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Berufsbegleitendes Studium: Präsenzstudium vs. Fernstudium

Wenn du schon im Arbeitsleben stehst und zur Weiterbildung ein berufsbegleitendes Studium aufnehmen willst, stehst du schnell vor der grundsätzlichen Qual der Wahl: Fernstudium oder Präsenzstudium? Wir stellen beide Formen vor, zeigen Unterschiede und helfen bei deiner Entscheidungsfindung.

Unterschiede zwischen berufsbegleitendem Fern- und Präsenzstudium

Im Folgenden findest du die wichtigsten Unterschiede zwischen Fernstudium und Präsenzstudium. Dazu gehören Kosten, Flexibilität und persönliche Kontakte sowie Motivation.

Hier findest du Tipps, wie du dein Studium am besten zeitlich organisierst.

Berufsbegleitendes Fernstudium: flexibler als ein Präsenzstudium

Ein Fernstudium ist flexibler – etwa bei großer beruflicher Arbeitsbelastung

Gegenüber einem Präsenzstudium ist das Fernstudium sowohl zeitlich als auch räumlich flexibler. Weil sich die Präsenzzeiten in einem Fernstudiengang in der Regel auf einen kurzen Zeitraum während der Prüfungsphase beschränken, bist du in deiner Studienorganisation weitestgehend frei.

Du kannst selbstständig entscheiden, wann und wie lange du für den Lerninhalt einplanst. Heute steht ein wichtiger Termin an oder nach der Arbeit ist der Kopf voll? Dann kannst du die Lerneinheit problemlos auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, ohne direkte Konsequenzen fürchten zu müssen.

Anders als bei einer Präsenzveranstaltung verpasst du hier keine wichtige Sitzung, die du nacharbeiten musst. Zudem kannst du nach deinem individuellen Lerntempo vorgehen. Der Sachverhalt aus Sitzung A ist dir klar, aber das Thema B verstehst du nicht ganz? Oder du suchst Hintergrundinformationen? Dann kannst du Sitzung A schneller durcharbeiten und dafür für Thema B mehr Zeit investieren.

Das Fernstudium ist ortsungebunden 

Auch was den Lernort angeht bist du vollkommen flexibel, da die Vermittlung der Lerninhalte in der Regel vollkommen ortsunabhängig durch schriftliche Unterrichtsmaterialien wie Bücher und Skripte und neuerdings auch audiovisuelle Medien wie Online-Videos erfolgt.

Organisatorisches wird oft online per Mail beziehungsweise in Foren oder telefonisch geklärt. Nur in seltenen Fällen musst du an der Hochschule persönlich anwesend sein.

Sofern du einen ruhigen Platz zum Lernen hast und im Bestfall noch auf das Internet zugreifen kannst, kannst du dein Fernstudium jederzeit fortsetzen. Das Lernen und die Aufnahme von Wissen ist hier an keinen Ort gebunden.

Gerade für ein berufsbegleitendes Studium kann diese flexible Studienorganisation günstig sein. Ein berufsbegleitendes Präsenzstudium findet in der Regel zwar abends oder am Wochenende statt, also außerhalb der Arbeitszeit. 

Eine vollkommen freie Zeiteinteilung kann nichtsdestotrotz ein großer Vorteil sein. Gibt es derzeit Auftragsspitzen oder viele Krankheitsfälle in deinem Unternehmen, die Überstunden erforderlich machen? Kein Problem. Du verpasst in diesem Fall keine Unterrichtseinheit und kannst deine Studienplanung an den Bedürfnissen deines Arbeitgebers ausrichten.

Wird deine Arbeitskraft gerade zwingend gebraucht, dann vertagst du einfach das Lernen. Dein Arbeitgeber wird dies zu schätzen wissen und dich eher in deinem Vorhaben unterstützen. Die Flexibilität kann dir weiterhin dabei helfen, Familie und die berufliche Weiterbildung besser zu vereinbaren. Du kannst von zu Hause lernen, während etwa Kinder im Nebenzimmer spielen.

Wie du die richtige Fernstudium-Hochschule für dich findest, erfährst du hier.

Ein berufsbegleitendes Präsenzstudium schafft mehr Struktur

Mehr Struktur mit einem berufsbegleitendem Präsenzstudium

Die freie Studienorganisation ist jedoch nicht für jeden geeignet, da du hier sehr viel Eigeninitiative zeigen musst. Während es im Präsenzstudium festgelegte Anwesenheitszeiten gibt, in denen der Unterrichtsstoff vermittelt wird, musst du dich im Fernstudium komplett selbst zum Lernen motivieren.

