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Duale Ausbildung: 4 Kriterien + 10 Tipps für einen Ausbildungsplatz

Alles Wissenswerte zur dualen Ausbildung

Eine duale Ausbildung vermittelt dir gleichzeitig theoretisches Fachwissen und praktische Kenntnisse.

Wie du dich für eine Ausbildung entscheidest und worauf du bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz achten musst, erfährst du hier.

So funktioniert das duale System

Was eine duale Ausbildung ist

Entscheidest du dich nach einem Schulabschluss für eine Ausbildung, ist das in der Regel eine duale Ausbildung. Diese Form kommt in Deutschland nämlich am häufigsten vor.

Die Form der Ausbildung heißt dual, weil du einen Teil davon in der Berufsschule absolvierst und einen weiteren Teil in einem Betrieb. So hast du die Gelegenheit dir gleichzeitig theoretisches Fachwissen und praktische Kenntnisse anzueignen.

Mit dieser zweigleisigen Ausrichtung hast du später auf dem Arbeitsmarkt beste Chancen auf Erfolg.

In der Regel besuchst du während der dualen Ausbildung an einem oder zwei Tagen in der Woche die Berufsschule und arbeitest an den anderen Tagen in deinem Ausbildungsbetrieb. Es gibt aber auch duale Ausbildungen, an denen du die Berufsschule zu einem bestimmten Zeitpunkt im Block besuchst und danach wieder einige Wochen lang arbeitest.

Insgesamt kannst du zwischen über 300 dualen Ausbildungsberufen entscheiden. Damit du dabei nicht den Überblick verlierst, haben wir im Folgenden Tipps und Informationen rund um die duale Ausbildung für dich zusammengestellt.

So ist eine duale Ausbildung aufgebaut

Die schulische Ausbildung ist fester Bestandteil des dualen Systems

Wie der Name schon sagt, setzt sich eine duale Ausbildung aus zwei Teilen zusammen – dem theoretischen Teil in der Berufsschule und dem praktischen Teil im Ausbildungsbetrieb.

Um die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren, musst du beide Teile meistern. Wie die einzelnen Bestandteile der Ausbildung aufgebaut sind, hängt von deinem gewählten Beruf ab. Jede duale Ausbildung ist aber in einen schulischen und einen betrieblichen Teil untergliedert.

Schulische Ausbildung

Im schulischen Teil deiner Ausbildung lernst du die für den von dir gewählten Beruf wichtige Theorie. Darüber hinaus hast du in der Regel auch einige andere Fächer, die an typischen Schulunterricht erinnern, wie zum Beispiel Mathematik und Englisch.

Wie du eine Nachhilfe in Mathematik oder Englisch findest, erfährst du hier. Hin und wieder schreibst du schriftliche Arbeiten, bei denen du dein theoretisches Wissen unter Beweis stellen musst.

Betriebliche Ausbildung/ Berufsausbildung

Im betrieblichen Teil deiner Ausbildung lernst du all das, was du später im praktischen Berufsleben brauchst. Was das genau ist, hängt natürlich ebenfalls von dem von dir gewählten Beruf ab. Auch in diesem Teil musst du immer wieder Prüfungen ablegen.

In einem handwerklichen Beruf bedeutet das, dass du dein Können in der Praxis präsentierst. Zum Schluss deiner Ausbildung hast du eine große Prüfung. Zum Beispiel bauen Schreiner ein Gesellenstück. Bei einer landwirtschaftlichen Ausbildung werden die Bereiche Pflanzen- und Tierproduktion überprüft.

Diese Ausbildungsberufe gibt es

Es gibt viele verschiedene Ausbildungsberufe

Es gibt eine ganze Reihe an unterschiedlichen Ausbildungsberufen.

