Ausbildung zum Coach: 6 Coaching-Arten + 6 Tipps
Als Coach berätst und betreust du deine Klienten, um das Beste aus ihnen herauszuholen. Sowohl im beruflichen als auch im privaten Alltag gibt es Bedarf.
Bei uns erfährst du, welche Coaching-Arten es gibt und worauf du bei einer Ausbildung achten musst.
Möchtest du eine Coaching-Ausbildung machen, gibt es viel zu bedenken. Der Begriff Coach ist nämlich nicht geschützt und im Prinzip kann sich jeder so nennen. Aus diesem Grund ist auch das Angebot an Ausbildungsplätzen sehr hoch.
Es ist also sehr wichtig, dass du dich vorab umfassend informierst. Bei uns erfährst du, worauf du bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz achten musst, damit du nicht enttäuscht wirst.
Wissenswertes zum Coaching
Coaches sind in unterschiedlichen Bereichen tätig. Ihre Aufgabe besteht aber immer darin, andere Menschen zu bestimmten Themen zu beraten, Fragen zu beantworten und Tipps zur aktuellen Lebenssituation zu geben. Dabei steht das individuelle Potenzial des Kunden im Vordergrund.
An Hand dessen erarbeitet ein Coach gemeinsam mit dem Klienten Strategien, die das Erreichen eines selbstgesteckten Ziels fördern und den Klienten voranbringen.
Coach kann sich im Grunde jeder nennen, der beratend tätig ist. Eine spezielle Ausbildung ist nicht unbedingt nötig. Möchtest du dir aber so bald wie möglich einen festen Kundenstamm aufbauen und als seriöse Anlaufstelle für Ratsuchende fungieren, ist eine fundierte Ausbildung eine gute Idee.
Dabei bekommst du wichtige Aspekte der Coaching-Tätigkeit vermittelt und schließt den Lernprozess mit einem Zertifikat ab. Vielen Klienten ist das wichtig. Sie erkundigen sich danach, bevor sie sich von dir beraten lassen.
Diese Arten von Coaching gibt es
Coach ist nicht gleich Coach. Tatsächlich kannst du dich in vielen verschiedenen Bereichen spezialisieren. Coaches sind in fast allen Lebenslagen aktiv.
Die Grundlagen des Coachings verändern sich allerdings nicht. So agiert der Coach immer als beratender Wegbegleiter und nimmt eine spezielle Haltung ein. Folgende Arten von Coaching gibt es.
Lebensberatung
Coaches für Lebensberatung werden auch als Lifecoach bezeichnet. Mittlerweile gibt es sehr viele Menschen, die als Lifecoach tätig sind beziehungsweise sich selbst so nennen.
Das liegt unter anderem daran, dass viele helfende Berufe mittlerweile als Coaching bezeichnet werden und die allgemeine Überlastung von Menschen im Alltag zunimmt. Wie du Stress abbaust, erfährst du hier.
Als Lifecoach berätst du zu allen Themen, die im alltäglichen Leben anfallen. Worauf der Schwerpunkt liegt, entscheiden deine Klienten selbst. Du musst also flexibel sein und auf die Wünsche deiner Klienten eingehen. Es ist durchaus hilfreich, wenn du auch Ahnung von Marketing und Organisation hast.
Business-Coaching
Als Business-Coach unterstützt du deine Klienten im beruflichen Alltag. Dabei stehen Themen wie die Führung einer Gruppe oder eines Unternehmens, die Organisation und die Zielsetzung in einem bestimmten Arbeitsbereich auf dem Programm.
Möchtest du Business-Coach werden, ist ein Studium der Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre eine gute Idee. Das gibt es übrigens auch als Fernstudium.
Schließlich brauchst du Wissen über die Inhalte, die du deinen Klienten vermitteln möchtest. Erfahrung als Unternehmer brauchst du nicht unbedingt.
Dennoch ist es von Vorteil, wenn du selbst schon einmal in einem Unternehmen gearbeitet hast. So kannst du besser einschätzen, welche Ziele sich in die Tat umsetzen lassen und welche nicht.
