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Gleitzeit: Definition, 5 Modelle & 14 Vorteile

Fachredakteurin
Aktualisiert:

Gleitzeit steht im direkten Gegensatz zum starren Nine to Five-Job. Unser Ratgeber erklärt dir, was es mit Gleitzeit auf sich hat. Außerdem zeigen wir dir Vorteile und Nachteile auf.

Das flexible Arbeitszeitmodell fußt auf Vertrauen und bringt viele Freiheiten sowie Flexibilität mit sich. Bietet dein Unternehmen Gleitzeit an, kannst du dir als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer deine Arbeitszeit selbst einteilen.

Was Gleitzeit ist – eine Definition

Beim Arbeitszeitmodell der Gleitzeit entfällt die Vorschrift zum kollektiven Arbeitsbeginn und -ende innerhalb eines Betriebes. Es ist lediglich ein zeitlicher Rahmen festgelegt, in dem die Arbeit geleistet werden kann.

Als Arbeitnehmer kannst du somit selbst bestimmen, wann dein Arbeitstag beginnt und endet. Egal ob Morgenmensch oder Nachteule – Du profitierst von der Gleitzeit und kannst deinen Arbeitsalltag an deine individuellen Bedürfnisse anpassen.

Das klingt erst einmal nur nach einem großen Vorteil für dich als Arbeitnehmer. Doch auch für Arbeitgeber ist Gleitzeit ein durchaus attraktives Arbeitszeitmodell. Allerdings musst du deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern größtenteils vertrauen können.

Arbeitszeitkonto

In einem Zeiterfassungssystem können Arbeitszeiten erfasst werden

So ganz ohne Dokumentation muss das Arbeitsmodell nicht vonstattengehen. Damit du einen Überblick über die Arbeitszeiten deiner Mitarbeitenden hast, kannst du als Arbeitgeber ein Arbeitszeitkonto einführen.

Du stellst am besten eine Karte oder einen Chip zur Verfügung, mit dem sich Arbeitnehmer an einer Stempeluhr ein- und auschecken können.

Auch für Arbeitnehmer ist ein Arbeitszeitkonto sinnvoll, um die geleisteten Stunden im Blick zu behalten. Durch ein Arbeitszeitkonto behältst du stets den Überblick und stellst sicher, dass du nicht wesentlich zu wenig oder zu viel arbeitest. Doch was passiert, wenn so viel zu tun ist, dass du trotz Arbeitszeitkonto Überstunden angesammelt hast? Das beantworten wir dir im Folgenden.

Gleittage

Keine Sorge – deine Überstunden verfallen in der Regel nicht. Durch sogenannte Gleittage kannst du deine angehäuften Überstunden als “Urlaub” abbauen.

Den Abbau von Überstunden regelt jedes Unternehmen eigenständig. Die Betriebsvereinbarung oder der Arbeitsvertrag enthält in der Regel eine Klausel zum Umgang mit Überstunden.

Wenn du als Arbeitnehmer planst, deine Überstunden in Form eines Gleittages abzufeiern, solltest du das trotzdem nochmal mit deinem Arbeitgeber absprechen. Oft musst du zusätzlich einen Antrag stellen.

Außerdem besteht meist die Regel, dass dein Arbeitszeitkonto innerhalb einer bestimmten Zeit wieder ausgeglichen sein muss.

Rahmenbedingungen

Die Arbeitszeit muss dokumentiert werden

Für den Einsatz von Gleitzeit gelten bestimmte gesetzliche Rahmenbedingungen. In der Gleitzeitvereinbarung werden weitere Vorschriften festgehalten. Falls es in Betrieben einen Betriebsrat gibt, hat auch dieser ein Wörtchen mitzureden. 

Gesetze

Wie bei anderen Arbeitszeitmodellen, greift auch bei Gleitzeit das Arbeitszeitgesetz und das Arbeitsrecht. Folgende gesetzliche Rahmenbedingungen müssen also beachtet werden:

  • Die Arbeitszeit muss dokumentiert werden. 
  • Die maximale tägliche Arbeitszeit von zehn Stunden darf nicht überschritten werden. 
  • Pausen und Ruhezeiten müssen eingehalten werden. 
  • Jugendliche, Schwangere und Stillende müssen sich an die tägliche Höchstarbeitszeit von achteinhalb Stunden halten.

Hier findest du die wichtigsten Regelungen des Arbeitsschutzgesetzes im Überblick.

Gleitzeitvereinbarung

Gleitzeitvereinbarungen sollten immer in schriftlicher Form bestehen. Am besten hältst du sie verbindlich in einem Vertrag fest. Die Vereinbarung sollte auf jeden Fall diese Punkte enthalten:

  • Gleitzeitrahmen (frühestmöglicher Beginn und spätestmögliches Ende)
  • (falls sie besteht:) Kernarbeitszeit
  • Höchstarbeitszeit 
  • Überstundenregelung
  • Handhabung der Gleitzeit
  • Handhabung der Gleittage 

Um rechtskräftig zu werden, muss die Vereinbarung schließlich noch beidseitig unterschrieben werden. 

Als Arbeitgeber kannst du Gleitzeit grundsätzlich jederzeit einführen und wieder abschaffen. Das gilt allerdings nicht, wenn es in deinem Betrieb einen Betriebsrat gibt. 