Da verliert man schnell mal den Überblick. Generell kannst du die einzelnen Berufe fünf verschiedenen Bereichen zuordnen. Folgende Bereiche zählen dazu:

  • Industrie und Handel: Interessierst du dich für die Industrie und den Handel, kommt eine Ausbildung als Bürokaufmann für dich in Frage. Aber auch Köche, Verkäufer und Versicherungskaufleute zählen zu dieser Kategorie.
  • Handwerk: Handwerkliche Berufe gibt es sehr viele. In der Regel stellst du dabei etwas mit deinen eigenen Händen und passendem Werkzeug her und hast die Möglichkeit, dich kreativ auszuleben. Zu den Handwerksberufen zählen zum Beispiel: Schreiner, Fotograf, Friseur, Maler oder Bäcker.
  • Landwirt: Auch im landwirtschaftlichen Bereich kannst du eine Ausbildung absolvieren. Möglich ist nicht nur eine landwirtschaftliche Ausbildung, sondern auch das Gärtnern oder Forstwirtschaften.
  • Öffentlicher Dienst: Eine weitere Kategorie ist der öffentliche Dienst. Entscheidest du dich für eine Ausbildung in diesem Bereich, wirst du womöglich Steuerfachangestellter oder Vermessungstechniker.
  • Freie Berufe: Alle weiteren Berufe, die sich keiner der bereits genannten Kategorien zuordnen lassen, zählen zu den freien Berufen. Das sind zum Beispiel Fachangestellte in unterschiedlichen medizinischen Praxen oder Erzieher (Diese sind aber teilweise auch im öffentlichen Dienst tätig).

Kriterien zur Wahl der dualen Ausbildung

Sei dir im Klaren darüber, wo deine Interessen liegen

Bevor du dich für einen Ausbildungsplatz entscheidest, stellst du dir im Idealfall selbst einige Fragen. Überlege genau, welcher Beruf zu dir passt und rufe dir alle Bestandteile des Berufsalltags ins Gedächtnis. 

Die Arbeit sollte dir grundsätzlich Spaß bereiten und deinen Vorstellungen entsprechen. Wir haben im Folgenden Kriterien für dich zusammengestellt, die dir die Wahl des Ausbildungsberufes erleichtern.

Sei dir über deine Interessen im Klaren

Damit du dich für den richtigen Beruf entscheidest, musst du dir über deine Interessen im Klaren sein. Überlege welche Fächer dir in der Schule besonders viel Spaß gemacht haben und frage gegebenenfalls auch deine Eltern und Freunde um Rat.

Bei jedem Beruf gibt es Aufgaben, die eher lästig sind. Dennoch sollte dich ein Großteil deiner zukünftigen Arbeit interessieren. Ist das der Fall, bist du auf lange Sicht zufrieden und leistest gute Arbeit.

Willst du mit Menschen zusammenarbeiten?

Bist du eine kontaktfreudige Person, solltest du dich für einen Beruf entscheiden, bei dem du im engen Austausch mit deinen Mitmenschen stehst. Einige Berufe, wie zum Beispiel der eines Sterbebegleiters oder Osteopaths, erfordern es, dass du auf die individuellen Bedürfnisse deiner Mitmenschen eingehst und entsprechend reagierst.

Das ist sehr wichtig für die Ausübung des Berufs. In solchen sozialen Berufen ist die Kommunikation sehr wichtig, damit jede Partei weiß, was die andere plant und durchführt. Tipps für eine wirkungsvolle Kommunikation gibt es hier.

Arbeitest du lieber für dich allein, passt zum Beispiel der Beruf des Bilanzbuchhalters besser zu dir. Dabei beschäftigst du dich mit Zahlen und behältst den Überblick über Einnahmen und Ausgaben in einem Betrieb. Auch im landwirtschaftlichen Bereich arbeitest du größtenteils selbstständig.

Als Gärtner musst du dennoch Kundengespräche führen und auf die Wünsche deiner Klienten eingehen.

Erkundige dich nach den Karrieremöglichkeiten

Erkundige dich nach Karrieremöglichkeiten

Nach der Ausbildung möchtest du wahrscheinlich erst einmal eine Weile in deinem Beruf arbeiten. Dennoch solltest du nicht vergessen, dass Weiterbildungen und Fortbildungen interessant sein können.

Erkundige dich schon vorab, welche Karrieremöglichkeiten es in einem Unternehmen gibt und ob sie dir offenstehen. Eventuell beeinflusst das die Wahl deines Ausbildungsberufes.

