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Spielsucht: 4 Ursachen, 10 Symptome + 6 Wege aus der Abhängigkeit

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"Glücksspiel kann süchtig machen." Diesen Satz kennen wir wohl alle, doch nur Wenigen ist bewusst, wie gefährlich eine Spielsucht wirklich ist. Im Folgenden erfährst du, wie es zu einer Glücksspielsucht kommen kann, wie sie sich äußert und wie man sie schließlich bekämpfen kann.

Definition: Was ist Spielsucht?

Spielsucht, oder Glücksspielsucht, ist die umgangssprachliche Bezeichnung des Fachbegriffes pathologisches Spielen, auch zwanghaftes Spielen genannt.

Pathologisches Spielen fällt nach der aktuellen Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter "Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle".

Dort ist es gekennzeichnet durch "häufiges und wiederholtes episodenhaftes Glücksspiel, das die Lebensführung der betroffenen Patienten beherrscht und zum Verfall der sozialen, beruflichen, materiellen und familiären Werte und Verpflichtungen führt".

Was ist Glücksspiel?

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Beim Glücksspiel entscheidet der Zufall

Als Glücksspiele werden Spiele bezeichnet, deren Verlauf überwiegend vom Zufall bestimmt werden. Das heißt, dass der Spieler kaum bis gar keine Kontrolle über den Ausgang des Spiels hat.

Der Einfluss des Zufalls variiert je nach Spiel. Bei reinen Glücksspielen wie Roulette, Geldspielautomaten und Lotto ist das Ergebnis ausschließlich durch den Zufall bestimmt.

Bei anderen Spielformen wie Sportwetten, Backgammon oder Kartenspielen wie Black Jack und Poker existiert ein sogenannter Kompetenzanteil und der Spieler kann den Spielverlauf durch seine Entscheidungen in einem bestimmten Rahmen beeinflussen.

Nach der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen ist Glücksspiel einerseits durch den großen Einfluss des Zufalls und andererseits durch den materiellen Einsatz, meistens in Form von Geld, gekennzeichnet.

Zusammenfassend gibt es folgende Formen des Glücksspiel:

  • Glücksspiele an Geldautomaten
  • Sportwetten
  • Lotterien und Rubbellose
  • Roulette, Poker, Kartenspiele
  • Spiele im Casino

Glücksspiel und Spielsucht in Deutschland

In Deutschland hat der Staat die Verfügungsgewalt über öffentlich zugängliche Glücksspiele, was umgangssprachlich auch als "Glücksspielmonopol" bezeichnet wird. Diese staatliche Verantwortung wird mit der staatlichen Verantwortung für die Bekämpfung der Glücksspielsucht begründet.

Der Staat kann Anbietern erlauben, Glücksspiele zu veranstalten. Die Ausgestaltung der Gesetze wird jedoch durch die jeweiligen Bundesländer ausgeübt. Die Regelungen variieren also auch innerhalb Deutschlands. Legale Glücksspielanbieter stehen auf der sogenannten "White List" der Länder.

Ohne eine behördliche Erlaubnis öffentlich Glücksspiele zu veranstalten oder zu bewerben ist illegal. Auch die Teilnahme an unerlaubten Glücksspielen stellt eine Straftat dar.

Laut einem Forschungsbericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gab es im Jahr 2019 in Deutschland etwa 200.000 pathologisch Glückspielende.

Die Wahrscheinlichkeit, ein problematisches Spielverhalten zu entwickeln, ist bei jungen Männern erhöht. Besonders Glücksspiel in Form von Automaten- und Casinospielen bergen ein großes Risiko für das Ausbilden einer Spielsucht.

Im Jahr 2018 wurde auf dem legalen Glücksspiel-Markt ein Umsatz von über 45 Milliarden Euro erzielt.

Arten der Spielsucht

Mit der zunehmenden Digitalisierung hat sich auch das Glücksspielangebot und somit das Suchtverhalten verändert. Im Folgenden werden die verschieden Arten der Spielsucht, die sich daraus entwickelt haben, vorgestellt.

Klassische Spielsucht

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Glücksspiel in der Spielhalle

Wenn der Begriff Spielsucht fällt, denken viele direkt an das klassische Glücksspiel in Casinos oder an Spielautomaten. Schließlich war dies früher die einzige legale Möglichkeit, die Spiellust zu stillen.

