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Motivationsschreiben für den Master: 12 Tipps + Beispiele

Fachredakteurin
Aktualisiert:

Ein Bachelor reicht vielen Studierenden als akademischer Abschluss nicht aus, deshalb entscheiden sich viele für einen weiterführenden Masterstudiengang. Statt einer einfachen Bewerbung wird dann vielfach ein aussagekräftiges Motivationsschreiben gefordert. Wir erklären dir, wie du ein gelungenes Motivationsschreiben für deinen Master verfasst.


Den richtigen Master finden

Den richtigen Master finden

Nach dem Bachelorabschluss kommt der direkte Berufseinstieg für viele Absolventen noch nicht infrage. Sie entscheiden sich für ein weiterführendes Masterstudium, das ihr Wissen noch einmal vertiefen soll.

Doch die Auswahl ist groß. Unterscheiden kann man die einzelnen Programme zwischen konsekutiven Masterprogrammen und weiterbildenden Masterprogrammen.

Der konsekutive Master: Wer sich direkt nach dem Bachelorstudiengang für ein Masterprogramm entscheidet, wählt sehr wahrscheinlich einen konsekutiven Master. Circa 90 Prozent aller Masterstudiengänge zählen zu dieser Kategorie. Ein konsekutiver Master soll inhaltlich auf das Bachelorstudium aufbauen und das Fachwissen vertiefen.

Der weiterbildende Master: Ein weiterbildender Master wird häufig berufsbegleitend absolviert. Häufig ist mehrjährige Berufserfahrung die Voraussetzung für solch einen Masterstudiengang. Ein Zusammenhang zwischen dem Bachelor- und Masterstudiengang ist nicht zwingend notwendig. Weiterbildende Master sind häufig kostenpflichtig.

Da sich viele Studierende direkt nach dem Bachelorabschluss für einen Master entscheiden, sind viele Masterfächer überlaufen. Es gibt mehr Bewerber als es Plätze gibt. Häufig reicht dann die Note des vorangegangenen Bachelorabschlusses als Entscheidungskriterium nicht mehr aus.

Viele Universitäten verlangen deshalb ein Motivationsschreiben, in denen die Bewerber ihre Eignung für den jeweiligen Studiengang darlegen.

Hier erfährst du, wie du ein einfaches Motivationsschreiben verfasst.

So verfasst du ein geeignetes Motivationsschreiben für den Master

Das perfekte Motivationsschreiben für den Master – so geht’s

Oftmals ist es gar nicht so leicht, seine eigene Motivation in Worte zu fassen. Viele Bewerber wissen nicht, wie sie das Motivationsschreiben angehen sollen.

Wer ein solches Schreiben verfassen möchte, sollte sich vorher über einige Fragen bewusst werden.

  • Warum interessierst du dich für einen Masterstudiengang?
  • Wieso interessierst du dich für diesen bestimmten Masterstudiengang an dieser bestimmten Universität?
  • Worin liegen deine Stärken? Kannst du sie durch Erfahrungen belegen?
  • Welche Schwächen besitzt du? Wie kannst du an diesen arbeiten?
  • Was willst du mithilfe eines Masterabschlusses erreichen?
  • Wie kann die Universität von deinen Fähigkeiten profitieren?

Wichtig ist, dass du bei der Beantwortung der Fragen ehrlich und authentisch bist. Ein Motivationsschreiben kann nicht nur für die Universitäten aufschlussreich sein sondern auch für den Verfasser selbst.

Es gibt Aufschluss darüber, ob die Motivation von ihm selbst oder von anderen kommt, beispielsweise wenn seine Eltern sich ein weiterführendes Studium für ihr Kind wünschen.

Die Formalien beachten

Die Formalien beachten

Hat der Bewerber seine Entscheidung für ein Masterstudium reflektiert, sollte er sich mit den Formalien des Masterstudiums beschäftigen. Motivationsschreiben sind in der Regel genau wie normale Bewerbungsschreiben aufgebaut.