Hab Spaß

Du bist in dem richtig gut, was dir Spaß macht. Gehst du nicht gerne zur Arbeit, solltest du dich nach einer anderen Ausbildung umschauen. Damit du weißt, wie dein Arbeitsalltag in einem bestimmten Beruf aussehen wird, ist es sinnvoll einen Schnuppertag zu vereinbaren.

So bekommst du einen genauen Einblick in den Berufsalltag und stellst fest, ob dich die Arbeit erfüllt oder nicht.

Tipps für die Suche nach einem dualen Ausbildungsplatz

Lass dir nicht zu viel Zeit bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz

Hast du dich für einen Bereich oder vielleicht auch schon für einen Ausbildungsberuf entschieden, geht es an die Suche nach einem freien Ausbildungsplatz. Dabei musst du dich einerseits in Betrieben umschauen, andererseits auch nach einem schulischen Platz Ausschau halten.

Letzteres ist aber in der Regel einfacher. Deine Priorität sollte darin liegen, eine Stelle in einem Betrieb zu finden. Im Folgenden haben wir Tipps für dich zusammengestellt, mit denen dir die Suche nach einem Ausbildungsplatz leichtfällt.

Lass dir bei der Suche nicht zu lange Zeit

Sobald dir klar ist, dass du eine Ausbildung machen möchtest, solltest du dich auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz machen. Nun gilt es keine Zeit zu verlieren, denn es gibt mit Sicherheit Mitbewerber, die sich ebenfalls für eine freie Stelle interessieren.

Je nachdem wie groß eine Firma ist, hat sie die freien Ausbildungsplätze womöglich schon über ein Jahr im Voraus ausgeschrieben. Behörden und Verwaltungen brauchen in der Regel sehr lange, um aktuelle Bewerbungen zu bearbeiten.

Hat die Firma deiner Wahl keine Stelle ausgeschrieben, lohnt sich oft ein persönlicher Anruf. Einige Chefs sehen Initiativbewerbungen sehr gerne und warten auf motivierte Bewerber.

Bereite deine Bewerbungsunterlagen rechtzeitig vor

Deine Bewerbungsunterlagen müssen rechtzeitig fertig sein

Bevor du aktiv mit der Suche nach einer Stelle beginnst, solltest du deine Bewerbungsunterlagen auf den neusten Stand bringen. Erkundigt sich dein zukünftiger Chef danach, ist es keine gute Idee, ihn lange warten zu lassen.

Hier gibt es Tipps für deine Bewerbungsunterlagen. Denke daran deiner Bewerbung ein aussagekräftiges und aktuelles Foto beizufügen.

Buche einen Termin bei der Berufsberatung

Es gibt verschiedene Anbieter für Berufsberatungen. Auch beim Jobcenter kannst du entsprechende Termine buchen. Einige Ausbildungsbetriebe arbeiten eng mit der Arbeitsagentur zusammen und lassen sich passende Kandidaten vorschlagen.

Auch wenn du noch nicht genau weißt, wie du bei der Suche am besten vorgehst, ist eine Beratung eine gute Idee. Schaden kann sie in keinem Fall.

Informiere dich über dein Gehalt und deine Arbeitszeiten

Bevor du dich für einen Ausbildungsbetrieb entscheidest, ist es eine gute Idee, Gehalt und Arbeitszeiten der Auszubildenden zu erfragen. In der Regel arbeitest du 40 Stunden in der Woche, es sei denn du hast zwischendurch Schulunterricht.

Wie deine Arbeitszeiten genau sind, hängt von deinem Einsatzort ab. Es gibt Betriebe, die am Wochenende oder an Feiertagen geöffnet haben. Ist das bei deinem Ausbildungsbetrieb der Fall, musst du gegebenenfalls auch zu diesen Zeiten arbeiten.

Das Gehalt von Auszubildenden ist meistens sehr niedrig. Zusätzlich fallen Kosten für dein Lernmaterial und womöglich auch für Berufskleidung an. Informiere dich rechtzeitig über Fördermöglichkeiten. So sparst du eine Menge Geld. Wie das sonst noch gelingt, erfährst du hier. 