Neben dem problemlosen Zugang bergen Casinos weitere Reize: Die dunklen Räume mit den bunten Lichtern und Geräuschen wecken in vielen Menschen Neugier. Casinos und Spielhallen gibt es zudem in jeder Stadt, meistens sogar in einer großen Anzahl, sodass jeder Mensch gelegentlich daran vorbeikommt und unter Umständen verleitet wird, hineinzugehen.

Viele betreten mit dem Eintreten ins Casino eine neue Welt, abgeschottet von der Außenwelt, in der sie ihre Probleme für eine Zeit lang hinter sich lassen. Neben dem generellen Suchtpotenzial von Glücksspielen reizt der Casinobesuch also auch durch die äußeren Gegebenheiten.

Online-Spielsucht oder Internet-Spielsucht

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Glücksspiel im Online-Casino

Mittlerweile gibt es alle klassischen Glücksspiele auch im Internet, zum Beispiel in Form von Online-Automatenspielen und Online-Casinos. Bisher sind Online-Casinos nur in Schleswig-Holstein erlaubt.

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag haben sich aber alle Bundesländer darauf geeinigt, ab Juli 2021 Glücksspiele im Internet zu erlauben. Dabei scheint speziell diese Form des Glücksspiels ein erhöhtes Suchtpotenzial darzustellen. Grund dafür könnte sein, dass es den Gang ins Casino ersetzt und den Zugang zu Glücksspielen noch einfacher und anonymer gestaltet.

Spielende können ihr Spiel- beziehungsweise Suchtverhalten leichter verheimlichen. Dazu kommt, dass im Gegensatz zum Spielen in Spielhallen nicht mit physischem Geld, sondern bargeldlos gezahlt wird.

Folglich fehlt unter Umständen das Gefühl für die ausgegebenen Summen, da sich die Verluste weniger real anfühlen, als wenn vor Ort mit Bargeld bezahlt wird.

Computer- und Handy-Spielsucht

Die Abhängigkeit von Computerspielen und Spielen auf dem Smartphone fällt nicht unter den Begriff der Glücksspielsucht, wenn dabei nicht um einen materiellen Einsatz gespielt wird. Computerspielsucht stellt ein eigenständiges Krankheitsbild dar.

Online-Glücksspiele werden aber längst nicht mehr nur über Websites von Glücksspielanbietern angeboten, sondern vermehrt auch in Form von Tablet- und Smartphone-Apps.

Das macht den Zugang zu Glücksspielen noch einfacher und erlaubt es Spielenden, immer und von überall ihrem Spieldrang nachzugehen. Die ohnehin schon ausgeprägte Smartphone-Abhängigkeit vieler Menschen und Push-Benachrichtigungen auf dem Handy verstärken das Risiko zur Spielsucht zusätzlich.

Ursachen für Spielsucht

Die Gründe für die Entstehung einer Glücksspielsucht sind vielseitig und hängen meist miteinander zusammen. Manche dieser Faktoren, die das Ausbilden der Sucht fördern, sind angeboren, während andere sich im Laufe des Lebens aus der Umwelt ergeben.

Anfällige Charaktereigenschaften

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Glücksspiel als Ablenkung

Unter anderem sind Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl, Schwierigkeiten im Umgang mit Emotionen, Ängsten vor Kontrollverlust oder sonstigen psychischen Störungen besonders anfällig dafür, eine Spielsucht auszubilden.

Diese Personen spielen, um sich von ihren Problemen und belastenden Gedanken abzulenken. Sie nutzen das Spielen zur Regulierung ihrer Emotionen.

Die Gewinne geben ihnen für kurze Zeit das Gefühl, die Kontrolle über die Situation zu haben und stärken ihr Selbstwertgefühl.

Auch Menschen, die zu impulsivem Verhalten neigen, also eher spontan und unüberlegt handeln und dabei die möglichen Folgen ihrer Handlungen ausblenden, sind anfälliger für eine Spielsucht.

Eine gesteigerte Risikofreude und ein größerer Reizhunger tragen dazu bei, da diese Menschen mehr äußere Anregungen benötigen, um ein bestimmtes Erregungsniveau zu erreichen.

Schicksalsschläge

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Eine Spielsucht tritt oft mit weiteren Abhängigkeiten gemeinsam auf

Häufig berichten Spielsüchtige davon, dass sie nach einem einschneidenden Erlebnis wie einem Todesfall in der Familie oder im engen Bekanntenkreis, einer plötzlichen Erkrankung oder dem Jobverlust in die Spielsucht geraten sind.

