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Billard spielen: Regeln, Zubehör & 4 hilfreiche Tipps für Anfänger

Billard ist eine der bekanntesten "Kneipensportarten" in Deutschland und in vielen Lokalen findet sich ein Billardtisch. Doch wie funktioniert Billard und was musst du beachten? Wir erklären dir, wie du Billard spielst, wie die Regeln lauten und welche Tipps es für Anfänger gibt.

Auch wenn Billard gerne als "Kneipensportart" betitelt wird, ist es im Kern doch eine Präzisionssportart, ähnlich wie Golf. Es bedarf viel Konzentration und Geschicklichkeit. Beim Billard treten zwei Spieler oder Teams gegeneinander an und spielen auf einem Billardtisch.

Sie sind mit einem sogenannten "Queue" ausgestattet (der Billardstab, umgangssprachlich auch "Kö" genannt), mit dem die Kugeln gestoßen werden. Dabei hat beim Poolbillard jedes Team seine eigenen Kugeln, die in eines der sechs Löcher des Spielfeldes eingelocht werden müssen.

Da es verschiedene Arten von Billard gibt, differenzieren sich hier die Regeln je nach Variante. Die bekanntesten Arten von Billard sind Poolbillard, Snooker und Karambolage. Die Arten unterscheiden sich aber nicht nur bei den Regeln, sondern auch beim Spielfeld und den Spielkugeln.

In Deutschland ist vor allem das Poolbillard weit verbreitet.

Billard erfreut sich schon seit einiger Zeit einer enormen Popularität und in vielen Lokalen findest du Billardtische. Mittlerweile gibt es auch sehr viele Billardcafés und Billardvereine. Auch Turniere werden gespielt, von kleinen Lokalturnieren bis hin zu Weltmeisterschaften, die sogar im Fernsehen übertragen werden.

Warum du Billard ausprobieren solltest

Warum du Billard spielen solltest

Billard ist eine spaßige Aktivität, die Abwechslung in den Alltag und den Abend bringt. Da es sehr anfängerfreundlich und leicht zu verstehen ist, kann jeder es spielen.

Dabei ist es egal, ob du es in einem ernsten Umfeld wie bei einem Wettbewerb oder in einem lockeren Umfeld spielst, wie mit Freunden. Billard macht einfach sehr viel Spaß.

Billard fördert außerdem deine Fähigkeit, strategisch zu denken und vorauszuplanen.

Ähnlich wie auch beim Schach, solltest du beim Billard immer einen Zug vorausplanen. Weil du dich beim Billard stark konzentrierst und den Rest des Alltags ausblenden kannst, hilft Billardspielen auch beim Stressabbau.

Wo du Billardspielen kannst

Billardtische gibt es mittlerweile in sehr vielen Lokalen, vor allem in Kneipen. Weil die meisten Kneipen aber nur einen oder zwei Tische haben, lohnt sich auch ein Besuch in einem Billardcafé.

Dort dreht sich alles um die Präzisionssportart, es gibt sehr viele Tische und immer Hobbyspieler, die dir behilflich sein können. Meistens musst du in diesen Cafés einen Tisch für eine gewisse Zeit mieten und kannst in diesem Zeitraum so viele Runden spielen, wie du willst.

Eine weitere Möglichkeit, um Billard zu spielen, sind Vereine. Es gibt landesweit sehr viele Vereine, die teilweise auch in Ligen spielen und von einem bundesweiten Verband organisiert werden.

Wenn du einem Verein beitrittst, kannst du mit den Mitgliedern zusammen Billard spielen und den Sport an einem roten Faden erlernen. Manche Vereine bieten auch Schnupperkurse für Interessierte an.

Mittlerweile haben auch immer mehr Menschen einen eigenen Billardtisch zu Hause. Es gibt viele Varianten dieser Billardtische, vom Minibillard bis hin zum klassischen Poolbillard. So ein Tisch ist sehr schwer und recht kostenintensiv, bietet sich aber hervorragend für einen Partykeller an.

Regeln und Zubehör von Poolbillard

Die Regeln von Poolbillard

Im Poolbillard wird meistens die klassische Version des "8er Ball" gespielt. Es gibt noch weitere Poolbillard-Varianten, allerdings ist 8er Ball die Herkömmlichste und wird fast überall gespielt.

