Seife selber machen: 3 Rezepte & 4 Tipps zur Seifenherstellung
Gekaufte Seifen enthalten oft Plastik und andere industrielle Zusätze. Stellst du deine eigene Seife her, weißt du, was darin enthalten ist. Wir erklären, wie du selber Seife machst und stellen einfache Rezepte vor.
Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, Seife selber herzustellen. Die langsamere Methode ist das Kaltverfahren. Dabei rührst du die Seifenlauge selbst aus Natriumhydroxid an. Das ist aber sehr aufwendig und zeitintensiv.
Das Aushärten der Seife dauert nämlich bis zu sechs Wochen. Außerdem ist Seifenlauge stark ätzend und du musst beim Herstellen der Lauge unbedingt Handschuhe und Schutzbrille tragen. Als Anfängerin oder Anfänger wählst du lieber die zweite Möglichkeit.
Seife ohne Lauge selber machen: Das Material
Es ist gar nicht schwer, Seife selber herzustellen. Du brauchst dazu allerdings das passende Material.
Genau wie bei anderen kreativen Arbeiten, zum Beispiel& Stricken, Häkeln und Weben, haben die verwendeten Zutaten und das Equipment deutliche Auswirkungen auf dein Ergebnis.
Bei den Zutaten für deine Seife hast du im Grunde freie Wahl. Es gibt aber Grundmaterialien, die du in jedem Fall brauchst, nämlich eine Rohseife und eine Seifenform.
Um deine Seife individuell zu gestalten, verwendest du zusätzlich Seifenfarbe, Seifenduft und einen Seifenstempel. Welche Düfte und Farben du genau benutzt, entscheidest du bei jeder Seife aufs Neue. Besonders gut eignen sich Zutaten, die deiner Haut guttun. Bei der Wahl des Materials solltest du folgende Punkte beachten.
Seife selber machen mit Rohseife
Den Hauptbestandteil deiner selbstgemachten Seife bildet eine Rohseife. Rohseifen enthalten weder Farben noch Duftstoffe oder irgendwelche anderen Zutaten. Zum Herstellen eigener Seifen sind Glycerin- und Kernseifen besonders beliebt. Du kannst aber auch Olivenseife verwenden.
Es gibt auch spezielle Rohseifen zum Seife selber machen. Diese sind aber oft sehr teuer. Schaue dich lieber in einem Drogeriemarkt nach Glycerin-, Kern– oder Olivenseifen um. So sparst du Geld, hast aber trotzdem eine gute Grundzutat für deine eigene Seife.
Was Oliven so gesund macht, erfährst du hier.
Seifenform
Seifenformen spielen bei der Seifenherstellung eine wichtige Rolle, denn sie sorgen dafür, dass deine Seife zusammenhält und schön aussieht.
Seifenformen erhältst du in allen erdenklichen Größen und Formaten. Es gibt klassische rechteckige Formen, aber auch Formen in Form von Muscheln oder Tieren.
Letztere bieten sich gerade bei der Seifenherstellung mit Kindern sehr gut an. Wichtig ist, dass du beim Kauf deiner Form auf das passende Material achtest.
Aus Aluminium sollte deine Seifenform nicht sein, ansonsten bekommst du schnell Probleme. Die Bestandteile der Seifenlauge reagieren nämlich mit Metall. Das führt dazu, dass die Seife nicht zusammenhält.
Silikonformen sind eine deutlich bessere Wahl. Darin entfaltet sich die Seife optimal und hält gut zusammen. Silikon ist ein Material, das Hitze und Kälte gleichermaßen verträgt.
Außerdem lässt es sich einfach reinigen. Genau wie beim Backen mit Silikonformen, löst du das fertige Produkt auch bei der Seifenherstellung problemlos aus der Form.
Möchtest du nicht gleich Geld für eine Form ausgeben, funktionierst du alltägliche Gegenstände zu Seifenformen um. Dabei kommt es lediglich auf das passende Material und die Form an.
Die Böden von leeren Joghurtbechern oder Milchkartons eignen sich hervorragend dafür. Vor der Verwendung säuberst du sie ausgiebig und schneidest sie zurecht. Achte darauf, dass der Plastikboden nicht zu dünn ist, sonst schmilzt er bei Hitze und verzieht sich.
Seife selber machen mit Seifenfarbe
Zum Färben der Seife gibt es spezielle Farben. Zu Beginn ist es am einfachsten, nur eine Farbe zu verwenden.
Bist du schon fortgeschritten, hast du die Möglichkeit, einzelne Teile deiner Seife in verschiedenen Farben zu gestalten.
Transparente Seifenfarbe erzeugt sanfte Farbtöne. Entscheidest du dich für diese Variante, hast du die Möglichkeit, zusätzlich Blüten oder Blätter in die Seife einzuarbeiten.
