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Malen lernen: 4 Maltechniken & 4 Tipps für die ersten Bilder

Fachredakteur
Aktualisiert:

Malen fördert die Konzentration und lenkt uns von Sorgen ab. Doch gelingen uns die ersten Bilder nicht, brechen wir das Projekt "Malen lernen" schnell frustriert ab. Wir zeigen dir, wie du dich für eine Maltechniken entscheidest und geben dir praktische Tipps zu Material, Farben und Motiven.

Malen für Anfänger

Malen für Anfänger

Wer malen will, muss sich unzählige Fragen beantworten. Welches Material brauche ich, mit welchen Farben und in welcher Art will ich malen? Wie mische ich überhaupt meine Farben? Und schließlich noch: Was will ich überhaupt malen?

Bevor du loslegst, solltest du dich in jedem Fall mit ein paar Grundlagen auseinander setzen. Die Malerei ist sehr vielfältig und du solltest ein wenig Geduld mitbringen. Am Anfang musst du vieles Ausprobieren und darfst nicht zu viel erwarten.

Dadurch bleibst du motiviert und freust dich auch über kleine Fortschritte. Erst mit ein wenig Zeit und Übung werden dir die Pinselstriche leichter von der Hand gehen.

Maltechniken im Überblick

Die bekanntesten und gängigsten Arten zu malen, sind die Ölmalerei, das Malen mit Acryl, sowie das Malen mit Aquarell und mit Wasserfarben. Zeichnen-Techniken sind in unserer Liste nicht enthalten (Zeichnen lernen). Im Folgenden lernst du, mit welcher Methode du bestimmte Bilder malst und welche Effekte du damit erreichst.

Ölmalerei

Ölmalerei

Die Ölmalerei ist so etwas wie die Königsdisziplin des Malens. Sie kommt vor allem bei Portrait- und Landschaftsmalerei sowie bei Stillleben (Darstellung von reglosen Objekten) zum Einsatz. Viele Künstler schätzen die Ölmalerei, weil die Eigenschaften der Farben besonders gut sind.

Die Haltbarkeit und die Farbbrillianz sind bei Ölfarben im Gegensatz zu anderen Farben unschlagbar. Wie der Name schon sagt, ist der Hauptbestandteil von Ölfarben Öl. Und das ist ein hervorragendes Bindemittel für die einzelnen Farbpigmente.

Das Mischen der Farben bedarf viel Übung und die Anschaffung ist sehr teuer, da du viele verschiedene Komponenten benötigst.

Acrylmalerei

Acrylmalerei

Acrylfarben sind die billigere Alternative für Ölfarben (Tipps zum Geld sparen). Wenn du also Bilder malen willst, die einen ähnlichen Look wie Ölgemälde haben, solltest du dich für die Acrylmalerei entscheiden.

Acrylfarben gibt es von vielen verschiedenen Herstellern. Sie sind meistens in Tuben, aber auch in kleinen Farbtöpfen erhältlich.

Achte beim Kauf von Acrylfarben darauf, dass du etwas teurere und bessere Farben nimmst. Diese machen dir im Endeffekt mehr Freude als günstigere Alternativen, denn die haben meistens eine schlechtere Qualität. Günstige Acrylfarben sind oft nicht so stark eingefärbt und man benötigt mehrere Farbschichten, um das richtige Ergebnis hinzubekommen.

Aquarellmalerei

Aquarellmalerei

Das Aquarell ist sowas wie die Vorstufe zu den bekannten Wasserfarben, denn es wird mit nichtdeckenden Farben auf Wasserbasis gemalt. Aquarellfarben kannst du sehr vielseitig einsetzen.

Du kannst zum Beispiel sehr kontrolliert und detailliert Portraits und Landschaften malen. Es ist aber auch möglich, sehr locker, impressionistisch oder abstrakt zu malen. Zu Beginn ist es relativ schwer, mit Aquarellfarben zu malen und du kannst schnell frustriert sein, da es sehr viele unterschiedliche Techniken gibt.

Beim Aquarellmalen spielt der Einsatz von Primärfarben eine sehr große Rolle. Die Farben mischst du in der Regel selbst, auch wenn du sie schon fertig gemischt im Handel kaufen kannst.

