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Heimweh: 14 Tipps & 3 Fallstricke bei Sehnsucht nach Zuhause

Die Sehnsucht nach den Freunden, der Familie und der vertrauten Umgebung haben schon fast alle einmal gefühlt. Egal ob jung oder alt, Heimweh bekommt fast jeder einmal. Was genau hinter diesem Gefühl steckt und wie du effektiv dagegen vorgehen kannst, erfährst du im Folgenden.

Vielleicht steht auch für dich bald ein langer Aufenthalt weit weg von zu Hause an. Auch wenn Heimweh ganz normal ist, ist es trotzdem nicht sonderlich angenehm.

Das ist Heimweh

Das ist Heimweh

Obwohl die Sehnsucht nach der Heimat wohl schon viel älter ist, handelt es sich bei dem Begriff "Heimweh" um ein eher neues Wort.

Erst im 17. Jahrhundert kam der Begriff in Gebrauch – und zwar in der Schweiz. Dort wurde er vor allem im medizinischen Sinne benutzt.

Der Baseler Arzt Johannes Hofer verwendete ihn beispielsweise zur Beschreibung der Krankheit "Nostalgia", die auch als "Schweizerkrankheit" bekannt ist.

Diese zeichnet sich durch eine unbefriedigte Sehnsucht nach der Heimat aus, die mit Trauer, Melancholie und Schwermut einhergeht und auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigen kann. Mit der Epoche der Romantik im 19. Jahrhundert gelangte der Begriff "Heimweh" dann auch in den deutschen Sprachgebrauch.

Heutzutage wird das Wort sehr umfassend verwendet und bezieht sich auf verschiedene Situationen. Du kannst Heimweh nach einem bestimmten Ort, nach einem Land oder einfach nach deiner Familie haben. Auch zeitlich gibt es keine Eingrenzungen.

So kannst du schon nach nur einer Nacht in Abwesenheit Heimweh haben oder wenn du Monate oder gar Jahre von zuhause weg bist. Viele Kinder haben zum Beispiel Heimweh, wenn sie außerhalb von zuhause übernachten. Aber auch eine Studentin oder ein Student im Auslandssemester kann Sehnsucht nach Zuhause haben.

Lies hier mehr über die Vorzüge von Nostalgie.

Das ist Heimat

Heimat ist ein Begriff, den jede Person für sich selbst definieren muss. Er beschreibt eine emotionale Bindung zu dem Ort, an dem du dich am wohlsten fühlst. Das muss jedoch nicht zwangsweise nur ein Ort sein.

Zum Beispiel haben Menschen aus mehreren kulturelle Hintergründen oft mehr als nur eine Heimat. Ähnlich ist es auch bei Leuten, die eine lange Zeit in einem anderen Land verbracht haben (zum Beispiel in einem Auslandssemester, einem Auslandsjahr in der Schule, nach dem Abschluss oder auf Reisen).

Fernweh

Fernweh

Das Fernweh ist das genaue Gegenteil von Heimweh.

Es beschreibt die Lust zu reisen und die Sehnsucht nach neuen Erfahrungen außerhalb der eigenen vertrauten Verhältnisse.

Fernweh ist oft genauso, wenn nicht sogar komplexer als Heimweh. Während du bei Heimweh zumindest zu Hause ein Gefühl von Zufriedenheit hast, ist dies bei Fernweh oft nicht der Fall.

Menschen, die unter Fernweh leiden, haben oft das Problem, dass sie den Moment nicht richtig genießen können. Die Gedanken hängen permanent in der Zukunft und an anderen Orten. Die Betroffenen wollen immer woanders sein und befinden sich so quasi immer auf der Flucht.

Wer kriegt Heimweh?

Jeder Mensch kann Heimweh bekommen. Das Alter spielt keine große Rolle. Trotzdem haben häufig einsame Menschen eine Tendenz zu Heimweh.

Menschen, die an einem fremden Ort keinen Bezug zu den vorhandenen Strukturen finden, haben oft Heimweh. Anpassungsfähigere Menschen, die über ein ausreichendes soziales Netz verfügen, haben dagegen seltener Heimweh.

Psychologie hinter Heimweh

Um die Psychologie hinter Heimweh zu verstehen, musst du dich vorerst mit dem Begriff "Heimat" näher auseinander setzen. Das Heimatgefühl wird nicht von einem Ort selbst, sondern dessen Vertrautheit ausgelöst. Heimweh spürst du nämlich nur dann, wenn du dich fremd fühlst.

Heimat ist also nicht der Ort selbst, sondern alles, was du damit verbindest. Vor allem bezieht sich das auf soziale Aspekte wie Familie, Freunde und Partnerschaften.

Es kann sich aber auch auf Folgendes beziehen:

  • Kultur (beispielsweise Sprache oder Dialekt)
  • Musik
  • Essen
  • Traditionen
  • Region und Landschaft

Wenn ein Mensch sich aus seiner vertrauten Umgebung und seinem sozialen Umfeld hinaus begibt, fehlen ihm soziale und kulturelle Bezugspunkte. Das kann zu Einsamkeit führen, was wiederum zu Heimweh führt.