Auf Grund der transparenten Farbe sind diese später ohne Probleme zu erkennen. Besonders gut eignen sich dazu Lavendelblüten oder kleine Rosenblätter. Genauso gibt es undurchsichtige Seifenfarbe, die deutlich stärker deckt. Je nachdem wie viel Farbe du verwendest, ist deine Seife im fertigen Zustand heller oder dunkler.
Am besten überlegst du dir vor dem Kauf einer Farbe, wie deine Seife duften soll. Die Farbe suchst du passend zum gewählten Geruch aus. Eine Seife mit Rosenduft, gestaltest du idealerweise in zartem Rot oder Rosa.
Lavendelseifen wirken in Lila besonders anziehend. Du hast aber selbstverständlich die Freiheit, andere Gestaltungskriterien zu wählen. Möchtest du einem Freund die selbstgemachte Seife schenken, kannst du sie passend zu seiner Badezimmereinrichtung oder in seiner Lieblingsfarbe gestalten.
Seife selber machen mit Seifenduft
Genau wie die Form, gestaltest du auch den Duft der Seife ganz nach deinen Vorstellungen. Ätherische Öle sind dazu besonders gut geeignet.
Sie riechen nicht nur angenehm, sondern haben auch positive Auswirkungen auf deine Haut. Rosenöl pflegt trockene und empfindliche Haut besonders gut, Pfefferminzöl lindert Muskelkater und Verspannungen.
Alternativ nutzt du synthetische Parfümöle. Diese kommen für die Seifenherstellung ebenfalls infrage. Allerdings musst du bei diesen Ölen besonders auf die Dosierung und die Haltbarkeit des Duftes achten.
Seife selber machen mit Seifenstempel
Mit einem Seifenstempel verleihst du deiner Seife eine ganz persönliche Note.
Stempel gibt es mit Symbolen oder Beschriftungen in den unterschiedlichsten Ausführungen.
Hast du spezielle Vorstellungen, suchst du nach Anbietern, die individuelle Stempel genau nach deinen Vorstellungen anfertigen.
Sets zum Seifengießen
Willst du es dir als Anfängerin oder Anfänger besonders einfach machen, kaufst du dir ein spezielles Starterset zum Seifengießen. Darin ist alles enthalten, was du zum Herstellen deiner eigenen Seife brauchst. In der Regel beinhaltet das Set eine Rohseife, Formen, Farben und Düfte.
Legst du dir ein Set zu, bist du allerdings in deiner Kreativität eingeschränkt. Zudem sind die einzelnen Materialien in der Regel viel günstiger, wenn du sie getrennt voneinander kaufst.
Rezepte zur Seifenherstellung
Seife selber herzustellen ist denkbar einfach. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Es macht dir mit Sicherheit viel Spaß mit verschiedenen Formen, Farben und Düften herumzuexperimentieren.
Für deine ersten Versuche stellen wir hier drei simple Rezeptideen vor.
Lavendelseife
Lavendelseife stellst du sehr schnell und einfach selber her.
Für vier Seifenstücke benötigst du nur einige wenige Zutaten, nämlich:
1. 250 Gramm Rohseife
2. vier kleine Seifenformen
3. Lavendelöl
4. optional: lila Seifenfarbe
5. optional: Lavendelblüten
Zunächst zerkleinerst du die Rohseife. Das funktioniert mit einer Reibe am besten, denn die Seife ist relativ hart. Alternativ verwendest du ein Messer und schneidest die Seife in kleine Stücke. Die zerkleinerte Rohseife gibst du in einen Topf und lässt sie im Wasserbad schmelzen.
Sobald die Seife flüssig ist, fügst du unter Rühren einige Tropfen Lavendelöl hinzu. Je nachdem wie stark das Öl duftet, reichen fünf bis zehn Tropfen völlig aus.
Wenn du Lust hast, färbst du die Flüssigkeit mit Färbemittel lila. Danach gießt du die flüssige Seife in die bereitgestellten Förmchen und streust optional Lavendelblüten darüber.
Lasse die Seife nun kurz an der Luft abkühlen und stelle die Förmchen dann in den Kühlschrank. Abhängig von ihrer Größe ist die Seife nach einigen Stunden ausgehärtet und du kannst sie aus den Förmchen entfernen.
Wichtig: Überprüfe mit einem Finger, ob die Seife wirklich hart ist, bevor du sie aus den Förmchen löst.
Hier erfährst du, wie Lavendel als Heilpflanze wirkt.
Seife herstellen: Bergamotte-Vanille-Seife
Mit der Bergamotte-Vanille-Seife wäschst du dir nicht nur die Hände, sondern pflegst sie zusätzlich mit einem Peeling. Die Seife stellst du auch als Anfänger problemlos her.
