Zwangsstörung: 5 Symptome von OCD & 4 Therapien + Selbsttest
Wäschst du dir immer wieder die Hände, aber hast einfach nicht das Gefühl, dass sie sauber werden? Eine Zwangsstörung kann das alltägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Wir erklären was die Ursachen von OCD sind und welche Therapiemöglichkeiten es bei Zwangsstörungen gibt.
Eine Zwangsstörung, auch OCD, ist eine ernstzunehmende Krankheit. Das obsessive Verhalten, das mit der Zwangsneurose einhergeht, schränkt die Lebensqualität von Betroffenen stark ein.
Das ist eine Zwangsstörung
Die Zwangsstörung oder Zwangsneurose ist eine psychische Störung.
Oft spricht man auch von OCD. Das ist die Abkürzung der englischen Bezeichnung "obsessive-compulsive-disorder" (zu Deutsch: Zwangsstörung).
Der Begriff Zwangsneurose verdeutlicht, dass die betroffenen Menschen, im Gegensatz zu Menschen mit einer Psychose, den Bezug zur Realität behalten.
Sie wissen also, dass ihre Zwangsgedanken und -handlungen irrational sind, können sie aber trotzdem nicht abstellen. Die Betroffenen sind von einer inneren Unruhe geplagt, die sich in einem Zwang oder Drang äußert, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun.
Von einer Zwangsstörung sprechen wir, wenn das normale Kontrollieren bestimmter Dinge ins Extreme umschlägt und das Leben der Betroffenen stark einschränkt.
Es gibt unterschiedlichste Arten von Zwangsstörungen, die deine Alltagsaktivitäten allesamt erheblich behindern und ein normales Leben praktisch unmöglich machen. So kommt es vor, dass Menschen ewig lange brauchen, um ihre getrocknete Wäsche zu falten, da sie kein einziges Fältchen zulassen.
Andere verpassen ihren Bus oder die Bahn, weil sie fünfmal kontrollieren, ob sie den Herd nach dem Kochen auch wirklich ausgeschaltet haben. Generell ist natürlich nichts dagegen auszusetzen, wenn du kontrollierst, ob der Herd aus ist. Das ist sogar ratsam. Trotzdem reicht es aus, wenn du einmal nachschaust.
Auch unangenehme und aufdringliche Gedanken sind generell nicht problematisch, solange sie alleinstehen. Bei vielen Menschen treten sie gelegentlich auf und verflüchtigen sich nach kurzer Zeit wieder.
Werden sie nicht weiter beachtet, haben sie keine Konsequenzen und beeinflussen das alltägliche Leben nicht weiter. Reagierst du allerdings unangemessen auf solche Gefühle, beeinflussen sie dein Handeln und nehmen Einfluss auf deinen Alltag.
Obwohl den meisten Betroffenen klar ist, dass ihre Gedanken und Handlungen übertrieben und in den meisten Fällen sinnlos sind, gelingt es ihnen nicht, sich dagegen zu wehren.
In der Psychologie sprechen wir von einer Obsession, wenn eine Zwangshandlung oder eine Zwangsvorstellung vorliegt, die mit einer bestimmten Furcht verbunden ist. Was umgangssprachlich als "fixe Idee" bezeichnet wird, beschreibt die Medizin als unkontrollierbarer und wiederkehrender Handlungsstrang.
Selbsttest: Leidest du an einer Zwangsstörung?
Vielleicht kommen dir einige der genannten Verhaltensweisen bekannt vor und du fragst dich, ob du selbst an einer Zwangsstörung leidest.
Mit unserem Selbsttest kannst du dir ein wenig Klarheit verschaffen.
Zusätzlich solltest du aber auch eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Er berät dich individuell und erklärt dir potenzielle Therapiemöglichkeiten. Mit dem Test verschaffst du dir vorab einen ersten Eindruck.
Lies dir die folgenden Aussagen durch und beantworte sie entsprechend deines Verhaltens entweder mit "ja" oder mit "nein". Gibst du bei mehr als der Hälfte der Aussagen die Antwort "ja", wendest du dich am besten an einen Arzt, dem du deine Symptome und Beschwerden erläuterst.