Personal-Coaching
Bei dieser Beratungsmethode geht es in der Regel darum, dass du deine Klienten dabei unterstützt, ihre persönliche Arbeitsleistung zu steigern und für mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu sorgen.
Es handelt sich um eine psychologische Beratung, in der du individuell auf die Bedürfnisse deines Gegenübers eingehst. Das ist sehr wichtig, damit Konflikte optimal gelöst und Stress vermieden werden kann.
Als Personal-Coach berätst du Menschen, die das Gefühl haben, nicht mehr allein mit den vielen Herausforderungen ihres alltäglichen Lebens zurechtzukommen. Sie sind unzufrieden und haben Probleme damit, sich zu entspannen.
Gemeinsam mit deinen Klienten entwickelst du eine Strategie, um diese Probleme in den Griff zu bekommen. Dabei spielt der Umgang mit den Mitmenschen eine wichtige Rolle, aber auch die Förderung persönlicher Talente.
Personal-Coaching ist aber nicht nur für den Berufsalltag geeignet, sondern spielt auch im privaten Umfeld eine wichtige Rolle. Kann sich dein Klient in seiner eigenen Familie nicht durchsetzen oder hat Probleme in seinem Freundeskreis Fuß zu fassen, ist das ebenfalls ein Grund für einen Besuch bei einem Personal-Coach.
In diesem Fall gibst du Tipps, mit denen sich Betroffene beliebter machen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Mental-Coaching
Ein Mental-Coach oder Mentaltrainer beschäftigt sich mit den Gedanken und dem Willen seiner Klienten. Nach Möglichkeit sollen bei dieser Beratungsart Probleme als Chance begriffen und dazu genutzt werden, die eigenen Wünsche und Ziele zu erreichen.
Es gibt unterschiedliche Methoden, die dabei zum Einsatz kommen. Welche das sind, hängt ganz vom Coach ab.
So arbeitest du während des Trainings zum Beispiel mit autogenem Training, Meditation oder Konzentrations- und Entspannungsübungen. Wie du Entspannungstrainer wirst, erfährst du hier.
Sehr wichtig ist, dass der Klient dabei nicht in eine geistige Abhängigkeit von seinem Coach gerät. Er sollte alle Entscheidungen selbstständig fällen.
Systemischer Coach
Beim systemischen Coaching berätst du in erster Linie Führungs- und Leitungskräfte, aber auch Teams und Einzelpersonen in Organisationen. Deine Aufgabe als Coach besteht darin, persönliche und berufliche Entwicklungen von Menschen in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld zu fördern.
Aus welchem Arbeitsumfeld deine Klienten stammen, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Aus diesem Grund brauchst du eine große Bandbreite an Wissen in Bezug auf verschiedene Arbeitsumfelder.
Agile Coach
Als agiler Coach unterstützt du Firmen in einem selbstlernenden Prozess und sorgst dafür, dass sie anpassungsfähig werden. Nach einer erfolgreichen Beratung kann es zu geänderten Prozessen in der Organisation kommen.
Diese kommen in erster Linie durch verändertes Zusammenarbeiten im Team, ein anderes Wertebewusstsein und die Herausstellung von Fähigkeiten einzelner Teammitglieder zustande.
Ablauf der Coaching-Ausbildung
Der Ablauf der Ausbildung hängt ganz davon ab, für welche Einrichtung du dich entscheidest. Dennoch gibt es einige Punkte, die auf dem Lehrplan nicht fehlen dürfen.
Dazu gehört eine fundierte Grundlagenvermittlung, die berufsethische Grundsätze und Fragen des Berufsrechts und der Vertragsgestaltung behandelt. Ebenso solltest du während der Ausbildung lernen, wie du dir einen Klientenstamm aufbaust und wie die einzelnen Sitzungen ablaufen können.
Eventuell hast du die Möglichkeit, dich in der Ausbildung auf verschiedene Coaching-Methoden zu spezialisieren und dir diesbezüglich tiefergehendes Wissen anzueignen. Damit du deine Klienten bestmöglich beraten kannst, stehen in der Regel auch die Themen Karriereplanung sowie Lebens- und Karrierewege auf dem Lehrplan.