Folgendes brauchst du für vier Seifenstücke:
1. 250 Gramm Rohseife
2. vier kleine Seifenformen
3. Bergamottöl
4. vier Päckchen Vanillezucker
Genau wie bei der Herstellung der Lavendelseife, zerkleinerst du zunächst die Rohseife und bringst sie in einem Wasserbad zum Schmelzen. Nun tropfst du unter Rühren Bergamottöl in die Flüssigkeit und fügst danach den Vanillezucker hinzu. Das Ganze lässt du für einige Minuten im Wasserbad, bis sich der Vanillezucker aufgelöst hat.
Die flüssige Seife füllst du nun in die vorbereiteten Silkonformen, lässt sie kurz an der Luft abkühlen und gibst sie danach in den Kühlschrank.
Nachdem die Seife ausgehärtet ist und du sie aus ihrer Form löst, wirst du feststellen, dass sie eine grobkörnige Konsistenz hat. Diese kommt durch den Vanillezucker zustande und eignet sich perfekt für ein pflegendes Peeling deiner Hände.
Flüssigseife selber machen
Die Flüssigseife stellst du genauso schnell und einfach her wie Seife am Stück. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass du zur Seifenmasse Wasser hinzufügst.
Folgende Zutaten brauchst du, um zwei Seifenspender mit flüssiger Seife zu füllen:
1. 200 Gramm Rohseife
2. zwei Liter Wasser
4. fünf Teelöffel Kokosöl
Zunächst zerkleinerst du die Rohseife mit einer Reibe oder einem Messer. Die Stücke gibst du in einen Topf und fügst das Wasser hinzu. Erwärme das Gemisch langsam und bringe es einmal kurz zum Kochen. Nun lässt du die Seife unter gelegentlichem Rühren abkühlen und danach für einen Tag ruhen.
Nach der Ruhezeit sollte die Seife schön cremig sein. Ist das nicht der Fall, musst du den Vorgang mit zusätzlicher Rohseife wiederholen.
Hat die Flüssigseife die gewünschte Konsistenz, fügst du das Kokosöl hinzu. Rühre die Seife so lange um, bis sich alle Zutaten gut mit einander verbunden haben. Zu guter Letzt füllst du sie in die zwei Seifenspender.
Hast du Kernseife als deine Rohseife ausgewählt, dann kannst du diese auch in der Mikrowelle schmelzen. Dazu zerkleinerst du sie und fügst etwas Milch hinzu.
Nachdem du das Gemisch ein paar Stunden einweichen lassen hast, kannst du es in der Mikrowelle schmelzen. Dein Gefäß sollte natürlich mikrowellengeeignet sein.
Haarseife selber machen
Feste Haarseife stellst du im Prinzip genauso her, wie ein Stück Handseife.
Der Hauptunterschied besteht darin, dass du zur geschmolzenen Rohseife etwas Wasser und pflanzliches Öl gibst, zum Beispiel Rizinusöl, Traubenkernöl oder Olivenöl.
Zur Herstellung zerkleinerst du die Rohseife, gibst die Stücke mit etwas Wasser in einen Topf und erhitzt das Gemisch. Zu viel Wasser darfst du nicht benutzen. Die Masse sollte geleeartig und nicht flüssig sein.
Im nächsten Schritt folgt das Öl. Optional kannst du an dieser Stelle auch ein ätherisches Öl (bei Haarseifen ist Teebaumöl besonders beliebt) und Lebensmittelfarbe in den Topf geben. Danach ist dein Haarseifengemisch fertig angerührt und bereit in einer Seifenform auszuhärten.
Hier findest du Rezepte und Tipps zum Shampoo selber machen.
Tipps zur Herstellung von Naturseife
Es gibt nur ein paar simple Arbeitsschritte, die du zur Herstellung deiner eigenen Seife verinnerlichen musst. Wir haben ein paar zusätzliche Tipps gesammelt, von denen du dich inspirieren lassen kannst.
Verwerte alte Seifenreste
Vielleicht hast du zu Hause noch ein paar alte Seifenreste herumliegen, die zu klein sind, um sich damit die Hände zu waschen.
Sammle diese Seifenreste und nutze sie zur Herstellung einer neuen Seife. Hast du genug Reste zusammen, schmilzt du sie an Stelle von Rohseife in einem Topf. Nach Belieben fügst du dann Düfte und Farben hinzu und stellst eine neue Seife her.
Experimentiere mit Düften, Formen und Farben
Rezepte zum Seife selber machen gibt es viele. Zu Beginn solltest du dich daran orientieren, damit du den Prozess und die einzelnen Arbeitsschritte verinnerlichst.