Symptome von Heimweh

Symptom von Heimweh: Traurigkeit

Im schlimmsten Fall kann Heimweh zu psychischen und physischen Beeinträchtigungen führen.

Im Folgenden haben wir eine kurze Liste mit den häufigsten Symptome zusammengestellt. Sie können alleine oder zusammen auftreten. Oft sind die Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt.

Tipps gegen Heimweh

Das kannst du gegen Heimweh tun

In der folgenden Auflistung geben wir dir Tipps, mit denen du aktiv gegen Heimweh vorgehen kannst.

Die folgenden Tipps eignen sich besonders gut für lange Reisen und Aufenthalte, wie zum Beispiel ein Auslandsjahr, ein Au-Pair-Jahr oder ein Erasmus-Semester.

Trotzdem wirst du sicherlich auch einige Tipps finden, die sich für kurze Aufenthalte eignen.

Isoliere dich nicht

Auch wenn du dich vielleicht alleine fühlst, solltest du dich bei Heimweh keinesfalls isolieren. Dies trägt nur zu dem Gefühl bei, dass du einsam bist.

Außerdem kann es sein, dass sich andere von dir abgewiesen fühlen, wenn du keine Unternehmungen mitmachst. Sei stattdessen unternehmungslustig. Verlasse deine Komfortzone und wage etwas. Lerne neue Leute kennen und dein Heimweh ist schnell vergessen.

Erstelle eine Routine

Lege dir eine Routine zu, die du regelmäßig befolgst. Deine Routine kann deiner eigenen zuhause ähneln, sie kann aber auch komplett neu sein. Solch eine Routine hilft dir, dich in deinem neuen Zuhause einzuleben.

Wenn du Aktivitäten planst, die dir Spaß machen, hast du etwas, worauf du dich freuen kannst. Beispielsweise kannst du jeden Donnerstag joggen gehen oder jeden Morgen mit einer Runde Yoga starten.

Unternehme etwas

Unternehme etwas

Die einfachste Methode gegen Heimweh ist etwas zu unternehmen. Sieh dich in der neuen Stadt um, probiere neue Sachen aus und sei beschäftigt.

Lerne neue Orte kennen und behalte deine Neugier. Vielleicht findest du ja sogar einen Lieblingsplatz, an dem du dich bald heimisch fühlst.

Sobald du dich ein wenig auskennst, vergeht das Gefühl von Heimweh meist ganz schnell.

Lerne Leute kennen

Gerade wenn du dich in einem anderen sozialen Umfeld befindest, ist es wichtig, dass du dich nicht isolierst. Geh aktiv auf Leute zu, beginne Gespräche und initiiere Treffen. So lernst du schnell neue Leute kennen und kannst Freundschaften schließen. Ein konstantes soziales Umfeld hilft erheblich gegen Heimweh.

Hier erfährst du, wie du neue Freunde finden kannst.

Sei geduldig

Gib dir Zeit, dich zurecht zu finden und anzukommen. Sei anfangs geduldig mit dir selbst. Es ist völlig normal, dass du dich nicht sofort überall zurecht findest.

Dazu gehören manchmal auch kleine Missgeschicke und die ein oder andere peinliche Situation, von der du dich jedoch nicht herunterziehen lassen solltest.

Sei offen für neue Erfahrungen

Um eine Reise auch wirklich genießen zu können, braucht es Offenheit und Bereitschaft für neue Erfahrungen. Auch wenn die neuen Lebensumstände vielleicht ungewohnt sind, solltest du anpassungsfähig und offen bleiben. Hast du dich erst einmal an die neue Umgebung gewöhnt, reduziert sich auch dein Heimweh.

Halte Kontakt zur Familie

Halte Kontakt zur Familie

Manchmal ist ein Telefonat mit Familie oder Freunden alles, was es braucht, um neue Motivation für den Tag zu schöpfen.

Sie kennen dich nämlich am besten und können dir in schwierigen Situationen am besten helfen.

Oft braucht es einfach nur ein paar aufmunternde Worte, damit du über kleine Niederlagen hinweg kommst. Deine Lieben sind mit Sicherheit für dich da.

Bleibe beschäftigt

Sorge dafür, dass dir nicht langweilig wird. Langeweile verleitet nämlich oft zu Heimweh. Das heißt aber nicht, dass du rund um die Uhr aktiv sein musst. Versuche dir jeden Tag eine Sache vorzunehmen, damit du nicht alleine in deinem Zimmer hockst.

Bist du auf Reisen, gibt es eigentlich immer etwas, was du tun kannst. Erkunde die Stadt, mache eine Wanderung oder gehe in ein Museum. Du kannst aber auch einer ruhigen Beschäftigung nachgehen. Setze dich in ein Café und lese oder zeichne. Auch so kannst du Heimweh vorbeugen.