Er kann dein Wohlbefinden besser einschätzen und eine genauere Diagnose stellen. Selbst wenn du die meisten Aussagen verneinst, ist es nicht ganz ausgeschlossen, dass du unter einer Zwangsstörung leidest. Bist du dir unsicher, ist es immer eine gute Idee medizinisches Fachpersonal um Rat zu bitten.
- Unordnung kannst du gar nicht leiden.
- Du kontrollierst immer mehrmals, ob der Herd auch wirklich aus ist, bevor du deine Wohnung verlässt.
- Du wurdest schon einmal darauf angesprochen, dass du dir besonders oft die Hände wäschst.
- Du leidest unter einer innerlichen Anspannung und Nervosität, ohne dass du einen Grund dazu hättest.
- Du wirst von quälenden Gedanken geplagt, die du einfach nicht loswirst.
- Du brauchst ungewöhnlich lange für Alltagstätigkeiten.
- Dir fällt es seit einiger Zeit schwer, deinen Alltag zu meistern.
- Du erledigst Dinge in einer festgelegten Reihenfolge.
- Du leidest unter Konzentrationsstörungen.
- Du tust häufig Dinge, von denen du weißt, dass sie eigentlich unnötig sind.
- Du denkst, dass etwas schlimmes passiert, wenn du bestimmte Dinge nicht tust.
- Wenn du weniger Sorgen und Ängste hättest, könntest du mehr Leistung erbringen.
Zwangsneurosen und ihre Ursachen
Zwangsstörungen können viele verschiedene Ursachen haben. Unterschiedlichste Faktoren spielen bei der Entstehung eine Rolle.
Dabei gibt es biologische und psychologische Ursachen, die bei jedem Menschen unterschiedlich starken Einfluss haben. Ein biologischer Faktor ist die mögliche genetische Vorbelastung, die nachgewiesener Weise bei einem Teil der Betroffenen eine Rolle spielt.
Hat zum Beispiel eines deiner Elternteile oder ein anderer Verwandter mit Zwangsstörungen zu kämpfen, besteht ein gewisses Risiko, dass du die genetische Disposition für die Erkrankung geerbt hast.
Ob sich aus der genetischen Veranlagung wirklich eine Krankheit entwickelt, hängt aber auch wieder von mehreren Faktoren ab. So zum Beispiel von Lebensereignissen und Effekten aus deiner Umwelt.
Ein zweiter biologischer Faktor entstammt dem Feld der Neurobiologie. So kann es sein, dass du eher von Zwangsstörungen betroffen bist, wenn du sowieso unter neurologischen Erkrankungen leidest, bei denen bestimmte Hirnbereiche angegriffen sind.
Die neurologische Erkrankung bringt dann gleichzeitig eine Zwangsstörung mit sich. Psychologische Faktoren können ebenfalls entscheidenden Einfluss haben. Insbesondere verunsichernde und traumatisierende Erfahrungen in der Kindheit führen im späteren Leben nicht selten zu einer Zwangsstörung.
Aber auch eine zu strenge Erziehung mit wenig Freiraum oder besonderem Augenmerk auf Sauberkeit sind potentielle Auslöser für eine Neurose. Außerdem fällt, wie bei den meisten psychischen Krankheiten, auch dein Charakter und deine Persönlichkeit ins Gewicht.
Tipps für persönliches Wachstum gibt es hier.
In der aktuellen Wissenschaft wird der Begriff "Neurose" eher gemieden, da er nur unscharf definiert ist. "Neurotisch" hingegen findet in offiziellen Diagnosesystemen Verwendung.
Ausdrücke wie "neurotisch" oder "Neurotizismus" beschreiben in der Persönlichkeitspsychologie ein Spektrum von emotionaler Labilität zu emotionaler Stabilität. Als Neurosen bezeichnen wir eigentlich psychische Störungen, denen keine körperlichen Ursachen zugrunde liegen.
Das heißt, dass Menschen mit neurotischen Verhaltenszügen beispielsweise an folgenden Krankheiten leiden können:
- Angststörungen
- Phobien
- Somatoforme Störungen
- Dissoziative Störungen
Synonyme für das Wort "neurotisch" sind zum Beispiel "nervenkrank" oder "gemütskrank".
Arten von Zwangsneurosen und ihre Symptome
Genauso wie es viele verschiedene Ursachen für eine Zwangsstörung gibt, hat die Störung auch unterschiedlichste Symptome.
