Gap Year: 8 Möglichkeiten & 3 Vorteile + 3 Risiken
1Zwischen zwei wichtigen Lebensabschnitten entscheiden sich viele junge Erwachsene für ein sogenanntes Gap Year – eine Übergangszeit, in der sie die nächsten Karriereschritte planen. Welche Möglichkeiten zur Gestaltung existieren und welche Chancen und Probleme beim Gap Year auftreten können, erfährst du hier.
Heutzutage bietet das Leben unzählige Möglichkeiten. Besonders nach dem Abitur oder dem Studium sind viele überfordert und wissen nicht, wie ihr beruflicher Lebensweg weitergehen soll. Viele entscheiden sich daher für ein Gap Year – ein freies Jahr nach dem Abitur oder zwischen zwei Studiengängen.
Das ist ein Gap Year
Von einem Gap Year (deutsch: Überbrückungsjahr) wird gesprochen, wenn du dir eine Auszeit zwischen zwei wichtigen Lebensabschnitten nimmst.
In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um die Zeit nach dem Abitur, dem Studium oder der Ausbildung.
Insbesondere Schulabgänger und Absolventen nutzen das Gap Year, um Erfahrungen zu sammeln oder sich für einen bestimmten Studiengang zu qualifizieren.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie du dein Gap Year verbringst. Viele entscheiden sich, ins Ausland zu gehen und als Au-pair oder Backpacker die Kultur und Menschen eines Landes kennenzulernen. Aber auch im Inland hast du viele Möglichkeiten wie Praktika oder ehrenamtliche Tätigkeiten.
Der Vorteil eines Gap Year ist, dass sich die Auszeit durchaus positiv auf dich auswirken kann. Du sammelst einerseits Berufserfahrungen, im Ausland kannst du außerdem eine Fremdsprache erlernen oder verbessern.
Andererseits wirkt sich ein Gap Year positiv auf deinen Charakter aus. Du wirst selbständiger, sicherer und stärkst durch die Erfahrung dein Selbstbewusstsein.
Möglichkeiten für ein Gap Year im Ausland
Viele entscheiden sich, nach dem Abitur oder nach dem Studium für mehrere Monate ins Ausland zu gehen.
Vielleicht planst auch du, eine Auszeit zu nehmen und in einem fremden Land Erfahrungen zu sammeln.
Welche Möglichkeiten es dazu gibt, erfährst du in diesem Kapitel.
Au-pair
Bei einem Au-pair hast du die Chance, bei einer Gastfamilie einzuziehen und sie im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung zu unterstützen. Es gibt viele Angebote, die ein Au-pair im Ausland ermöglichen.
Zwar gibt es nicht immer ein Gehalt, doch in der Regel werden Unterkunftskosten und die Verpflegung übernommen. Neben einem Au-pair gibt es noch das sogenannte Demi Pair.
Zusätzlich nimmst du im Ausland an Sprachkursen teil, sodass du nicht nur im Land selbst deine Sprachkenntnisse erweiterst, sondern auch in Kursen von Schulen oder Unternehmen, die Sprachkurse anbieten.
Attraktive Länder für ein Au-pair sind unter anderem die USA, Neuseeland, Australien und weitere Länder in Nord- und Westeuropa.
Work and Travel
Neben dem Au-pair kannst du auch mit Work and Travel Auslanderfahrungen sammeln. Im Gegensatz zum Au-pair verdienst du hierbei Geld.
Oft findest du im Ausland kleinere Aushilfsjobs, wie die Betreuung von Gästen oder die Pflege von Plantagen. So finanzierst du dir nicht nur deine Reise, sondern lernst gleichzeitig noch Land und Leute kennen.
Durch die Gelegenheitsjobs vor Ort hast du die Möglichkeit, während dem Reisen Geld zu verdienen und musst nicht schon vor dem Reisestart alle Kosten decken können.
Beliebte Ziele für Work and Travel sind Neuseeland, Australien oder Kanada. Im Prinzip hast du die Möglichkeit, auf der ganzen Welt zu arbeiten. Viele Angebote gibt es ebenfalls in den skandinavischen Ländern oder in Mittel- und Südamerika. Je nach Interesse hast du hier die freie Wahl.
Auslandspraktikum
Solltest du schon einen Plan haben, wie es nach deiner Schulzeit oder deinem Studium weitergehen soll, hast du die Möglichkeit, in einem Auslandspraktikum Erfahrung in diesem Bereich zu sammeln. Viele Unternehmen bieten Praktikumsstellen im Ausland an, auf die du dich nach der Schule oder dem Studium bewerben kannst.