Das Schreiben sollte nicht länger als eine Seite sein. 500 bis höchstens 750 Wörter sind angemessen. Oft haben die Professoren keine Zeit ein längeres Motivationsschreiben zu lesen. Das kann mitunter dazu führen, dass du an der Universität nicht angenommen wirst.

Die Schriftgröße sollte je nach Schriftart 11 pt oder 12 pt betragen. Allgemein sollte die Schriftart nicht zu schnörkelig sein. Standardschriften wie Times New Roman und Arial sind zu empfehlen.

Tipp: In manchen Fällen gibt die Universität die Formalien für das Motivationsschreiben vor. Natürlich solltest du dich dann an diese Vorgaben halten.

Die richtige Anrede

Das Motivationsschreiben sollte mit einer höflichen Anrede beginnen. Wenn es einen persönlichen Ansprechpartner gibt, sollte das Schreiben an diesen adressiert sein.

Gibt es diesen nicht, sollte man es mit "Sehr geehrte Damen und Herren" beginnen. Die falsche Anrede kann bereits für einen negativen Eindruck sorgen. Ein einfaches "Hallo" ist den Umständen nicht angemessen und wird daher oftmals negativ aufgenommen.

Rechtschreibfehler vermeiden

Rechtschreibfehler vermeiden

Zudem sollte der Text auf Rechtschreibfehler kontrolliert werden. Universitäten legen sehr viel Wert auf eine korrekte Rechtschreibung. Wer viele Rechtschreibfehler macht, wirkt so, als hätte er sich mit seinem Text keine Mühe gegeben.

So machst du einen schlechten Eindruck auf die Universität, egal welche bemerkenswerten Erfahrungen du aufgelistet hast.

Das kannst du ganz einfach dadurch vermeiden, dass du deinen Text von Freunden und Verwandten Korrektur lesen lässt. Wenn du unsicher mit den Formulierungen bist, hilft es ebenfalls, jemand anderen über den Text lesen zu lassen. Vielleicht hat er sogar noch weitere Ideen, die du in deinen Text verarbeiten kannst.

Eine aussagekräftige Einleitung formulieren

Dein Schreiben sollte mit einem aussagekräftigen Einstiegssatz beginnen. Standardformulierungen solltest du dabei meiden.

So nicht:

„Hiermit möchte ich meine Motivation für ein Studium des Masters of Science an der Universität XY darlegen. Bei der Suche nach einem geeigneten Masterstudiengang bin ich auf Ihr Programm gestoßen und konnte mich direkt dafür begeistern. Darum entschied ich, mich an Ihrer Universität zu bewerben.“

Diese Einleitung enthält nicht nur Standardformulierungen, sondern ist dazu auch nicht aussagekräftig. Der Universität ist klar, dass du in deinem Motivationsschreiben deine Motivation darlegen möchtest. Du brauchst diesen Umstand nicht noch einmal extra erwähnen.

Zudem ist es klar, dass du bei deiner Recherche auf den Studiengang gestoßen bist. Dass du dich mit deinem Motivationsschreiben bewirbst, ist der Universität ebenfalls bewusst. Diese drei Sätze sind also völlig überflüssig. Versuche deine Einleitung anders anzugehen.

Besser so:

„Während meines Bachelorstudiums konnte ich bereits einige Erfahrungen im Bereich XY sammeln. Diese Erfahrungen möchte ich nun mit der bestmöglichen wissenschaftlichen Ausbildung untermauern. Mit Ihrem Masterprogramm XY könnte ich dies in die Tat umsetzen.“

Diese Einleitung spiegelt sowohl deine Motivation als auch deine Qualifikation für das Masterprogramm in den Vordergrund. Überlege dir, mit welchen Argumenten du am besten überzeugen kannst und stelle sie deiner Einleitung voran.

