automatisieren. Während du zu Beginn noch darüber nachdenkst wo du deine Finger am besten platzierst, hast du die Abläufe irgendwann verinnerlicht und es geht quasi von alleine.

Natürlich braucht es einige Zeit, bis du dir merkst, wo sich welche Noten auf der Tastatur befinden. Hast du das geschafft, kannst du versuchen Akkorde und verschiedene Tonarten zu spielen. Wichtig ist, dass du beim Üben viel Geduld hast.

Keyboard lernen an Musikschulen oder im Privatunterricht

Musikschulen bieten Keyboardunterricht an. Ein Lehrer kann individuell auf deine Bedürfnisse eingehen und Fragen gezielt beantworten. Außerdem sieht er direkt, wenn du etwas falsch machst. So besteht keine Gefahr, dass du dir beispielsweise eine falsche Haltung angewöhnst.

Im Unterricht fällt das nämlich sofort auf und du bekommst gezielt Feedback. Ein weiterer Vorteil am Unterricht in einer Musikschule ist, dass es dort häufig Bands gibt, in denen du mitspielen kannst. Das motiviert zusätzlich.

Eine weitere Möglichkeit ist Privatunterricht. Wenn du dich an Musikhochschulen umhörst, findest du vielleicht einen Studenten, der dich unterrichtet. Meistens ist das eine günstigere Option als Unterricht bei Berufsmusikern, da sich Studenten noch in der Ausbildung befinden.

Keyboard selbst lernen

Natürlich kannst du es auch erst einmal alleine versuchen. So sparst du Geld und Zeit und probierst erst einmal aus, ob das Spielen Spaß macht. Im Internet oder in Lernbüchern findest du Noten einfacher Stücke, die du als Einsteiger gut üben kannst.

Tipp: Höre dir das Stück an, bevor du beginnst es zu üben. So hast du eine Vorstellung davon, wie es klingen soll.

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