Je nach Bereich kannst du in verschiedenen Ländern Praxiserfahrung sammeln, was sich ebenfalls positiv auf deinen Lebenslauf auswirkt. Du erwirbst einerseits interkulturelle Kompetenzen und bekommst einen Einblick in dein zukünftiges Berufsfeld.
Kontinental- und Weltreise
Wer eigenständig Erfahrung im Ausland sammeln möchte, hat zusätzlich die Möglichkeit, eine Kontinental- oder Weltreise zu machen.
Da du während dieser Zeit keinen Job hast, muss die Finanzierung bereits vor Reisebeginn geklärt sein.
Je nach Umfang und Zielen musst du für deine Auslandsreise mit mehreren Hundert bis Tausend Euro im Monat rechnen. Flug und Lebenshaltungskosten sind bereits inbegriffen.
Je nachdem in welchem Land du unterwegs bist, können die Kosten natürlich unterschiedlich hoch sein und höher oder niedriger liegen als die durchschnittlichen Kosten von 3.000 Euro.
Sprachreise
Unter einer Sprachreise versteht man einen Auslandsaufenthalt mit dem Ziel, eine fremde Sprache zu erlernen oder zu verbessern.
Durch den Aufenthalt im Ausland lernst du die Sprache nicht nur in der Praxis, sondern auch die Kultur des Landes kennen.
Oft werden Sprachreisen von Schulen und Unternehmen angeboten. Im Ausland belegst du Kurse oder besuchst eine Schule, in der du in einer kleinen Gruppe die Sprache lernst.
In manchen Fällen beginnen solche Kurse bereits vor der Reise, um die Schüler vorzubereiten. Für Sprachreisen gibt es unzählige Angebote, die je nach Kosten und Leistungen variieren.
In der Regel verbringst du circa 15 bis 30 Stunden pro Woche im Sprachunterricht und darfst in deiner Freizeit die Kultur und das Land erkunden. Oft werden auch Freizeitprogramme vorgeschlagen.
Da es sich bei Sprachreisen häufig um internationale Angebote handelt, kommst du in den Kursen mit Mitschülern aus verschiedenen Ländern in Kontakt, sodass du gezwungen bist, die neue Sprache in der Praxis zu nutzen.
Gap Year im Inland
Viele entscheiden sich nach dem Abitur oder dem Studium, ein Gap Year im Ausland zu machen. Oft ist dies jedoch aus finanziellen oder organisatorischen Gründen nicht möglich.
Aber auch in Deutschland hast du verschiedene Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln oder dich in Organisationen zu engagieren.
Freiwilligendienste
Beim Freiwilligendienst handelt es sich um eine gemeinnützige Arbeit in einer sozialen Einrichtung. Solche können beispielsweise Seniorenheime, Kindergärten oder Krankenhäuser sein.
Willst du in deiner zukünftigen beruflichen Laufbahn in einem solchen Bereich arbeiten, ist es sinnig, einen Freiwilligendienst zu machen. So kannst du mögliche Voraussetzungen erfüllen oder einfach nur Erfahrungen sammeln.
Verschiedene Programme werden vom Bund gefördert:
Du bekommst bis zu 414 Euro Taschengeld und in manchen Fällen sogar eine Unterkunft zur Verfügung gestellt. Zusätzlich profitierst du durch Vergünstigungen im ÖPNV oder Freizeitangeboten.
Praktikum
Praktika sind besonders sinnvoll, wenn du noch nicht genau weißt, in welche Richtung dich dein Weg verschlägt. Welchen Berufszweig willst du wählen?
Welche Branche interessiert dich? Durch ein Praktikum nach der Schulzeit oder nach dem Studium bekommst du Einblicke in ein Berufsfeld, das dich interessieren könnte.
Oft brauchst du für Studiengänge oder Berufe bereits Erfahrung in diesem Bereich, die du durch ein Praktikum erlangen kannst. Zusätzlich findest du heraus, ob dein Berufsfeld wirklich deinen Vorstellungen entspricht oder die Arbeit in der Wirklichkeit ganz anders abläuft.
Je nach Praktikumsplatz und Berufsfeld hat ein Praktikum eine Dauer von einigen Wochen bis mehreren Monaten. In manchen Fällen geht ein Praktikum auch über ein Jahr. Sollte dein Arbeitgeber zufrieden mit dir und deiner Arbeit sein, ist es auch möglich, dass du nach deinem Praktikum in Teilzeit oder Vollzeit übernommen wirst.
Orientierungsstudium
Solltest du schon wissen, dass du studieren willst, kann dir ein Orientierungs- oder Probestudium helfen. Besonders wenn du noch nicht genau wissen solltest, welchen Studiengang du wählen willst.