Malen mit Wasserfarben

Im Gegensatz zu Aquarellfarben sind Wasserfarben deckende Farben, die du mit den verschiedenen Farbpigmenten in der Regel auf weißem Papier aufträgst. Indem du die Wassermenge kontrollierst, kannst du sehr unterschiedliche Bilder malen.

Viele Künstler malen mit Wasserfarben Landschaften oder Stillleben. Wasserfarben eignen sich sehr gut für den Einstieg in die Malerei und werden deswegen auch oft in der Schule zur künstlerischen Früherziehung verwendet. Außerdem ist die Anschaffung der Farben im Vergleich zu allen anderen Methoden sehr kostengünstig.

Malen lernen: 4 Tipps zum Beginn

Bevor du den Pinsel in die Hand nimmst, solltest du dich mit ein paar Grundlagen beschäftigen. So zum Beispiel mit Farben. Einerseits, wie du sie richtig mischst.

Andererseits welche Wirkungen sie haben. Versteife dich nicht zu sehr auf die Theorie. Malen sollte schließlich auch auf Intuition und nicht nur auf Perfektionismus beruhen. Trotzdem schadet es nicht, wenn du dir rudimentäres Wissen aneignest.

Beschäftige dich mit der Farblehre

Beschäftige dich mit der Farblehre

Der Schweizer Maler und Kunsttheoretiker Johannes Itten hat die bekannteste Darstellung von Primärund Sekundärfarben entworfen. Darin bildet er insgesamt zwölf Farbfelder ab, wobei ähnliche Farben aneinander angrenzen. Ittens Farbkreis gibt dir Auskunft über Harmonie der Farben zueinander.

So kannst du zum Beispiel von einer Farbe ausgehend ein gleichschenkliges Dreieck innerhalb des Farbkreises zeichnen. Die Eckpunkte des Dreiecks zeigen dann auf Farbfelder, die gut zu den anderen Farben passen. Farben, die sich im Farbkreis gegenüberliegen, sind komplementäre Paare.

Im Zusammenspiel wirken diese Farben für das menschliche Auge besonders schön.

Primärfarben

Im Inneren des Farbkreises stehen die drei Primärfarben Gelb, Rot und Blau. Die Farben heißen Primärfarben oder auch Grundfarben, weil sie nicht durch das Mischen von anderen Farben hergestellt werden können.

Umgekehrt kannst du aus diesen Farben aber alle anderen Töne erzeugen. Ittens Farbkreis zeigt dir, welche Farben du mischen musst, um eine bestimmte andere Farbe zu erzeugen.

Sekundärfarben

Mischst du zwei der jeweils nebeneinander stehenden Primärfarben zusammen, entstehen die Sekundärfarben. Aus Blau und Rot mischst du Violett, aus Gelb und Blau machst du Grün und aus Rot und Gelb wird Orange.

Der äußere Kreis des Farbenkreises, zeigt die unterschiedlichen Abstufungen der Sekundärfarben. Die Abstufungen bildest du dadurch, dass du mehr oder weniger Anteile einer Primärfarbe beimischst.

Tertiärfarben

Tertiärfarben sind die Farbmischungen, die du aus der Kombination aller drei Primärfarben mischen kannst. Diese ergeben immer unterschiedliche Abstufungen des Farbtons Braun.

Brauntöne sind Töne, die in der Natur besonders häufig vorkommen und eignen sich deswegen besonders für Landschaftsmalerei.

Kenne die Wirkung von Farben

Wirkung von Farben kennen

Farben entfalten ihre Wirkung meist im Kontext zu den umliegenden Farben. Doch auch einzeln schreiben viele Menschen Farben eine bestimmte Wirkung zu. So gilt die Farbe Gelb in der Farbenlehre als anregend, heiter, stimulierend und hell.

Im Farbkreis ist Gelb die hellste und freundlichste Farbe. Gelb fällt dem Betrachter sofort ins Auge.

Rot steht in der Farblehre für Energie, Liebe, Leidenschaft, Aktivität und Sinnlichkeit. Die Farbe belebt und regt an. Die eigentliche Wirkung von Rot hängt jedoch davon ab, wie du sie beimischst.