Du kannst deine beruflichen Ziele darlegen, deine wissenschaftlichen Interessen vorbringen oder deine persönliche Motivation zum Ausdruck bringen. Stelle heraus, warum dich der Studiengang interessiert.

Das gehört in den Hauptteil deines Motivationsschreibens

Das gehört in den Hauptteil deines Motivationsschreibens

Im Hauptteil spezifizierst du die Gründe, die du im besten Fall bereits in der Einleitung kurz dargelegt hast. Dieser Teil sollte den größten Teil des Textes bilden.

Erläutere, welche Erfahrungen du während deines Bachelorstudiums gemacht hast. Wenn es zum Masterprogramm passt, solltest du zudem dein Bachelorarbeitsthema erläutern.

Überlege dir, was deine persönlichen und beruflichen Ziele sind und wie du sie mithilfe des Masterprogramms erreichen kannst. Lege dar, was dir besonders an dem jeweiligen Studiengang gefällt.

Das können die Forschungsschwerpunkte, die internationale Ausrichtung oder sogar der Standort der Universität sein, wenn du es nur gut genug begründen kannst.

Nicht nur deine wissenschaftlichen Kenntnisse, sondern auch deine praktischen Erfahrungen gehören in dein Motivationsschreiben. Wenn du neben deinem Studium Praktika absolviert hast, als Werkstudent gearbeitet hast oder auch nur als Aushilfe tätig warst, kannst du deine gewonnenen Kenntnisse im Hauptteil deines Motivationsschreiben näher erläutern.

Wichtig ist, dass sie zu den Studieninhalten des angestrebten Masterstudiengangs passen. Wenn beispielsweise deine Aushilfstätigkeit nichts mit deinem Studium zu tun hat, solltest du sie nicht erwähnen.

Durch eine kaufmännische Aushilfstätigkeit konnte ich bereits erste Kenntnisse im Bereich Marketing sammeln. Dies bestärkte meinen Entschluss mich im Master in diesem Bereich zu spezialisieren.

Damit du schlüssig argumentieren kannst, solltest du dich zuvor gründlich mit der Studienordnung befassen. So kannst du besser herausstellen, warum gerade dieser Masterstudiengang die perfekte Wahl für dich ist.

Tipp: Neben den Vorteilen, die dieser Master für dich hat, solltest du dir auch überlegen, was du der Universität bieten kannst. Universitäten bevorzugen motivierte und zielstrebige Studierende. Versuche darum, deine Begeisterung für das Fach zum Ausdruck zu bringen.

Fähigkeiten mit Erfahrungen belegen

Fähigkeiten mit Erfahrungen belegen

So nicht:

„Ich bin motiviert, kreativ und teamfähig.“

Solche Aussagen sind oft nicht aussagekräftig genug. Die einzelnen Fähigkeiten solltest du durch entsprechende Erfahrungen belegen können.

Überlege dir, wie sich deine Motivation äußert, mit welchem Projekt du deine Kreativität zeigen konntest und wann du zuletzt erfolgreich in einem Team gearbeitet hast. Wie haben dich diese Erfahrungen weitergebracht?

Schlüssig schreiben

Wichtig ist, dass der Hauptteil deines Motivationsschreibens schlüssig ist. Es sollte ein roter Faden zu erkennen sein. Unterteile die wichtigsten Punkte in Abschnitte und versuche die einzelnen Abschnitte aufeinander aufzubauen.

Du könntest beispielsweise zuerst deine Kenntnisse aus dem Bachelorstudium erläutern, danach könntest du deine praktischen Erfahrungen beschreiben und zum Schluss könntest du auf deine persönlichen Ziele Bezug nehmen.

Mache zudem deutlich, warum gerade diese Universität und dieser Studiengang für dich infrage kommen. Um die Relevanz deiner Aussagen zu prüfen, solltest du den Text nach einem Tag erneut durchlesen. Meist kann man den Text so noch einmal objektiver betrachten und ihn überarbeiten.