In einem Orientierungsstudium kannst du dich ausprobieren und für meist zwei Semester an einer Universität oder einer Hochschule studieren.
In manchen Studiengängen kannst du sogar Module belegen, die anerkannt werden. Ebenso gibt es Beratungen und Coaching-Angebote. Beachte, dass nicht alle Universitäten Probestudiengänge anbieten. Die meisten Angebote gibt es in den MINT-Fächern. Hierzu zählen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Vorteile eines Gap Years
Stehst du kurz vor deinem Abschluss und ziehst es in Erwägung ein Gap Year zu machen?
Viele Schulabgänger und Absolventen haben Angst, ein Jahr durch das Gap Year zu verschwenden. Hier zeigen wir dir, welche Vorteile es hat.
Im Gap Year kannst du dich selbst finden. Was sind deine Stärken und Schwächen? Was genau interessiert dich und in welche Berufsrichtung möchtest du gehen?
Diese Fragen gehen dir besonders nach dem Abitur durch den Kopf. Bisher hattest du vielleicht nicht die Zeit, dir Gedanken über deine Zukunft zu machen und bist unsicher, was oder ob du studieren sollst. Nutze das Gap Year, um dir darüber klar werden.
Vielleicht sind deine Eltern der Meinung, dass du durch das Gap Year ein Lebensjahr verschwendest, doch langfristig gesehen wird dir ein Gap Year mehr bringen als Entscheidungen, die du am Ende bereust.
Es gibt drei Möglichkeiten:
- Du findest direkt deinen richtigen Berufsweg und wirst glücklich.
- Nach mehreren Jahren wirst du in deinem Beruf unglücklich.
- Du lässt dir Zeit und suchst während des Gap Years nach deinen Interessen, um den richtigen Berufsweg einzuschlagen.
Also mach dir keinen Stress, bevor du eine falsche Entscheidung triffst und dein restliches Leben unglücklich bist. Aufgrund der Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre bist du nach deinem Abitur noch sehr jung. Dies ist die beste Zeit, in der du dich ausprobieren kannst.
Nutze die Zeit, um dich und deine Interessen kennenzulernen. Durch ein Gap Year erlernst du nämlich nicht nur neue Fähigkeiten, sondern hast auch Zeit, über dich und deine Stärken nachzudenken.
Kurz nach dem Abitur hast du noch viel Lebenszeit und darfst dich ruhig ein bisschen ausprobieren. Verschwendet wäre die Lebenszeit, wenn du einen Studiengang oder einen Beruf wählst, der dich nicht interessiert.
Vielleicht merkst du erst durch dein Praktikum, dass dich Büroarbeit gar nicht begeistert. Oder dir wird nach dem Freiwilligendienst bewusst, dass du dich doch sozial engagieren und in diese Richtung studieren möchtest. Ein Gap Year ist die perfekte Möglichkeit, deinen eigenen Lebensweg zu planen.
Du sammelst Erfahrung und Qualifikationen
Heutzutage ist nichts wichtiger, als Erfahrung zu sammeln und sich von Mitbewerbern abzuheben.
Mit einem Gap Year lernst du nicht nur dich selbst kennen, sondern erweiterst deinen Lebenslauf mit wichtigen Erfahrungen und Qualifikationen.
Vielleicht lernst du eine Sprache kennen oder sprichst eine gelernte Sprache auf einem neuen Niveau, was dir im zukünftigen Studium oder bei der Jobsuche einen Vorteil verschafft.
Für manche Studiengänge benötigst du auch gewisse Erfahrungen, um dich einzuschreiben. Besonders für kreative Studiengänge musst du dich in einem Auswahlverfahren und verschiedenen Tests beweisen.
Mit einem Gap Year hast du die Möglichkeit, Erfahrungen in Unternehmen zu sammeln, die dir in solchen Verfahren helfen können. Allein der Fakt, dass du mit deinem Gap Year Motivation zeigst, hebt dich von anderen Bewerbern ab.
Du lernst Land und Leute kennen
Ein Gap Year ist die perfekte Möglichkeit, um ein neues Land, neue Menschen und eine neue Kultur kennenzulernen.
Du bist jung und hast nach dem Abitur oder dem Studium genug Zeit, um Erfahrungen im Ausland zu sammeln.
Hast du erstmal einen Job, wirst du nicht mehr die Zeit finden, um für mehrere Monate ein anderes Land kennenzulernen. Neben dem Land wirst du auch eine neue Sprache kennenlernen oder dein Sprachniveau automatisch erweitern.