Ein Symptom haben aber alle Störungsformen gemeinsam: Alle Betroffenen werden von wiederkehrenden Zwangsgedanken geplagt, die sie oftmals in Form von Zwangshandlungen praktisch umsetzen.
Obwohl sich Neurotiker in den meisten Fällen darüber im Klaren sind, dass die Gedanken und Handlungen im Grunde sinnlos sind, können sie sich nicht dagegen wehren.
Die Zwangsgedanken erzeugen oftmals Stress und Angst, die sich in extremen Fällen zu einer Angststörung entwickelt.
Leidest du unter einer Zwangsstörung, hast du höchst wahrscheinlich auch ein Problem damit, unangenehme Emotionen wie Traurigkeit nach einer Trennung oder Aggressionen während eines Streits zu thematisieren und zu verarbeiten.
Also entwickelst du Mechanismen, um diese unangenehmen Gefühle nicht mehr wahrnehmen zu müssen und lenkst dich mit Dingen ab, die gar nichts mit dem zu Grunde liegenden Problem zu tun haben.
Bei vielen Zwangshandlungen geht es darum, drohendes Unglück abzuwenden. Zumindest reden sich die Betroffenen ein, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie die Zwangshandlung nicht ausführen.
Der Inhalt der Handlung hat dabei in der Regel nichts mit dem drohenden Unheil zutun. Im Folgenden geben wir eine Übersicht über die häufigsten Zwänge.
Tipps zur Konfliktbewältigung gibt es hier.
OCD: Zwangsgedanken
Zwangsgedanken gehören zu den häufigsten Symptomen einer Zwangsneurose.
Besonders oft kommen sie in Verbindung mit anderen Zwängen vor, die praktisch ausgeführt werden. Die Zwangsgedanken bestimmen dabei einen Großteil des Alltags von Betroffenen.
Obwohl diese sich im Klaren darüber sind, dass viele Gedanken sinnlos und übertrieben sind, kommen sie nicht aus dem Grübeln heraus.
Zwangsgedanken sind in den meisten Fällen negativ und bedrohlich. Besonders erschreckend ist, dass sie häufig den Alltag von Betroffenen bestimmen, die nicht mehr von den Gedanken loskommen. Auch Ablenkung hilft in vielen Fällen nicht gegen die starken Gedanken.
Bist du betroffen, kommt es auch vor, dass du stundenlang über eine Situation nachgrübelst und dich einfach nicht davon lösen kannst. Hast du Probleme damit Entscheidungen zu treffen, bist du besonders anfällig für den Grübelzwang. Hin und wieder ist er auch Teil einer Depression
Kontrollzwang
Der Kontrollzwang ist neben den Zwangsgedanken ein weiteres, sehr häufig auftretendes Symptom der Zwangsstörung.
Leidest du unter Kontrollzwang, wirst du in den meisten Fällen von Zwangsgedanken dazu animiert, bestimmte Dinge immer wieder zu überprüfen.
Klassische Beispiele sind der Herd, an dem du überprüfst, ob er auch wirklich ausgeschaltet ist oder Kerzen, die womöglich noch brennen.
Betroffene sorgen sich häufig gar nicht um sich selbst, sondern um ihre Mitmenschen und haben Angst, dass sie durch ihre Schuld zu Schaden kommen könnten. Oftmals werden die Gedanken von Betroffenen unerträglich, denn sie fürchten, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie bestimmte Dinge nicht immer wieder kontrollieren.
Das Haus zu verlassen, ist eine besondere Herausforderung, die je nach Ausprägung der Störung nicht zu meistern ist. Nicht selten werden die Kontrollhandlungen so oft wiederholt, bis die betroffene Person vollkommen erschöpft ist.
Je nachdem, wie stark der Kontrollzwang ausgeprägt ist, wirkt er sich also unterschiedlich stark auf deine psychische und körperliche Gesundheit aus.
Putzzwang
Rituale und Routinen gehören zum Alltag dazu. So auch das regelmäßige Putzen der eigenen vier Wände.
Viele Menschen haben einen bestimmten Tag in der Woche vorgesehen, an dem sie ihre Wohnung oder ihr Haus einer gründlichen Reinigung unterziehen.