Zudem solltest du auch erfragen, wie sich das Gehalt und die Arbeitszeiten nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung entwickeln.

Sei flexibel

Die Entscheidung für eine Stelle ist eventuell mit einem Umzug verbunden

Bist du spät dran oder interessierst dich für einen Beruf, in dem es nicht viele Ausbildungsplätze gibt, musst du flexibel sein. Eventuell sind an deinem Wohnort schon alle Stellen vergeben.

Vielleicht kommt aber ein Umzug für dich in Frage? Schaue dich in der erweiterten Umgebung um, vielleicht wirst du dort fündig. Denke daran, dich bei einem Umzug rechtzeitig um eine Wohnung zu kümmern.

Generell ist es eine gute Idee, sich nicht auf einen Beruf festzulegen, sondern auch Alternativen in Betracht zu ziehen.

Natürlich solltest du erst einmal versuchen einen Ausbildungsplatz in deinem Wunschberuf zu bekommen. Hast du dabei keinen Erfolg, gibt es aber auch noch viele andere Möglichkeiten.

Besuche die Ausbildungsstätte persönlich

Bevor du einen Vertrag unterschreibst, solltest du deiner zukünftigen Ausbildungsstätte einen Besuch abstatten. So bekommst du einen ersten Eindruck vom Unternehmen und kannst die Mitarbeiter kennenlernen.

Eventuell ist auch deine Betreuungsperson da, um dich zu begrüßen. Das Arbeitsklima spielt eine wichtige Rolle. Achte also genau darauf, ob du dich in der Umgebung wohlfühlst und einen guten Eindruck vom Betrieb hast.

Frage nach der Betreuung während der Ausbildung

Damit du während der Ausbildung möglichst viel lernst und dich gut aufgehoben fühlst, ist eine umfassende Betreuung sehr wichtig.

Einige Ausbildungsbetriebe haben dazu spezielle Konzepte entwickelt, die sie ihren potentiellen Mitarbeitern gerne präsentieren. Es ist in jedem Fall eine gute Idee, wenn du dich vorab über die Betreuung während der Ausbildung informierst.

Erkundige dich nach den Übernahmechancen

Nicht jeder Betrieb hat die Kapazitäten, Auszubildende zu übernehmen. Möchtest du nach der erfolgreich absolvierten Ausbildung weiterhin in deinem Ausbildungsbetrieb tätig sein, solltest du das also schon beim Vorstellungsgespräch thematisieren.

Andere Ausbildungsbetriebe bilden nur für sich aus und erwarten, dass du danach dort weiterarbeitest. Generell hast du in einem großen Betrieb bessere Chancen übernommen zu werden als in einem kleinen.

Frage nach der Firmenphilosophie

Auch wenn du dir zu Beginn deiner Ausbildung wahrscheinlich noch keine Gedanken zur Familienplanung oder zu deiner Altersvorsorge machst, sind diese Themen durchaus wichtig.

Am besten sprichst du deinen zukünftigen Chef gleich im Bewerbungsgespräch darauf an und erkundigst dich nach den Möglichkeiten, Familie und Beruf zu vereinen. Häufig gibt es auch die Möglichkeit flexibler Arbeitszeiten, von denen du schon vor der Familiengründung profitierst.

Erkundige dich nach möglichen Auslandsaufenthalten

Wenn du ins Ausland gehen möchtest, musst du das frühzeitig ansprechen

Als Auszubildender hast du die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen. In der Regel verbringst du circa ein Viertel deiner Ausbildungszeit im Ausland.

Dabei arbeitest du in einem Partnerunternehmen und lernst ein anderes Land kennen. Außerdem lernst du im besten Fall eine neue Sprache oder verbesserst die Sachkenntnisse einer Sprache, die du bereits beherrschst.

Nicht alle Ausbildungsbetriebe sehen einen Auslandsaufenthalt gerne. Planst du eine Zeit lang an einem anderen Ort zu arbeiten, musst du auch das beim Vorstellungsgespräch ansprechen.

Womöglich erleichtert dir das auch die Entscheidung für oder gegen einen zukünftigen Arbeitsplatz.

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