In einem anderen Land bist du gezwungen, eine fremde Sprache in der Praxis anzuwenden. Auch wenn es am Anfang schwierig sein kann, wirst du merken, dass es nach mehreren Wochen viel einfacher wird und du die Sprache flüssiger sprichst.
Eine Erfahrung, die sich später auch gut in deinem Lebenslauf macht. Sei dir also bewusst, dass es sich beim Gap Year nicht um ein verschwendetes Jahr handelt. Genieß die Zeit, solange du noch jung bist und es für dich möglich ist.
Risiken eines Gap Years
Neben den Vorteilen gibt es auch einige Probleme und Risiken im Gap Year.
Besonders bei der Organisation wirst du feststellen, dass es oft nicht so einfach ist, ein Gap Year zu planen. Welche Probleme auf dich zukommen können, erfährst du in diesem Kapitel.
Probleme in der Organisation
Um dich für ein Gap Year vorzubereiten, kann viel Organisationszeit nötig sein, besonders wenn du deine Pläne selbst umsetzen möchtest.
Es gibt viele Unternehmen und Organisationen, die zum Beispiel Sprachreisen oder Au-pairs anbieten. Bevor du deine Pläne selbst in die Tat umsetzt, solltest du dich im Internet schlaumachen.
Viele Organisationen helfen dir bei deinen Plänen und unterstützen dich sogar, wenn du beispielsweise mit deiner Gastfamilie unglücklich bist.
Lies hier mehr zu Vorteilen und Tipps für eine bessere Selbstorganisation.
Finanzierung
Ein Gap Year kann viel Geld kosten. Besonders wenn du dich dafür entscheidest, für mehrere Monate ins Ausland zu ziehen, um beispielsweise als Au-pair zu arbeiten.
Du musst also einiges an Geld ausgeben, um ein solches Programm zu finanzieren. Als Au-pair verdienst du in der Regel kein Geld.
Im Gegensatz zu Work and Travel musst du dich als Au-pair aber nicht um deine Unterkunft und Verpflegung kümmern. Häufig bekommst du von deiner Gastfamilie sogar ein kleines Taschengeld.
Entscheidest du dich für eine Sprachreise, musst du mit höheren Kosten rechnen. Bei Sprachreisen verdienst du nichts, musst aber für die Organisation, Verpflegung, Fahrtkosten und die Sprachkurse mehrere Tausend Euro ausgeben.
Um im Land selbst auch noch etwas unternehmen zu können, brauchst du zusätzlich etwas Geld. Je nach Land und Unternehmen können die Kosten variieren.
Auch im Inland kommt es zu finanziellen Problemen. Da du keinen Studentenstatus hast, ist ein festes Gehalt im Praktikum nicht vorgeschrieben. In manchen Fällen kommt es also vor, dass du in einem Orientierungspraktikum "nur" an Erfahrung sammelst.
Entscheidest du dich erst spät für ein Gap Year, können zusätzliche Finanzierungsnachteile auftreten. Denn ab dem 25. Lebensjahr fallen einige finanzielle Zuschüsse weg.
Du hast keinen Anspruch mehr auf Kindergeld und Versicherungen erhöhen sich. Für die Reise ins Ausland musst du nun zusätzlich eine Auslandskrankenversicherung abschließen.
Gap Year: Ängste, Sorgen und Heimweh
Neben den finanziellen und organisatorischen Problemen können auch psychische Probleme auftreten.
Viele ziehen für das Gap Year in eine neue Stadt und sind das erste Mal länger von ihrer Familie getrennt.
Dies kann eine ungewohnte und neue Situation für dich sein, mit der du klarkommen musst. Viele vermissen auch ihre Freunde, Familie oder die bekannte Umgebung.
Besonders wenn du in einer entfernten Gegend wohnst oder sogar in ein anderes Land fliegst, kannst du Ängste und Sorgen entwickeln.
Vielleicht hast du auch Angst, dass du dich nicht wohlfühlst oder keine Freunde findest. Das sind alles normale Sorgen. Sei dir aber bewusst, dass die Angstzustände in den meisten Fällen wieder verschwinden und du dich besser fühlst, sobald du dich eingelebt hast.
Tipps für ein Gap Year
Ein Gap Year kann viele Sorgen und Probleme bereiten. Vielleicht entstehen bei dir gerade Zweifel, ob ein Gap Year überhaupt das Richtige für dich ist.
Oder du weißt noch nicht, wie du die Kosten übernehmen sollst. Daher haben wir für dich verschiedene Tipps, um dir den Start ins Gap Year zu erleichtern.