Blau wird in der Farbenlehre vor allem Eigenschaften wie Tiefe, Kühle, Ruhe und Transzendenz zugeschrieben. Ein kühles Blau sorgt ruhige und entspannende Gefühle. Je nachdem, wie du Blau mischst, kannst du diese Stimmung verstärken oder abschwächen. Je wärmer das Blau wird, desto dominanter wirkt es.

Leinwand versus Papier

Leinwand versus Papier

Die Wahl des Untergrundes auf dem du malen lernen willst, hängt sehr von der Art der Malerei ab. Wenn du gerne Öl oder Acryl malen lernen willst, empfehlen sich in der Regel Leinwände.

Für Acryl gibt es aber auch spezielles Acrylpapier, eine günstige Alternative für die Leinwand. Bei Aquarellen und dem Malen mit Wasserfarben malst du meistens auf Papier. Allerdings sind hier der Kunst natürlich auch keine Grenzen gesetzt. Aquarelle kannst natürlich auch auf Leinwände malen.

Dabei solltest du aber darauf achten, dass du die Leinwand gut mit Aquarellgrundierung versiehst, damit die Farben ihre volle Wirkung entfalten können.

Malen lernen: Wähle dein Material sorgfältig

Malen lernen: Wähle dein Material sorgfältig

Auch die Wahl deines Materials hängt von der Art des Malens ab. Nur eines ist sicher: Pinsel benötigst du in jedem Fall.

Wir geben dir eine Aufstellung der gängigsten Pinsel-Modelle und eine Erklärung dazu, wofür du sie bei welcher Methode einsetzen kannst. Außerdem erfährst du, was du sonst noch brauchst.

Pinsel

Der Pinsel besteht aus drei Teilen. Erstens den Pinselhaaren oder auch Besatz genannt, zweitens aus der Metallzwingen, in welcher der Besatz eingesetzt ist, und drittens aus dem Holzstil, der normalerweise lackiert ist.

Feine Pinsel eignen sich logischerweise eher für kleine detaillierte Arbeiten und große Pinsel für expressive Ausdrucksweisen. Die Beschaffenheit der Pinselhaare spielt außerdem für die Technik eine große Rolle.

An synthetischen Pinselharren bleibt vor allem die Acrylfarbe sehr gut haften, wogegen an Naturhaaren vor allem Öl- und Aquarellfarbe kleben bleiben. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Pinselarten.

  • Flachpinsel

Der typische Pinsel für Öl- und Acrylmalerei ist der Flachpinsel, da er sehr vielseitig einsetzbar ist. Mit der breiten Seite kannst du gut die Farben auftragen und flächig vermalen. Mit der schmalen Seite kannst du Linien und Einzelheiten malen.

Den Flachpinsel solltest du in unterschiedlichen Pinselbreiten haben. Es gibt ihn von klein (0,5 cm) bis extra breit (10 cm) zu kaufen.

  • Rundpinsel

Mit dem Rundpinsel malst du in der Regel die Details. Oft brauchst du ihn nur in kleinen Größen. Mit der Spitze des Pinsels lässt es sich sehr fein, mit dem breiten Körper auch flächig malen.

Staffelei

Eine Staffelei ist ein Ständer, auf dem du die Leinwand einspannen kannst. So hast du die Möglichkeit, dich vor dein Bild zu stellen und außerdem im Stehen sehr rückenschonend zu arbeiten. Vor dem Kauf einer Staffelei solltest du darauf achten, dass du die Höhe des Querbalkens verstellen kannst.

Wer plant, größere Bilder zu malen, sollte zudem auf die Breite des Querbalkens achten. Hier sind 50 bis 55 Zentimeter aber meist ausreichend.

Pallette

Die Palette ist eine kleine runde Fläche, die du in einer Hand halten kannst und auf der du deine Farben zur direkten Verwendung mischen kannst. Hier gibt es praktische Modelle mit Daumenloch im Handel. Du kannst aber auch aus einem Stück Pappe oder einem Plastikteil selbst eine Palette bauen.

Finde einfache Bilder zum Nachmalen

Bilder zum selber malen finden

Bevor es jetzt losgeht, kommt der wichtigste Teil. Du solltest dir sehr gut überlegen, was du eigentlich malen möchtest. Es gibt nichts, was deine Lust so sehr schmälert, wie vor einem weißen Blatt zu sitzen und nicht zu wissen, was du eigentlich malen willst.