Häufig haben sie nach Ablenkung gesucht, um der bedrückenden Realität zu entfliehen, ähnlich wie es oft bei einer Alkohol- oder sonstigen Drogenabhängigkeit der Fall ist.

Aus dem Grund tritt eine Glücksspielsucht auch häufig in Verbindung mit weiteren Süchten auf.

Aufbau von Glücksspielen

Eine zentrale Ursache für die Spielsucht ist der Aufbau von Glücksspielen. Obwohl der Spielausgang zum Großteil vom Zufall abhängt, geben sie den Spielenden das Gefühl, durch Taktik oder Kenntnisse das Spiel beeinflussen zu können.

Beabsichtige "Fast-Gewinne" halten Spielende dazu an, immer weiter zu spielen, da sie denken, dass sie schon so nah am Gewinn sind und es beim nächsten Mal doch klappen muss.

Auch die unmittelbaren Ergebnisse fördern die Abhängigkeit, da das Spiel so direkt das Bewusstsein beeinflussen kann. Unregelmäßige Gewinne halten den Reiz des Spiels aufrecht und sorgen dafür, dass Verlustserien leichter ausgeblendet werden.

Auch das Austauschen des echten Geldes durch Münzen oder Spielgeld verleiten zu riskantem Spielen, da die eigentliche Höhe der Einsätze nicht mehr direkt nachvollziehbar ist.

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Das Suchtpotential von Glücksspielen

Ein weiterer Suchtfaktor von Glücksspielen ist, dass beim Gewinnen der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet wird, der angenehme Emotionen auslöst und die verantwortlichen Verhaltensweisen belohnt.

So konzentriert sich das Gehirn immer mehr auf das Spiel und blendet das Umfeld und andere Gedanken zunehmend aus. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper jedoch an die Ausschüttung des Botenstoffes.

Folglich muss der Spielende länger oder mit höheren Einsätzen spielen, um das gute Gefühl aufrecht zu erhalten.

Einfacher Zugang zu Glücksspielen

Zudem ist der Zugang zu Glücksspielen einfach und unkompliziert. Jede Person, die das entsprechende Mindestalter aufweist, kann in eine Spielhalle, an einen beliebigen Spielautomaten oder zu einer Sportwetten- oder Lottoannahmestelle gehen, wie sie in jeder Stadt zahlreich zu finden sind.

Noch einfacher ist der Zugang zu Glücksspielen über das Internet. Dort kann jede Person anonym und sogar unter falschen Angaben das Spielen aufnehmen.

Zusätzlich ist Glücksspiel nicht nur gesellschaftlich akzeptiert, sondern wird sogar zusätzlich beworben. Werbung für Lotterien, Sportwetten und Online-Casinos begegnen einem täglich.

Symptome von Spielsucht

Wenn du befürchtest, dass eine Person aus deinem Familien- oder Freundeskreis oder sogar dein Partner an einer Spielsucht leidet, solltest du auf die folgende Anzeichen achten. Wenn der Großteil der Symptome zutrifft, spricht das für eine vorliegende Spielsucht:

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Symptome einer Spielsucht

  • häufiger Aufenthalt in Casinos (Spielhallen oder Online-Casinos)
  • ständiges Verlangen zu spielen
  • fehlende Selbstkontrolle, sobald mit dem Spielen begonnen wurde
  • Geheimhalten des Spielverhaltens
  • Unruhe und Gereiztheit
  • Unzuverlässigkeit und Stimmungsschwankungen
  • Vernachlässigung des persönlichen Umfelds
  • Leihen von Geld von Freunden und Familie
  • Drang zu immer höheren Einsätzen
  • Ergreifen von drastischen Maßnahmen, um an Geld zu kommen

Test auf Spielsucht

Falls du denkst, dass du selbst betroffen sein könntest, kann dir folgender Test dabei helfen, eine mögliche Spielsucht zu erkennen. Beantworte die folgenden Fragen ehrlich und hinterfrage dein Verhalten.

Nur wenn du selbst dein Problem im Umgang mit Glücksspielen erkennst, kannst du es aktiv angehen.