Hast du einige Rezepte ausprobiert, lohnt es sich in jedem Fall, mit Düften, Formen und Farben zu experimentieren. Du kannst deiner Fantasie dabei freien Lauf lassen und Seifen komplett nach deinen Vorstellungen gestalten.
Färbe eine Seife in mehreren Farben
Es gibt eine Möglichkeit, besonders schöne Farbeffekte zu kreieren. Dazu trennst du die Seifenmasse vor dem Einfärben und nutzt verschiedene Farben für die einzelnen Portionen. Zum Erhärten gibst du von jeder Portion ein bisschen in die bereitgestellte Form. So vermischen sich die einzelnen Seifenmassen und verlaufen ineinander.
Lass dir Zeit
In keinem Fall solltest du beim Herstellen von Seife unter Zeitdruck sein und dir Stress machen. Gerade wenn du die Seife als Geburtstagsgeschenk überreichen willst, ist es keine gute Idee, erst am Tag vor der Übergabe mit der Herstellung zu beginnen.
Je nachdem welche Form du nutzt und wie effektiv dein Kühlschrank arbeitet, braucht die Seife einige Zeit, bis sie fest ist. Es wäre sehr schade, wenn du das Stück zu früh aus der Form löst und die Seife kaputt geht.
Flüssigseife muss eine ganze Weile ruhen, bevor sie die gewünschte Konsistenz erreicht. Diesen Prozess darfst du nicht unterbrechen, sonst verbinden sich die einzelnen Zutaten nicht miteinander und deine Seife ist ruiniert.
Seife selber machen mit Kindern
Selber Seife herzustellen, bereitet auch Kindern Freude und ist eine schöne Aktivität für einen Kindergeburtstag.
Selbstgemachte Seife animiert Kinder zum täglichen Händewaschen. Das macht mit einer selbstgestalteten Seife gleich viel mehr Spaß.
Die Seifenherstellung mit Kindern läuft ein bisschen anders ab als sonst. Das liegt in erster Linie daran, dass das Erhitzen der Seifenmasse für Kinder zu gefährlich ist.
Außerdem haben sie mit folgender Methode mehr Spaß und beteiligen sich aktiv an der Herstellung. Damit die Kinder gleich mit der Arbeit loslegen können, bereitest du die Rohseife vor. Du hobelst sie in kleine Stücke oder besorgst alternativ fertige Seifenflocken.
Die winzigen Seifenstückchen besprühst du mit Wasser und lässt die Kinder aus dem Gemisch Formen kneten. In Verbindung mit Wasser werden die Seifenstückchen weich und lassen sich gut formen. Diese Arbeit macht normalerweise besonders viel Spaß.
Die Kinder entscheiden selbst, ob sie ihre Seife färben oder gar Blumenblüten hinzufügen wollen. Dazu stellst du eine kleine Auswahl an Farben und Blüten bereit, damit die Entscheidung nicht zu schwerfällt. Auch Duftöle kannst du an dieser Stelle in die Seifenmasse einarbeiten lassen.
Zum Formen der Seifenstücke lässt du die Kinder kleine Kugeln rollen. Diese drückt ihr dann gemeinsam in passende Seifenformen. Alternativ eignen sich auch Plätzchenausstecher. Diese kannst du problemlos mit Seifenmasse füllen.
Nun sind die Seifen bereit zum Aushärten. Dazu lässt du sie für ein paar Stunden in der Form. Benutzen sollten die Kinder die Seife erst nach ein bis zwei Wochen. Erst dann ist sie wirklich fest und fällt beim Händewaschen nicht auseinander.
Hier findest du Ideen und Tipps zum Basteln mit Kindern.
Knetseife selber machen
Mit der sogenannten Waschknete kannst du dein Kind oder deine Kinder noch einmal mehr zum Händewaschen animieren. Diese Art der Seife lässt sich nämlich wunderbar in beliebige Formen bringen.
Du benötigst Folgendes:
- zwei Esslöffel Duschgel
- vier Esslöffel Speisestärke
- zwei Esslöffel Speiseöl (oder Handcreme)
- eine Prise Salz
- optional: Seifenfarbe
Zunächst vermengst du die Zutaten miteinander, sodass eine Masse entsteht, die sich ähnlich wie Spielknete leicht formen lässt. Danach kannst du die Knetseife optional noch einfärben. Zu guter Letzt geht es dann ans Formen.
Dazu bestreust du eine Arbeitsfläche mit Speisestärke und rollst deine Knetseife darauf aus. Nun kannst du zusammen mit deinen Kindern überlegen, welche Formen ihr aus der Seife zaubern möchtet.
Hier findest du Tipps, Rezepte und Vorteile von selbstgemachter Knete.