Auf dem Spielfeld befinden sich 16 Kugeln. Die weiße Kugel ist der Spielball. Eine weitere Kugel ist komplett schwarz. Das ist die Kugel, die du zuletzt einlochen musst. Die restlichen Kugeln sind farblich und in zwei Arten aufgeteilt.

Es gibt sieben "halbe" und sieben "volle" Kugeln. Die halben Kugeln sind größtenteils weiß, haben aber einen dicken farbigen Strich in der Mitte. Die vollen Kugeln sind komplett farbig.

Ein Spieler hat die vollen Kugeln, der andere die halben. Auch wenn ihr in Teams spielt, teilt ihr die Kugeln auf diese Weise auf. Ziel des Spiels ist es, alle deine Kugeln in den Löchern des Spielfeldes zu versenken und zum Schluss die schwarze Kugel einzulochen.

Du versenkst die Kugeln, indem du mit deinem Queue die weiße Kugel anstößt, und mit dieser auf die anderen Kugeln zielst. Dabei darfst du nur die weiße Kugel anstoßen, keine andere. Zudem darfst du nur deine eigenen Kugeln einlochen.

Wenn du aus Versehen eine Kugel deines Gegners einlochst, verschaffst du ihm einen Vorteil, da er selbst nun eine Kugel weniger einlochen muss.

Das Spielfeld

Das Spielfeld beim Poolbillard

Der Billardtisch ist mit einem feinen Tuch bespannt, dass die Kugeln besonders gut rollen lässt. Er hat sechs Löcher, vier in den Ecken und zwei an den langen Seiten des Billardtisches, jeweils in der Mitte zwischen den Ecken. Ein Teil des Billardtisches bildet den Kopfteil.

Von dieser Seite wird zu Beginn des Spiels die weiße Kugel gestoßen. Auf der anderen Seite des Feldes werden die Kugeln in einer Pyramide angeordnet, auf die die weiße Kugel zielt.

Wenn eine Kugel in ein Loch rollt, wird sie in der Regel automatisch zu einem Fach an der Seite des Tisches befördert.

Dort kannst du sie nach der Partie bequem wieder herausnehmen. Es gibt aber auch Poolbillardtische mit Taschen, wo du die Kugeln meist individuell herausnehmen musst.

Ablauf des Spiels

Zu Beginn der Partie werden alle Kugeln außer die weiße in einer Dreiecksform aufgebaut. Dafür gibt es das Billarddreieck, das bei jedem Tisch dabei sein sollte.

Du musst einfach nur die Kugeln in das Dreieck legen und das Dreieck in die richtige Position bewegen (gegenüber dem Kopfteil). Dann nimmst du das Dreieck weg, so dass nur noch die Kugeln auf dem Tisch liegen.

Bei der Konstellation der Kugeln musst du darauf achten, dass das Dreieck mit einer Ecke zur weißen Kugel zeigt und die anderen beiden Ecken in die hinteren Löcher des Feldes.

In einer dieser Ecken des Dreiecks muss eine volle Kugel liegen, in der anderen eine halbe. In der Mitte des Dreiecks liegt die schwarze Kugel.

Die Kugeln werden mit dem Billarddreieck positioniert

Der Spieler beziehungsweise das Team mit Anstoß beginnt. Die weiße Kugel wird dann von ihrer Position im Kopfteil auf das Dreieck gestoßen, so dass die Kugeln auseinander rollen.

Im Optimalfall ist der Stoß so stark und präzise, dass direkt eine Kugel eingelocht wird. Die erste eingelochte Kugel entscheidet, mit welchen Kugeln das entsprechende Team spielt.

Wenn du also zum Beispiel mit dem Anstoß direkt eine volle Kugel einlochst, spielst du beziehungsweise dein Team mit den vollen Kugeln und musst die halben meiden. Denn dein Gegner spielt dann automatisch mit den halben Kugeln.

Wenn die Kugeln auf die Teams aufgeteilt sind, fängt die Partie erst richtig an. Denn jetzt geht es darum, dass du so schnell wie möglich alle deine Kugeln einlochst. Du bist übrigens so lange am Zug, bis du einen Fehler machst.