Reflektiere Gründe für dein Gap Year
Was genau ist der Sinn für dein Gap Year? Vielleicht brauchst du für einen Studienplatz bestimmte Erfahrungen, die du beispielsweise nur durch ein Praktikum bekommst.
Oder du bist dir einfach noch nicht sicher, wie es beruflich für dich weiter gehen soll und du brauchst eine Auszeit. Je nachdem, was dein Grund ist, kannst du dein Gap Year anpassen. Überlege dir daher genau, warum du eine Auszeit brauchst und in welcher Form sie dich am besten unterstützt.
Auch wenn du dir einfach nicht sicher bist, was du nach der Schule oder dem Studium machen sollst, kannst du dein Gap Year nutzen, um dich selbst zu finden. Hierfür eignen sich besonders Au-pairs oder Auslandsreisen. Solltest du schon dein zukünftiges Berufsfeld wissen, suche dir ein Praktikum in diesem Bereich.
Vielleicht brauchst du auch einfach Vorerfahrung für deinen Studiengang oder bist dir nicht sicher, ob dein Wunschstudium wirklich zu dir passt. In diesem Fall kann dir zum Beispiel ein Orientierungsstudium helfen.
Informiere dich über die Finanzierung
Ein Gap Year ist mit hohen Kosten verbunden, besonders wenn du ins Ausland reist.
Nicht jeder kann sich das leisten. Solltest du auf Finanzierungsprobleme stoßen, kannst du verschiedene Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen.
Beispielsweise kannst du für ein Orientierungsstudium einen Studienkredit beantragen, um deine Wohnung in der neuen Stadt zu finanzieren.
Ebenso gibt es unzählige Stipendien, auf die du dich bewerben kannst. Die Anforderungen sind bei Stipendien unterschiedlich. In manchen Fällen sind deine Abiturnoten entscheidend, andere Stipendien legen großen Wert auf ehrenamtliche Tätigkeiten. Bewirb dich auf ein Stipendium, das zu dir passt.
Willst du ins Ausland, hast aber nicht das nötige Geld? Es gibt verschiedene Organisationen, die teilweise sogar vom Bund gefördert werden. Diese können dich bei deinen Plänen unterstützen und übernehmen zum Teil sogar die Kosten. Informiere dich daher umfassend, welche Organisationen dir bei deinen Plänen helfen können.
Das Wichtigste ist, dass du dich auf dein Gap Year vorbereitest. Plane schon Monate im Voraus und spare Geld. Gehe Jobben oder verkaufe alte Kleidung auf dem Flohmarkt oder im Internet.
So bist du weniger eingeschränkt und kannst dir deine Pläne vielleicht sogar selbst erfüllen. Besonders wenn du Work and Travel machen möchtest, solltest du bereits vorher Geld angespart haben, um Zeiten zu überbrücken, an denen du keinen Job findest.
Gap Year: Bleib motiviert
Ein Gap Year zu organisieren ist aufwendig. Du brauchst viel Zeit zum Planen und musst dich auf deine Reise oder deine Ziele genau vorbereiten.
Besonders wenn dein Gap Year viel kostet, musst du dir vorher überlegen, wie genau du dir dein Gap Year finanzieren willst.
Vielleicht musst du auch schon Monate vorher anfangen, zu sparen oder zu jobben. Während deiner Planung stößt du mitunter auf Meinungen, die dein Gap Year schlecht reden. Deine Eltern wollen vielleicht, dass du nach dem Abitur direkt ein Studium oder eine Ausbildung beginnst.
Es ist möglich, dass sie das Gap Year eher als Auszeit sehen, in der du dich nur ausruhst und nichts machst. Versuche ihnen deine Sichtweise und die Gründe für dein Gap Year zu erklären. Auch wenn die Planung stressig sein kann, denk an den Grund. Das motiviert dich und du verfolgst weiterhin deine Ziele.
Im Gap Year stößt du wahrscheinlich auf unbekannte Situationen. Dein Start ins Gap Year läuft vielleicht nicht so ab, wie du es dir vorgestellt hast. Du bist in einer neuen Stadt, vielleicht sogar in einem neuen Land und komplett auf dich allein gestellt. Du hast Sorgen, Ängste und vielleicht Heimweh.
Gib dir etwas Zeit und komme erst einmal in deiner neuen Lebenssituation an. Jeder Anfang ist schwer, aber du gewöhnst dich daran. Du findest sicher schnell neue Freunde, mit denen du Zeit verbringen kannst und die dir die Stadt zeigen. Also bleib motiviert und versuche das Beste aus deinem Gap Year zu machen, es lohnt sich sicherlich.