Aber auch das Putzen kann zu einem Zwang werden. Bist du zum Beispiel nicht bereit deine Putzroutine für einen wichtigen Termin spontan zu verschieben, musst du dir Gedanken machen.
Sorgfältiges Putzen an sich ist kein Zwang, solange du nicht deinen kompletten Alltag danach ausrichtest und permanent darüber nachdenkst. Perfektionisten sind besonders gefährdet einen Putzzwang zu entwickeln, denn sie wollen alle Aufgaben perfekt erledigen und haben große Angst davor Fehler zu machen.
Waschzwang: obsessives Händewaschen
Eine weitere, weit verbreitete Zwangsneurose ist der Waschzwang. Bist du davon betroffen, hast du beinahe ununterbrochen das Bedürfnis deinen Körper und vor allem deine Hände zu waschen. Das soll vor Schmutz, Bakterien und Viren schützen.
Trotz des ständigen Waschens stellt sich niemals ein vollständiges Gefühl der Sauberkeit ein. Ist der Zwang besonders stark ausgeprägt, nimmt er entscheidenden Einfluss auf dein berufliches und soziales Leben.
Mysophobie
Diese Phobie hängt in gewisser Weise sowohl mit dem Putz-, als auch mit dem Waschzwang zusammen.
Wer unter Mysophobie leidet, hat nämlich eine krankhafte Angst vor jeglichem Dreck, Schmutz und vor der Ansteckung mit einer Krankheit durch Bakterien oder Viren.
Betroffene versuchen so wenig Kontakt mit anderen Menschen zu haben wie möglich. Insbesondere Körperkontakt vermeiden sie.
Kommt es doch einmal dazu, werden die berührten Stellen sofort gewaschen, um eine mögliche Ansteckung auszuschließen. Das gilt nicht nur für Personen, sondern auch für Körperkontakt mit Gegenständen.
Dabei bezieht sich die Angst darauf, dass die Gegenstände zuvor von anderen Menschen berührt und womöglich infiziert wurden. Daher benutzen Mysophobiker nach Möglichkeit keine öffentlichen Toiletten und Telefonzellen und fassen weder Türklinken noch Geld gerne an.
Auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist ein großes Problem, denn dort werden besonders viele Bakterien und Viren vermutet. Diese Einschränkungen beeinflussen den Alltag extrem und sorgen im schlimmsten Fall dafür, dass Betroffene die Wohnung gar nicht mehr verlassen.
Es ist also sehr wichtig, dass du die Anzeichen für eine mögliche Erkrankung ernst nimmst und so schnell wie möglich etwas dagegen unternimmst.
Ansonsten kannst du aus Angst vor einer Ansteckung womöglich noch nicht einmal mit deiner besten Freundin einen Kaffee trinken gehen. Mysophobiker scheuen sich nämlich nicht selten davor das Geschirr in Cafés und Restaurants zu benutzen.
Therapie: So kannst du OCD behandeln
Wie auch immer sich die Zwänge äußern, es ist sehr wichtig, dass du möglichst offen damit umgehst und dir Ansprechpartner suchst.
Unterhalte dich auch mit Freunden und anderen Familienmitgliedern über deine Störung.
Es gibt mittlerweile einige Behandlungsmöglichkeiten, mit denen sich Zwangsstörungen in den Griff bekommen lassen.
Für eine Therapie ist es wichtig, dass du dein eigenes Verhalten immer wieder hinterfragst und bereit bist, Hilfe anzunehmen.
Dann gibt es viele Möglichkeiten sich das Zwangsverhalten abzugewöhnen. Allerdings ist das nicht immer einfach. Du brauchst also Geduld und ein gutes Durchhaltevermögen.
Tue so früh wie möglich etwas gegen die Störung, damit sie keine Chance hat stärker zu werden und sich noch mehr auszubreitet. Scheue dich nicht davor einen Arzt aufzusuchen, wenn du bei dir selbst eine Zwangsstörung erkennst.
Leidet dein Kind unter einer Zwangsstörung, musst du angemessen damit umgehen. Es ist keine gute Idee, die Zwänge zu ignorieren oder mit deinem Kind zu schimpfen, denn dann drohen die Zwänge sich zu verschlimmern und bleiben womöglich über Jahre bestehen.