  • Hast du innerhalb der letzten 30 Tage an Glücksspielen jeglicher Art teilgenommen?
  • Hast du ständig den Drang, an Glücksspielen teilzunehmen?
  • Spielst du, um Nervenkitzel zu haben, um Stress abzubauen oder um dich von Problemen abzulenken?
  • Neigst du generell zu spontanen und impulsiven Entscheidungen?
  • Hast du in der Vergangenheit beim Spielen mehr Geld gesetzt, als du dir eigentlich leisten kannst?
  • Musstest du beim Spielen zunehmend hohe Geldbeträge setzen, um deinen Reizhunger zu stillen?
  • Hast du schon einmal versucht, durch erneutes Spielen bereits verlorenes Geld wieder "zurückzugewinnen"?
  • Hast du dir schon einmal Geld geliehen oder etwas verkauft, um spielen zu können?
  • Haben andere Personen schon einmal dein Verhalten im Umgang mit Glücksspielen kritisiert?
  • Hat das Glücksspiel dir schon einmal zu finanziellen Problemen für dich oder dein Umfeld geführt?
  • Hat dein Spielverhalten dich schon einmal körperlich oder psychisch belastet, zum Beispiel in Form von Stress, Angst- oder Schuldgefühlen?

Wenn du mehrmals mit "Ja" antwortest, ist es wahrscheinlich, dass du mindestens ein problematisches Glücksspielverhalten aufweist. Wenn du die Mehrheit der Fragen bejahst, leidest du unter Umständen unter einer Spielsucht.

Falls du eine Spielsucht bei dir erkennen kannst, solltest du dein Verhalten ändern, um dich und dein Umfeld vor ernst zu nehmenden Folgen zu bewahren.

Folgen von Spielsucht

Eine Spielsucht wirkt sich nicht nur auf den Betroffenen selbst aus, sondern belastet in Fällen langfristig auch sein Umfeld. Sowohl die finanziellen als auch die psychischen Probleme des Spielsüchtigen werden häufig auf nahestehende Personen übertragen.

Finanzielle Probleme

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Schulden als Folge der Spielsucht

Die naheliegendste Auswirkung von Glücksspielsucht ist der zunehmende finanzielle Verlust, der langfristig zur Verschuldung führen kann.

Glücksspielsüchtige denken häufig, sie könnten ihr verlorenes Geld zurückgewinnen, setzen demnach immer mehr Geld und geraten in einen Teufelskreis.

Selbst wenn ihnen eigentlich keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung stehen, nehmen sie Kredite auf oder leihen sich Geld bei Freunden oder Verwandten, mit der Absicht, es zurückzuzahlen.

Oft ist ihnen der finanzielle Schaden durchaus bewusst, aber sie schaffen es nicht, gegen den Drang, zu spielen, anzukommen.

Einschränkungen des Alltags

Da das Spielen einen Großteil der Freizeit der Betroffenen einnimmt, bleibt wenig bis keine Zeit für andere Hobbys und Tätigkeiten. Die Situation kann sich zuspitzen, sodass zusätzlich Beruf, Schule oder Studium vernachlässigt werden.

In einigen Fällen hat die Spielsucht die Betroffenen so sehr im Griff, dass die Arbeitslosigkeit folgt.

Auch hier geraten Opfer der Spielsucht in einen Teufelskreis, da sie noch mehr Zeit fürs Spielen haben, von zunehmenden Problemen belastet werden, von denen sie sich ablenken möchten, und obendrein ihre Einnahmequelle verlieren, was die finanziellen Schwierigkeiten verstärkt.

Auswirkungen auf Angehörige

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Auch die Angehörigen von Spielsüchtigen leiden unter der Sucht

Aufgrund ihrer Spielsucht vernachlässigen Betroffene häufig ihre Familie und Beziehungen, da sie nicht mehr genügend Zeit aufwenden können, um den Kontakt zu pflegen oder da ihnen ihre Lage unangenehm ist und sie diese geheim halten möchten.

Dazu kommt es häufig zu Konflikten mit nahestehenden Personen, speziell, wenn Geldleihen ins Spiel kommt. Häufig wenden sich als Folge nahestehende Personen ab, wenn der Betroffene den Kontakt nicht vorher schon abgebrochen hat.

Nicht selten folgen Trennungen, da besonders die Partner von Betroffenen ebenfalls unter den finanziellen und psychischen Problemen der Spielsüchtigen leiden.

Psychische Probleme

Häufig leiden Betroffene der Spielsucht schon zu Beginn der Sucht unter psychischen Beschwerden und versuchen mit dem Glücksspiel, ihre Probleme zu unterdrücken und ihre Stimmung zeitweise zu heben.