Das gehört als Coach zu deinen Aufgaben
Als Coach berätst du nicht nur, du motivierst auch und leitest deine Klienten an. Anhaltspunkte sind dabei immer die eigens gesteckten Ziele beziehungsweise ein gemeinsam entwickelter Beratungsplan.
Außerdem gehören auch einige andere, zum Beispiel administrative Aufgaben zu deinem Arbeitsalltag. Darüber solltest du dir im Klaren sein und diese nicht außer Acht lassen. Welche Aufgaben du als Coach wahrnimmst, erfährst du im Folgenden.
Vorgespräche führen
Bevor du mit dem Coaching beginnst, musst du deinen Klienten und seine Probleme kennenlernen. Wichtig ist, dass du an diesem Punkt gezielte Fragen stellst und dir ein Bild machst, das so umfassend wie möglich ist.
Gleich zu Beginn findest du heraus, ob eine Zusammenarbeit auf menschlicher Ebene funktioniert. Ist das nicht der Fall, solltest du gar nicht erst mit dem Coaching beginnen. Es kann auch sein, dass sich dein Klient gegen dich entscheidet. Das ist völlig normal und kein Grund zur Verunsicherung.
Beratungspläne erstellen
Versteht ihr euch gut und dein Klient entscheidet sich für eine Beratung bei dir, erstellt ihr gemeinsam einen Beratungsplan. Darin haltet ihr die Ziele eurer Zusammenarbeit schriftlich fest. Das ist wichtig für dich, damit du später nicht den Überblick verlierst.
Außerdem hast du so die Möglichkeit, immer mal wieder einen Blick auf den Plan zu werfen und Fortschritt sofort festzustellen. Im Rahmen der Planerstellung erklärst du deinem Klienten, welche Optionen er hat und woran ihr gemeinsam arbeiten werdet.
Coaching
Das Coaching ist der wichtigste Bestandteil deiner Arbeit. Durch gezielte Fragen und das Sammeln von Informationen machst du Probleme aus, analysierst mögliche Gründe dafür und stellst das Potenzial deines Klienten heraus. Immer wieder gibst du Feedback und ihr reflektiert gemeinsam, was schon erreicht ist. Wichtig ist, dass du niemals verbindliche Anweisungen gibst, sondern lediglich Vorschläge machst.
Erfolg kontrollieren
Im Laufe der Beratung kontrollierst du immer wieder, ob deine Beratung Erfolg hat oder nicht. So hast du die Möglichkeit, das Programm anzupassen, wenn das nötig sein sollte. Gerade zum Schluss ist es wichtig, dass du dir einen Überblick über die erreichten Ziele verschaffst und diese mit deinem Klienten besprichst.
Beratungen dokumentieren
Deine Beratungen hältst du in einem schriftlichen Dokument fest. So hast du die Möglichkeit, Fort- und gegebenenfalls auch Rückschritte nachzuvollziehen. Auch wenn ein Klient dich nach einiger Zeit erneut kontaktiert, ist eine Dokumentation sehr hilfreich. Du liest darin nach, woran ihr gearbeitet habt und baust die folgenden Coachingstunden darauf auf.
Weiterbildung an der Fernuniversität
Coaching als Weiterbildung kannst du perfekt in einem Fernstudium absolvieren. So bist du zeitlich flexibel und musst keine Präsenzstunden wahrnehmen. Allerdings brauchst du dafür ein passendes Zeitmanagement, damit du gut auf die Prüfungen vorbereitet bist.
Kriterien zur Wahl der Hochschule gibt es hier. Achte bei der Auswahl unbedingt darauf, dass deine Hochschule von der staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) anerkannt und zugelassen ist.
Tipps für die Ausbildung zum Coach
Es ist gar nicht so einfach sich für einen Ausbildungsplatz und ein Institut zu entscheiden. Das liegt daran, dass es in Deutschland keine geregelte Berufsausbildung für Coaches gibt. Du hast die Qual der Wahl zwischen mehreren hundert Ausbildungsgängen.