Am wichtigsten ist, dass du deinem Kind vermittelst, dass nichts Schlimmes passiert, auch wenn die Zwangsrituale nicht ausgeführt werden. Bist du dir unsicher, was zu tun ist und wie du angemessen reagierst, solltest du dich von einem Arzt beraten lassen.
Egal wie stark die Störung ausgeprägt ist, es gibt immer Möglichkeiten sie zu therapieren. Besonders dann, wenn du sie sehr früh erkennst und dagegen vorgehst. Nimm alle Anzeichen ernst und lasse dich von einem Mediziner beraten.
Er weiß am besten was in deinem individuellen Fall zu tun ist. Einige Methoden kannst du sogar selbst zu Hause durchführen.
Verhaltenstherapie gegen Zwangsstörung
Verhaltenstherapien sind bei vielen psychischen Erkrankungen eine wirksame Methode.
Auch Angststörungen werden mit Verhaltenstherapien behandelt. Die Methode kommt aus der Psychotherapie und verfolgt unterschiedliche Ansätze.
Zum einen werden in der Therapie deine positive Eigenschaften hervorgehoben und du lernst selbstständig Konflikte zu lösen.
Zum anderen sollen schlechte Gewohnheiten durch positives Denken und Verhalten ersetzt werden, um neuen Spannungen vorzubeugen. Auch die Konfrontationstherapie ist Teil der Verhaltenstherapie.
Dabei wirst du direkt mit deinen Ängsten konfrontiert und zum Umdenken angeregt. Bei all diesen Prozessen begleitet dich eine Therapeutin oder ein Therapeut.
Die kognitive Verhaltenstherapie ist bei der Behandlung von Zwangsstörungen besonders beliebt. Dabei machst du zunächst mit Hilfe eines Therapeuten deine Denkmuster ausfindig, versuchst sie nachzuvollziehen und zu hinterfragen.
So spürt ihr gemeinsam die Gedanken auf, die das zwanghafte Handeln hervorrufen. In einem nächsten Schritt geht es darum, eben diese Gedanken zu verändern. Dabei konfrontiert der Therapeut dich mit unterschiedlichen Nachfragen zu deinem Verhalten und regt Gedankengänge dazu an.
Medikamente gegen Zwangsstörung
Eine weitere bewährte Methode ist die medikamentöse Behandlung. Dabei werden vor allem Medikamente eingesetzt, die auch in der Behandlung von Depressionen zum Einsatz kommen. Alle Medikamente haben Nebenwirkungen.
Einzelne Menschen reagieren immer wieder allergisch auf bestimmte Stoffe. Daher musst du jegliche Medikamenteneinnahmen zuvor unbedingt mit einem Arzt absprechen. Nur Medizinerinnen und Mediziner können kompetent beraten und bei eventuellen Nebenwirkungen Hilfestellung leisten.
Entspannungstechniken gegen Zwangsstörung
Simple Methoden, die aber durchaus großen Effekt haben können, sind spezielle Entspannungstechniken.
Sie können sich positiv auf eine Vielzahl von Zwangsstörungen auswirken.
Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Yoga–Übungen sorgen dafür, dass du deine Energien in andere Bahnen lenkst und den Kopf frei bekommst.
Auch Meditation hilft dabei Stress abzubauen und Verspannungen zu lösen. Mit Entspannungstechniken lernst du den Zustand der Anspannung von Entspannung zu unterscheiden und diese Unterscheidung bewusster wahrzunehmen.
So hast du auf lange Sicht mehr Kontrolle über deinen Körper und beugst Ängsten und Panikattacken vor.
Tipps für noch mehr Entspannung gibt es hier.
Informieren
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass du dich ausreichend über mögliche Ursachen deiner Zwangsstörung informierst. Auch deinen Angehörigen helfen Informationen zu Symptomen und deren möglichen Folgen, damit sie dir beistehen können.
Such dazu das Gespräch mit einem Psychotherapeuten. Er geht individuell auf deine Bedürfnisse ein und erarbeitet zusammen mit dir eine Lösung oder schlägt eine Therapiemöglichkeit vor.
Ist einer deiner Angehörigen betroffen, ist es wichtig, dass du die Zwangsstörung als eine Erkrankung akzeptierst, die nicht immer durch die reine Willenskraft des Patienten geheilt werden kann.