Wer schlecht seinen inneren Schweinehund überwinden kann und sich leicht ablenken lässt, fährt mit einem Präsenzstudium besser. Klare Regeln helfen dabei das Studium zu strukturieren, Fristen und Regeln können Orientierung schaffen. Du solltest an dieser Stelle genau abwägen, was für ein Persönlichkeitstyp du bist, um das Studium erfolgreich abzuschließen.

Ist es dir aus beruflichen oder familiären Gründen nicht möglich, jede Woche am selben Ort zu sein, dann solltest du eher ein Fernstudium aufnehmen.

Leistungsvereinbarungen deines Arbeitgebers oder eine Erfolgsprämie können motivieren, das Fernstudium zügig und erfolgreich abzuschließen. Auch wenn du unorganisiert bist, kann es hilfreich sein, deine Studienplanung mit deinem Arbeitgeber abzusprechen.

Wann willst du Modul x abschließen? Was hast du für deine Abschlussarbeit geplant? Wenn diese Termine und Vereinbarungen mit deinem Chef abgesprochen wurden, erhältst du eine zusätzliche Kontrolle.

Gerade wenn dein Arbeitgeber dich zeitlich oder finanziell bei der Weiterbildung unterstützt, ist es ihm gelegen, dass du das berufsbegleitende Fernstudium zügig und erfolgreich abschließt. Wer hier grundlos bummelt, macht einen schlechten Eindruck und riskiert unter Umständen seinen Job.

Auch wenn du ein Präsenzstudium beginnen solltest, können diese Vereinbarungen helfen, nicht den roten Faden zu verlieren.

Bei einem Präsenzstudium gibt es mehr persönliche Kontakte

Lerngruppen: Im Präsenzstudium die Regel, beim Fernstudium die Ausnahme

Zwar kannst du bei allen Fernstudiengängen mittlerweile per E-Mail oder über soziale Medien mit deinen Dozenten und Kommilitonen kommunizieren. Ein gemeinsames Lernen vor Ort, etwa im Plenum oder in der Lerngruppe, ersetzt dies bisher jedoch nicht.

Wer am besten in der Gruppe lernen kann und gezielte Unterstützung durch Dozenten braucht, kann im Präsenzstudium einfacher Kontakt aufnehmen. Treten beim Lernen Fragen auf, können diese direkt im Kontext und oft unmittelbar gestellt werden, oder du kannst dich bei Unklarheiten mit deinen Mitstudenten zum Lernen verabreden.

Da in der Regel alle Studenten und Dozenten im näheren Umfeld der Hochschule leben, kann eine Terminabsprache einfacher erfolgen als bei einem Fernstudium, wo sich Mitstudenten und Dozenten über einen sehr großen Raum verteilen.

Ist dir persönlicher Kontakt besonders wichtig, könnte ein Präsenzstudium somit eher das richtige für dich sein. Die im Studium geknüpften Kontakte kannst du zudem dafür nutzen, dein berufliches Netzwerk zu erweitern. Suchst du eine neue Anstellung oder hast spezifische Fachfragen, können dir deinen geknüpften Kontakte bei der Beantwortung und Suche helfen.

Auch eine Frage der Hochschule

Sowohl ein berufsbegleitendes Präsenzstudium als auch ein berufsbegleitendes Fernstudium haben individuelle Vor- und Nachteile, die du gegeneinander abwägen solltest, um die für dich geeignetste Studienform zu finden.

Wenn du unsicher bist, welche Form am besten zu deinen Anforderungen passt, schaue am besten in den Studienordnungen nach und sichte Erfahrungsberichte.

In der Studienordnung sind viele Präsenzphasen vorgeschrieben oder die Anwesenheit ist verpflichtend? Viele Studierende berichten von schlechten Dozenten, die schlecht unterrichten? Die Technik im Fernstudium ist noch unausgereift und funktioniert oft nicht? Oft klären sich viele Fragen bereits durch eine gute Recherche.

Suche im Zweifel auch das Gespräch mit der Hochschule, aber auch deinem Arbeitgeber. Beide haben einen guten Überblick über die genaue Planung und die Anforderungen. So können sie dich dabei unterstützen und auf mögliche Fragen eingehen.