In der Regel bedeutet das, dass du bei einem Stoß keine Kugel einlochst. Fehler können aber auch sein:

  • Wenn du nicht die Kugel versenkst, die du ansagst. (Bei Billardturnieren kann es je nach Regelung sein, dass du vor jedem Zug die Kugel ansagen musst, die du einlochen möchtest. Zudem musst du das entsprechende Lochen nennen, in das die Kugel treffen soll. Im Hobbybillard ist dies aber meistens nicht der Fall.)
  • Wenn du die weiße Kugel versenkst.
  • Wenn du mit der weißen Kugel keine andere Kugel triffst.
  • Wenn eine Kugel vom Billardtisch fällt.
  • Wenn du eine Kugel mit etwas anderem als dem Queue berührst.

Hobbyspieler merken es sich in der Regel so, dass ihr abwechselnd spielt, du aber weiterspielen kannst, wenn du eine Kugel einlochst.

Je nach dem mit welcher Regelung ihr spielt beziehungsweise wie ihr es vorher abgesprochen habt, kannst du nach einem Fehler des Gegners die weiße Kugel vor deinem Zug dort hinlegen, wo du willst.

Wenn du alle deine Kugeln versenkt hast, musst du noch die schwarze Kugel einlochen. Das passiert unabhängig davon, wie weit dein Gegner ist. Wo du diese Kugel einlochen musst, hängt von eurer Absprache ab. In der Regel kannst du die schwarze Kugel überall dort einlochen, wo du willst.

Du musst das entsprechende Loch nur ansagen. Manche legen aber fest, dass die Kugel in dem Loch landen muss, wo auch deine letzte Kugel landete. Andere spielen es so, dass die schwarze Kugel ins gegenüberliegende Loch der letzten Kugel rollen muss.

Die letzten beiden sind aber inoffizielle Regelungen, die das Spiel spannender machen sollen.

Andere Billardarten und ihre Regeln

Auch wenn Poolbillard besonders beliebt ist, sind doch auch andere Arten des Präzisionssports weit verbreitet. Auch bei diesen Arten werden teilweise Turniere veranstaltet. Vor allem Snooker und Karambolage sind neben Poolbillard beliebt.

Snooker

Beim Snooker spielst du auf einem größeren Tisch mit kleineren Löchern. Die Löcher enden beim Snooker in Taschen, anders als beim Poolbillard. Neben dem Spielball gibt es 15 rote und sechs andersfarbige Kugeln.

Beide Spieler müssen immer abwechselnd eine rote und eine andersfarbige Kugel versenken. Solange noch rote Kugeln im Spiel sind, werden die eingelochten farbigen Kugeln wieder auf das Spielfeld gelegt. Punkte bekommst du, indem du die Kugeln versenkst, abhängig von der Farbe.

Am Ende der Runde wird deine Punktzahl addiert und dein Gegner ist am Zug.

Karambolage

Auf dem Karambolage-Tisch gibt es überhaupt keine Löcher und nur drei Kugeln. Jeder Spieler hat eine Kugel, die dritte ist neutral. Ziel ist es, eine "Karambolage" zu treffen. Das machst du, indem du mit deiner Spielkugel die anderen beiden mit einem Stoß triffst.

Wenn du das schaffst, bekommst du Punkte. Sobald eine gewisse Punktzahl von einem Spieler erreicht wird, gewinnt dieser. Du bist so lange am Zug, bis du keine Karambolage mehr triffst. Dann ist der Gegner an der Reihe.

4 Tipps für Billardanfänger

Auch wenn Billard sehr anfängerfreundlich und leicht zu erlernen ist, gibt es dennoch ein paar wichtige Informationen, die dir als Anfänger behilflich sein können. Deswegen haben wir vier Tipps für dich, die dir deinen Einstieg beim Billard erleichtern sollen.

Übe dich in der richtigen Technik

Viele Billardspieler lernen unterschiedliche Techniken. Oft lernen sie Billard durch Freunde oder Familie kennen. Dabei hat jeder seine ganz eigene Spielweise. Es gibt jedoch ein paar Grundlagen, die du beherrschen solltest.

Grundhaltung

Übe dich in der richtigen Technik

Für einen effektiven Spielzug ist die Haltung des Queues essentiell. Du hältst den Stab mit beiden Händen, eine Hand am vorderen Ende und die andere in der Mitte.