Nicht nur durch die Verdrängung der ursprünglichen Probleme, sondern zusätzlich durch die bereits erwähnten negativen finanziellen und sozialen Auswirkungen, verschlechtert sich die psychische Gesundheit der Betroffenen zunehmend. Häufig äußert sich diese Zuspitzung folgendermaßen:

  • Niedergeschlagenheit bis hin zu Depressionen
  • Einsamkeit
  • Angststörungen und Panikanfälle
  • Alkoholprobleme
  • Drogenprobleme
  • Suizidgedanken
  • Verwicklung in Straftaten

Hilfe bei Spielsucht: Tipps um die Sucht zu bekämpfen

Der Weg aus einer Spielsucht ist häufig nicht leicht, da sich mit der Sucht häufig ein Netz verschiedenster Probleme gespannt hat, die sich gegenseitig beeinflussen.

Je nachdem, wie fortgeschritten die Spielsucht ist, kann eine Spielsucht-Therapie der einzige Ausweg sein. Generell gibt es folgende Möglichkeiten, das Problem aktiv anzugehen – vorausgesetzt du hast es erkannt und bist bereit zu handeln.

Suchtberatung

Beratungsstellen stellen häufig die erste Anlaufstelle für Hilfesuchende dar. Informiere dich über Suchtberatungsstellen in deiner Nähe, um Beratung, Hilfe und Unterstützung bei der Bekämpfung der Spielsucht zu erhalten.

Du wirst umfassend über deine Möglichkeiten informiert und kannst gemeinsam mit Experten entscheiden, was der für dich beste Weg aus der Sucht ist.

Therapie gegen Spielsucht

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Eine Therapie als Weg aus der Spielsucht

In jedem Fall solltest du eine Therapie in Erwägung ziehen, um deine Glücksspielsucht zu bekämpfen. Die Therapie kann ambulant in einer Praxis oder stationär in einer Klinik erfolgen.

Wenn die Spielsucht bereits weit fortgeschritten ist, empfiehlt sich eine stationäre Behandlung. Die Herausforderung ist dabei, dass Spielsüchtige während der Therapie aus ihrem Alltag entrissen werden.

Das erleichtert es ihnen zwar zunächst, die Spielsucht hinter sich zu lassen, stellt sie aber vor eine Reintegration.

Bei der ambulanten Therapie können die neuen Verhaltensmuster direkt in den Alltag integriert werden und der Übergang in ein suchtfreies Leben geschieht schrittweise. Über die Therapie hinaus kannst du dir zusätzlich Unterstützung suchen, die dir persönlich bei der Suchtbekämpfung hilft.

Spielsucht-Forum

Wenn du zunächst versuchen möchtest, deine Spielsucht ohne eine Therapie zu bekämpfen, kannst du dich an ein Spielsucht-Forum im Internet wenden, um dich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Dort kannst du andere um Erfahrungen mit ihrer Suchtbekämpfung bitten und dir von verschiedenen Therapiemöglichkeiten berichten lassen.

Auch wenn du dann eine Therapie antrittst oder abgeschlossen hast, kann es hilfreich sein, mit Leidensgenossen in Kontakt zu bleiben, um euch gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren.

Selbsthilfegruppen

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Selbsthilfegruppen zur gegenseitigen Unterstützung

Das Aufsuchen einer Selbsthilfegruppe kann Wunder wirken. Dort können Spielsüchtige ihre Erfahrungen und Gefühle aufarbeiten.

Die Gruppenmitglieder können deine Emotionen nachvollziehen und werden von ähnlichen Erlebnissen berichten. So kannst du dich und deine Verhaltensmuster erkennen und verändern.

Im Alltag kann man seinem Umfeld und sich selbst schnell etwas vormachen, doch eine Gruppe ebenfalls Betroffener durchschaut die Ausreden sofort.

Nahestehende Personen um Hilfe bitten

Versuche außerdem, Personen, die dir etwas bedeuten, nicht wegzuschieben, weil du dich wegen deiner Spielsucht schämst. Öffne dich ihnen gegenüber und teile ihnen deine Sorgen mit. Sie können dich auf dem Weg aus der Sucht mental unterstützen und motivieren.

Wenn du selbst willensstark bist und auch dein soziales Umfeld dich bei deinem Vorhaben unterstützt, kann auch eine ambulante Therapie ausreichen, um deine Spielsucht zu bekämpfen.

Hypnose gegen Spielsucht

Zuletzt gibt es zunehmend auch Hypnosen, die zur Behandlung von Spielsucht eingesetzt werden – mit positiven Erfahrungsberichten. Allerdings solltest du diese Behandlungsmethode nicht als einzige Therapiemethode anvisieren, sondern nur als Ergänzung zur eigentlichen Sucht-Therapie sehen.

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