Musst du beispielsweise in deinem Beruf besonders flexibel sein, weil sich deine Arbeitszeiten oft ändern oder du häufig an verschiedenen Orten arbeiten musst, kann ein Fernstudium besser geeignet sein, da es hier kaum Präsenzzeiten gibt.

Kannst du für Blockunterricht von der Arbeit freigestellt werden, ist vielleicht ein Präsenzstudium geeigneter. Es hängt also vom individuellen Fall ab, weswegen eine genaue Planung wichtig ist, um Erfolg zu haben. Schrecke nicht davor zurück, Fragen zu stellen.

Fernstudium und Präsenzstudium: Blended Learning als Mischform

Blended Learning: die Mischform zwischen Fern- und Präsenzstudium

Berufsbegleitendes Studium ist nicht gleich berufsbegleitendes Studium. In der Praxis treten oft Mischformen auf, die als Blended Learning zusammengefasst werden.

Je nach Studiengang und Hochschule können sich die Anteile von Präsenzzeit und Selbststudium erheblich unterscheiden. Während du in einem Studiengang nur für die Prüfungen an der Hochschule anwesend sein musst, kann in anderen berufsbegleitenden Studiengängen der Anteil der verpflichtenden Präsenzeinheiten erheblich höher liegen.

Bei dem Master "Soziale Arbeit" an der FH Münster beträgt der Anteil beispielsweise 2/3 Fernlehre gegenüber 1/3 Präsenzlehre, während der Master Human Resource Management der Akademie der Ruhr-Universität ein reiner Präsenzstudiengang ist.

Möglich können auch vereinzelte Präsenz-Lernphasen sein, die durch das Eigenstudium ergänzt werden. An der FH Rosenheim finden beispielsweise pro Semester 4-5 Präsenzphasen ab, der Rest erfolgt im Selbststudium.

An manchen Hochschulen werden zudem die Präsenzveranstaltungen ins Internet übertragen oder aufgezeichnet, weswegen du hier individuell von Termin zu Termin entscheiden kannst, ob du eigenständig oder in der Gruppe lernen möchtest.

Skripte und Vortragsunterlagen können dabei helfen, verpasste Sitzungen nachzuarbeiten. So kannst du auch in einem berufsbegleitenden Studium, das eher als Präsenzstudium ausgelegt ist, zumindest teilweise dein Studium flexibel planen und die Vorteile eines Fernstudiums nutzen.

Fernstudium vs. Präsenzstudium: Welche Form für dich die Richtige ist

Berufsbegleitendes Studium – aber wie? Die individuelle Situation entscheidet

Es gibt also viele Unterschiede zwischen den einzelnen Hochschulen. Setze dich unbedingt genau mit den Voraussetzungen und den Inhalten auseinander, um nachher keine böse Überraschung zu erleben.

Vergleiche die einzelnen Anbieter und spreche auch mit deinem Arbeitgeber, damit du eine optimale Lösung finden kannst. Welche Form des berufsbegleitenden Studiums für dich am besten geeignet ist, hängt in erster Linie von deiner Persönlichkeit und auch deinen konkreten Anforderungen ab.

Sei ehrlich zu dir selbst und suche den Dialog mit Arbeitgeber und Hochschule, um das optimale Studium für dich zu finden.

Gerade für Berufseinsteiger könnte ein berufsbegleitendes Präsenzstudium die geeignetere Lösung sein, da der Studienverlauf hier tendenziell strukturierter ist und es weniger Hürden gibt.

Du wirst mehr angewiesen, kannst direkt und persönlich Fragen stellen und hast durch den Kontakt mit Dozenten und Studenten eine zusätzliche Kontrolle. Der persönliche Kontakt kann zusätzlich motivieren, gerade wenn du Lernblockaden oder deinen inneren Schweinehund überwinden musst.

Bist du bereits fest im Berufsleben angekommen oder hast viele private Verpflichtungen etwa familiärer Natur, könnte hingegen eher ein Fernstudium das Richtige sein.

Hier hast du strukturell mehr Freiheiten: Die Studienorganisation ist weniger stark von den Fernhochschulen vorgegeben, du kannst dir deine Lerneinheiten flexibel einteilen und eigene Schwerpunkte setzen. Weißt du genau, was du lernen und wie du dich weiterbilden willst, kann dir diese Flexibilität helfen, den größtmöglichen Nutzen aus dem Studium zu ziehen.

Hier findest du ausführliche Informationen und Tipps zum berufsbegleitendem Studium.

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