Diese unterscheiden sich nicht nur in Bezug auf die vermittelten Inhalte erheblich voneinander, sondern auch in puncto Kosten und Ausbildungsdauer. Damit du im Ausbildungsdschungel nicht völlig den Überblick verlierst, haben wir hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt.
Orientierst du dich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz daran, triffst du mit Sicherheit die richtige Wahl.
Denke über ein Studium nach
Die Ausbildung zum Coach ist eine Weiterbildung, die perfekt auf einem grundlegenden Studium aufbaut. Du solltest nach dem Abitur also darüber nachdenken zunächst ein Bachelorstudium zu absolvieren. Darauf baust du dann deine Weiterbildung im Coaching auf.
Passende Fächer sind zum Beispiel Psychologie, Sozialwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften. Während des Studiums hast du genug Zeit darüber nachzudenken, ob eine Ausbildung zum Coach wirklich zu dir passt.
Informiere dich vorab
Es gibt nichts Ärgerlicheres, als eine Ausbildung zu beginnen und im Nachhinein festzustellen, dass der Beruf einem doch nicht liegt. Um das zu vermeiden, informierst du dich vor Beginn der Ausbildung umfassend über die Inhalte und den Arbeitsalltag eines Coaches.
Überlege dir dabei genau, ob der Beruf zu dir passt. Die Arbeit als Coach sollte dir grundsätzlich Spaß bereiten und deinen Vorstellungen entsprechen. Es hilft, wenn du bei deinen Überlegungen selbstkritisch bist und dir nichts vormachst.
Besuche die Ausbildungsstätte
Bevor du dich für einen Kurs anmeldest und Gebühren bezahlst, ist es eine gute Idee, wenn du der Einrichtung vorab einen persönlichen Besuch abstattest. Dabei hast du die Gelegenheit, mit Dozenten ins Gespräch zu kommen und eventuell auch ein paar Absolventen kennenzulernen.
Einige Einrichtungen bieten sogar Schnupperkurse für Interessierte an. Dabei findest du heraus, ob die Dozenten genug Praxiserfahrung haben und regelmäßig Klienten beraten.
Du solltest gerne mit Menschen zusammenarbeiten
Als Coach stehst du im ständigen Austausch mit deinen Klienten. Bist du gerne in engem Kontakt mit anderen Menschen, passt die Ausbildung zum Coach gut zu dir. Bist du lieber allein und hast deine Ruhe, solltest du über einen anderen Beruf nachdenken.
Die Aufgabe eines Coaches besteht darin, auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Klienten einzugehen und passende Konzepte auszuarbeiten. Fühlen sich deine Klienten verstanden und respektiert, arbeiten sie gerne mit dir zusammen.
Kommunikation mit deinen Mitmenschen macht deine Arbeit aus. Wie dir eine wirkungsvolle Kommunikation gelingt, erfährst du hier.
Du brauchst Einfühlungsvermögen
Damit du deine Klienten bestmöglich berätst, ist eine Menge Einfühlungsvermögen gefragt. Hilfreich ist es, wenn du selbst schon ein bisschen Lebenserfahrung gesammelt hast und dich gut in die problematischen Situationen Anderer hineindenken kannst.
In keinem Fall darfst du dich über die Sorgen und Ängste deiner Klienten lustig machen oder sie als Kleinigkeiten abtun. Das würde schnell zu einem Vertrauensverlust führen. Dos und Don’ts für mehr Vertrauen findest du hier.
Psychische Stabilität ist wichtig
Ebenso ist deine psychische Stabilität von entscheidender Bedeutung. In keinem Fall darfst du dich von den Sorgen und Problemen deiner Klienten einnehmen und beeinflussen lassen. Du musst immer einen kühlen Kopf bewahren und Herausforderungen neutral betrachten.
Nur so gelingt es dir, eine Lösung zu finden und kompetent zu beraten. Bist du psychisch instabil, solltest du dich selbst von einem Coach beraten lassen und über einen anderen Beruf nachdenken.
Hochschule | Abschluss | Qualität | Zertifizierter Studiengang | Studienführer |
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