Einen zusammenfassenden Schluss formulieren

Einen zusammenfassenden Schluss formulieren

Der Schluss sollte die Hauptpunkte deines Motivationsschreiben noch einmal kurz und knapp zusammenfassen. Dabei sollte dieser Abschnitt keinesfalls länger als vier Zeilen sein.

Neben deiner Motivation kannst du hier deinen Wunsch nach einer positiven Rückmeldung äußern. Abschließen solltest du dein Schreiben mit einer höflichen Grußformel.

„Ich bin überzeugt, dass ich Ihren hohen Leistungsanforderungen gewachsen bin und einen positiven Beitrag im Universitätsleben leisten kann. Ich freue mich über eine positive Rückmeldung.“

Sachliche und förmliche Ausdrucksweise

Damit du seriös wirkst, solltest du dein Motivationsschreiben sachlich und förmlich formulieren. Die Universitäten suchen Studierende, die schlüssig schreiben und argumentieren können. Versuche deine Argumente sachlich zu beschreiben.

Eine emotionale Schreibweise solltest du vermeiden. Zudem solltest du stets förmlich schreiben. Das drückt sich schon in der Anrede und Grußformel aus. Vermeide saloppe Formulierungen wie „Hallo“ oder „Liebe Grüße“. Auch im Text solltest du Phrasen und eine saloppe Ausdrucksweise vermeiden.

Bei internationalen Studiengängen auf Englisch schreiben

Bei internationalen Studiengängen auf Englisch schreiben

Wenn du dich für einen internationalen Studiengang bewirbst, ist es von Vorteil ein englisches Motivationsschreiben zu verfassen. Das zeigt nicht nur dein englisches Sprachvermögen sondern auch deine Motivation.

Ein Motivationsschreiben auf einer anderen Sprache zu verfassen, macht dem Bewerber oft mehr Mühe. Durch diese extra Leistung kann er sich von seinen Mitbewerbern abheben.

Hier erfährst du, wie du eine englische Bewerbung verfasst.

Authentisch sein: Verzichte auf Muster und Vorlagen

Vielen Bewerbern fällt es schwer, die eigene Motivation in Worte zu fassen. Es kann hilfreich sein, Muster und Beispiele im Internet als Inspiration zu verwenden. Jedoch solltest du diese keinesfalls abschreiben.

Du bist wahrscheinlich nicht der einzige Bewerber, der auf vorgefertigte Beispiele zurückgreift. Diese Standardformulierungen sind vielen Universitäten bereits bekannt. Greifst du auf vorgefertigte Formulierungen zurück, könnten die Universitäten an deiner Motivation und Kreativität zweifeln.

Wenn du dir eigene Gedanken machst, kostet das zwar mehr Zeit und Mühe, allerdings wird dein Text dadurch auch persönlicher und authentischer. So gibst du den Universitäten die Chance, dass sie dich durch dein Motivationsschreiben besser kennenlernen.

Extra Tipp: Motivationsschreiben freiwillig schreiben

Extra Tipp: Motivationsschreiben freiwillig schreiben

Manche Universitäten verlangen für eine Masterbewerbung nicht unbedingt ein Motivationsschreiben, es kann jedoch als freiwillige Leistung beigefügt werden.

In diesem Fall ist es sinnvoller, den Mehraufwand auf sich zu nehmen und ein Motivationsschreiben zu verfassen. Häufig sind diese Studiengänge überlaufen. Die Universitäten testen so, wer sich wirklich für das Masterprogramm interessiert und die Motivation hat, eine Extraleistung zu erbringen.

Wer auf das Schreiben eines Motivationsschreibens verzichtet, riskiert also eine Ablehnung. Ist ein Motivationsschreiben auch als freiwillige Leistung nicht erwünscht, kann man allerdings auf das Verfassen eines solchen Schreibens verzichten.

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Kommentare


Pouya Fakhar 26. Dezember 2021 um 17:17

Dieser Text war einer meiner besten Führer dazu. Vielen Dank

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