Zur Inspiration könntest du dir Werke alter Künstler anschauen oder in alten Kunstbücher stöbern. Die erste Entscheidung, die du treffen solltest ist aber die, ob du gegenständlich malen willst, also Stillleben, Landschaften oder doch lieber Menschen oder aber abstrakte Inhalte.

Ideen zum Bilder selber malen

Mit diesen Inspirationsquellen findest du direkt ein paar Ideen zum Malen. Darüber hinaus schadet es aber nicht, wenn du einfach mit achtsamen Blick durch deinen Alltag gehst. Schöne Motive findest du überall und oft genug ist es einfach ein schöner Einfall des Lichts in einem Hinterhof oder in der Natur.

  • Denke an deinen vergangenen Urlaub (Reisetagebuch führen)
  • Porträtiere deinen Lieblingsschauspieler
  • Male einen Gegenstand aus deiner Wohnung
  • Der Klassiker: Ein Obstkorb
  • Höre Musik und male, was dir dabei einfällt
  • Exotische Vögel
  • Male dein Haustier
  • Male die nächste Wiese oder ein Blumenfeld
  • Flüsse oder Seen
  • Berge oder Wanderpfade
  • Verwende deinen Partner oder einen Freund als Motiv
  • Nimm ein bekanntes Werk als Vorlage
  • Schöne Architektur

Malen ist gut für die Entwicklung von Kindern

Malen für Kinder

Für Kinder ist Malen mehr als nur eine bloße Beschäftigung gegen Langeweile. Denn es fördert sowohl ihre motorischen Fähigkeiten als auch ihre Kreativität und Fantasie. Besonders in sehr jungem Alter halten Kinder Stifte noch mit der ganzen Faust.

Je öfter sie malen, desto feinfühliger werden sie aber und nach und nach entstehen richtige Bilder. Die meisten Kinder kritzeln anfangs sogenannte Kopffüßler, also Menschengesichter mit Armen und Beinen.

Hierfür muss das Kind allerdings schon rudimentär seine Umgebung analysieren und charakteristische Merkmale abbilden können.

Je öfter das Kind malt, desto mehr Verknüpfungen entstehen im Gehirn und meist fördert es auch die allgemeine Intelligenz des Kindes. Eltern sollten das Malen ihres Sprösslings also schon früh fördern. Babys können beispielsweise schon mit Fingerfarben erste Erfahrungen sammeln.

Später sollten immer feinere Stifte und genug Malmaterial im Haus sein. Gemeinsames Malen mit dem Kind vergrößert zudem den Malspaß und beschert schöne Eltern-Kind-Momente.

Malen für Erwachsene: Entspannung pur

Malen für Erwachsene

Malen ist nicht nur eine Beschäftigung für Kinder. Denn gerade für Erwachsene kann das Malen eine hervorragende Möglichkeit sein, Stress im Alltag abzubauen und seine eigenen Gedanken ohne Regeln und Richtlinien auf Papier oder Leinwand zu verwirklichen.

Zudem fördert es deine Konzentrationsfähigkeit. Beim Malen schütten wir eine Vielzahl von Glückshormonen aus und lenken uns von etwaigen Problemen ab. Natürlich solltest du dich anfangs nicht mit zu komplizierten Motiven oder Maltechniken überfordern.

Wenn dir die von uns vorgestellten Maltechniken noch zu schwierig erscheinen, gibt es eine Alternative. Wie wäre es mit einem Malbuch für Erwachsene? Hierfür brauchst du nicht mehr als Bunt- oder Filzstifte und los geht es.

Immer mehr Menschen greifen zur Entspannung zu solchen Vorlagen zum Ausmalen. Tiere, Pflanzen, Motive aus Film und Fernsehen – die Auswahl ist riesig. Besonders bekannt im Bereich des "Adult-Colouring" sind die Malbücher der schottischen Illustratorin Johanna Basford.

In ihren Büchern kannst du fantastische und detaillierte Welten ausmalen und so für einige Stunden den Alltagsstress hinter dir lassen.

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