Mit der einen Hand bewegst du den Queue, die andere stabilisiert. Die Hand beziehungsweise der Arm, mit dem du den Stab bewegst, ist dein starker Arm. Wenn du Rechtshänder bist, stabilisierst du den Queue mit der linken Hand und bewegst ihn mit der rechten.

Du stabilisierst den Billardstab, indem du die "Spitze des Queues" zwischen Daumen und Zeigefinger führst und auf dem Mittelfinger ablegst. Mittelfinger, Ringfinger und der kleine Finger berühren das Spielfeld.

Du stehst vorgebeugt an dem Billardtisch. Dein schwächerer Fuß steht ein bisschen vorne, der andere einen Schritt weiter hinten. Beuge dich soweit vor, dass du den Queue angenehm stoßen kannst und er sich ungefähr unter dem Kinn befindet.

So entwickelst du eine gute Koordination und kannst am besten zielen.

Bonus-Tipp: Wenn du Profis zuschaust, siehst du sie oft einen "Geisterstoß" vor dem eigentlichen Stoß ausführen. Sie bewegen den Queue in der gleichen Position mehrmals vor und zurück, ohne die Kugel zu stoßen.

So merken sie, ob sie den Queue in dem richtigen Winkel halten und entwickeln ein Gefühl für den Stoß.

Effet

Eine Kugel mit Effet zu spielen, bedarf viel Übung und Geschick. Bei diesem Spielzug dreht sich die Kugel beim Rollen in eine gewisse Richtung, was dem Billardspieler viele Manöver ermöglicht.

Um eine Kugel mit Effet zu stoßen, wird sie nicht in der Mitte getroffen wie bei einem normalen Stoß, sondern an der Seite. Wie viel Kraft du dafür benötigst und mit welchem Winkel du zustoßen musst, lernst du mit zunehmender Erfahrung.

Profis nutzen Effet für verschiedene Techniken, wie beispielsweise den Stoppball. Mit dem Stoppball wird die weiße Kugel mit Effet auf eine andere Kugel gestoßen, so dass sie direkt nach dem Aufprall stehen bleibt, anstatt weiter zu rollen.

Finde die richtige Balance beim Stoß

Zu stark oder zu schwach zu stoßen ist ein typischer Anfängerfehler beim Billard. Wenn du eine Kugel mit zu viel oder zu wenig Kraft schlägst, werden die Kugeln nicht so rollen, wie du es dir vorgestellt hast. Das kann den gesamten Spielzug ruinieren.

Als Billardanfänger wird es dir wahrscheinlich oft passieren, dass du die nötige Kraft falsch einschätzt. Davon darfst du dich aber nicht entmutigen lassen. Wenn du viel spielst, wirst du das mit der Zeit von ganz allein besser einschätzen können.

Plane voraus

Zwar sind die Kugeln nach jedem Spielzug neu positioniert, allerdings solltest du nicht immer neu überlegen, sondern vorausschauend planen. Beim Billard solltest du immer strategisch denken.

Zum Beispiel sollte die weiße Kugel nach deinem Spielzug nicht so stehen, dass der Gegner ganz einfach eine Kugel einlochen kann. Manchmal lohnt es sich jedoch Risiken einzugehen.

Es kann sein, dass du die weiße Kugel in eine unvorteilhafte Position bringen musst, um einen Fortschritt zu erzielen. Wäge vor jedem Zug deine Chancen ab und fixiere dich nicht nur auf eine Kugel.

Benutzte Kreide und Unterstützung Queue

Verwende regelmäßig Billardkreide

Um dein Spielerlebnis beim Billard zu verbessern, solltest du die Spitze deines Queues regelmäßig mit Kreide einreiben.

Dadurch entsteht eine bessere Haftreibung zwischen der Spitze des Queues und dem Spielball, wodurch sich vor allem die Chance verringert, dass du mit der Spitze abrutschst.

Besonders wenn du mit Effet spielen willst, solltest du die Spitze vor der Runde mit Kreide einreiben.

Beim Billard gibt es auch sogenannte "Hilfsqueues", die du verwenden kannst. Das bietet sich vor allem an, wenn der Spielball ungünstig liegt und mit dem normalen Queue nur schwer zu erreichen ist.

Ein Hilfsqueue kannst du dann vor den Spielball setzen und deinen normalen Queue darauflegen.

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