Bedenke, dass jede Reise zuhause endet

Führe dir vor Augen, dass jede Reise irgendwann endet. Schlussendlich kommst du wieder zuhause an. Wichtig ist nur, das du die Zeit dazwischen genießt.

Du lebst im Hier und Jetzt. Versuche den Augenblick zu genießen und viele neue Erfahrungen zu sammeln. Wenn du wieder zuhause bist, willst du dich schließlich daran erinnern und nicht an dein Heimweh.

Schätze die Reise wert

Auch wenn es sich in einem Moment des Heimwehs nicht so anfühlt, sammelst du gerade wertvolle Erfahrungen. Nicht jeder hat die Möglichkeit oder Mittel zu reisen, schätze die Reise also wert. Statt dich deinem Heimweh hinzugeben, solltest du so viel wie möglich aus der Reise mitnehmen – und negativen Gefühlen aus dem Weg gehen.

Tausche dich aus

Wie bei fast allen anderen Problemen auch, ist es hilfreich, sich mit anderen auszutauschen. Vielleicht kennst du Leute vor Ort, mit denen du gemeinsam gegen dein Heimweh ankämpfen und dich über deine bisherigen Erfahrungen austauschen kannst.

Auch Familie und Freunde sind immer gute Ansprechpartner, wenn du jemanden zum Reden brauchst. Vielleicht haben sie sogar Tipps, wie du besser mit deiner Sehnsucht nach Zuhause umgehen kannst.

Schaue Fotos an

Fotos angucken gegen Heimweh

Dies ist einer der Tricks, die zwar bei einigen, aber sicherlich nicht bei allen funktionieren.

Fotos können das Heimweh verbessern, aber auch verschlechtern. So kann ein Foto sich wie ein "Stück zuhause" anfühlen, dass man auch auf Reisen bei sich trägt.

Wenn das bei dir der Fall sein sollte, ist es nicht verkehrt, sich einmal alte Fotos anzuschauen. Verstärkt sich dein Heimweh dagegen beim Fotos anschauen, solltest du davon in Phasen des Heimwehs absehen.

Lass es raus

Ab und zu ist es sicherlich auch gut, deinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Nicht alle Gefühle sind immer schön und das ist auch völlig normal. Nimm dir einen Tag, um deine Gefühle rauszulassen und entspann dich. Akzeptiere deine Gefühle, aber versinke trotzdem nicht dauerhaft in Selbstmitleid. Dann wird es dir bald besser gehen.

Suche dir Hilfe

Wenn dein Heimweh zu einer dauerhaften mentalen Last wird, solltest du dir professionelle Hilfe suchen. Auch wenn ein bisschen Heimweh normal ist, ist es nicht gut, dauerhaft alleine zu leiden.

Das könnte sich nämlich letztendlich schlecht auf deinen psychischen und physischen Zustand auswirken. Wenn dein Heimweh ganz schlimm ist und auch nicht besser wird, solltest du vielleicht sogar überlegen, die Reise abzubrechen.

Das solltest du bei Heimweh vermeiden

Das solltest du bei Heimweh vermeiden: Zu viele Telefonate

Wenn du ohnehin schon ein emotionaler Mensch bist, dann sind manche der genannten Tipps für dich nicht ganz ideal.

Schätze am besten selbst ein, was dir bei Heimweh hilft und was nicht.

Wenn du dein Heimweh nicht noch schlimmer machen willst, solltest du folgende Punkte allerdings lieber umgehen.

Heimweh: Zu viele Telefonate

Du wirst auf Dauer nicht in zwei Welten gleichzeitig leben können. Gewinne also auch Abstand zu deinen Bekannten in deiner Heimat. Zu viel Telefonate lösen schnell Heimweh aus. Je mehr du an deine Heimat erinnerst wirst, desto mehr sehnst du dich nach ihr. Übertreibe es also nicht mit den Telefonaten.

Heimweh: Fotos anschauen

Obwohl es manchen bei Heimweh hilft, Fotos anzuschauen, muss das nicht auch bei dir der Fall sein. Sie können zwar wie ein Stück zuhause wirken. Aber sie können auch dazu führen, dass du dich nach dieser Zeit zurücksehnst. Das kann dein Heimweh erheblich verschlimmern.

Heimweh: Zu viel Social Media

Genau das gleiche gilt für Social Media. Auch wenn du an den Erlebnisse deiner Bekannten teilhaben willst, solltest du nicht in Sorge verfallen, dass deine Bekannten auch viel Spaß ohne dich haben. Du verpasst wahrscheinlich weniger, als du denkst.

Versuche also im Moment zu leben und deine eigenen Erlebnisse zu genießen. Wenn du wieder zuhause bist, kannst du immer noch viel Zeit mit Freunden und Familie verbringen. Solange machst du deine ganz eigenen Erfahrungen.

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