Das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats

Der Betriebsrat kann die Gleitzeit mitgestalten

Dem Betriebsrat steht laut Betriebsverfassungsgesetz die Mitbestimmung zur Gestaltung der Gleitzeit zu. 

Gibt es einen Betriebsrat, entsteht statt eines Einzelvertrages meist durch dessen Mitwirken eine Betriebsvereinbarung.

Die Betriebsvereinbarung gilt dann gesammelt für den Betrieb. Sie sollte ebenfalls die oben genannten Punkte enthalten. Des Weiteren sollte das Dokument von allen drei Parteien (Arbeitgeber, Arbeitnehmern und Betriebsrat) unterzeichnet werden.

Lies jetzt auch: Was ein Betriebsrat ist.

Gleitzeit Arten und Modelle

Es gibt verschiedene Arten und Arbeitszeitmodelle im Bereich der Gleitzeit. Einige bieten dir als Arbeitnehmer weitaus mehr Flexibilität als andere. Im Grundsatz wird zwischen einfacher und qualifizierter Gleitzeit unterschieden. 

Einfache Gleitzeit 

Einfache Gleitzeit verlangt jeden Tag die selbe Stundenzahl. Bei einer Stundenzahl von acht Stunden pro Tag bist du also verpflichtet, jeden Tag acht Stunden zu arbeiten. 

Egal ob du um 8 Uhr oder um 11 Uhr kommst, du musst jeden Tag die vertraglich festgelegte Stundenzahl erfüllen. Somit liegt es lediglich in deiner Hand, wann du Feierabend hast. 

Gleitzeit mit Kernarbeitszeit

Gleitzeit mit Kernarbeitszeit

Die flexible Zeiteinteilung innerhalb der Gleitzeit wird häufig durch die Kernarbeitszeit eingeschränkt. 

Als Arbeitgeber kannst du so einen Zeitrahmen festlegen, in dem deine Mitarbeitenden anwesend sein müssen. Oft ist dies wichtig, um betriebliche Abläufe sicherzustellen. Vor allem damit ein Unternehmen zumindest zu bestimmten Zeiten telefonisch erreichbar ist, kann die Kernarbeitszeit notwendig sein. 

Durch die Kernarbeitszeit wirst du als Arbeitnehmer natürlich eingeschränkt. Denn: Innerhalb des festgelegten Rahmens, musst du anwesend sein. Achtung: Die Kernarbeitszeit solltest du nicht verletzen! 

Oft umfasst die Kernarbeitszeit allerdings nur einige Stunden am Vormittag und frühen Nachmittag, die wahrscheinlich sowieso in deine Arbeitszeit fallen würden.

Unterschied Zeitrahmen und Kernarbeitszeit

Zeitrahmen: Der Zeitrahmen innerhalb der Gleitzeit gibt an, von wann bis wann du kommen darfst.

Kernarbeitszeit: Die Kernarbeitszeit liegt innerhalb des allgemeinen Zeitrahmens und setzt deine Anwesenheit voraus.

Beispiel:

Der festgelegte Zeitrahmen innerhalb der Gleitzeit besteht von 6 bis 22 Uhr. Das heißt: Du darfst frühestens um 6 Uhr deine Arbeit antreten und musst spätestens um 22 Uhr das Betriebsgelände verlassen. 

Die Kernarbeitszeit besteht von 11 bis 15 Uhr. Das heißt: Du musst von 11 bis 15 Uhr anwesend sein.

Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit

Gibt es keine Kernarbeitszeit, kannst du kommen und gehen, wann du willst. Wichtig ist nur, dass du die tägliche Arbeitszeit erfüllst. Vor allem in Unternehmen, bei denen sich Arbeitgeber wenig abstimmen müssen, ist die Kernarbeitszeit nicht unbedingt notwendig. 

Achtung: Nur weil es bei diesem Arbeitszeitmodell keine Kernarbeitszeit gibt, heißt das nicht automatisch, dass du deine Arbeit mitten in der Nacht verrichten kannst. In vielen Betrieben besteht eine Betriebszeit, die du nicht verletzten solltest.

Qualifizierte Gleitzeit

Qualifizierte Gleitzeit

Sehr viel freier kannst du dir deine Arbeitszeit bei qualifizierter Gleitzeit einteilen. Die tägliche Stundenanzahl kannst du je nach Lust und Laune selbständig wählen. So kannst du an einem Tag mal zehn Stunden, am anderen hingegen nur fünf Stunden arbeiten. Deine einzige Vorgabe ist die festgelegte Gesamtzeit.

Zur qualifizierten Gleitzeit zählt zum einen die Funktionsarbeitszeit und zum anderen die Jahresarbeitszeit oder Lebensarbeitszeit.

Gleitzeit mit Funktionsarbeitszeit 

Gleitzeit mit Funktionsarbeitszeit orientiert sich in erster Linie an der Idee der Gleitzeit mit Kernarbeitszeit. Allerdings ist bei diesem Modell keine Kernarbeitszeit festgelegt. 

Grundsätzlich setzt die Funktionsarbeitszeit keine Anwesenheit voraus. Hier zählt das Arbeitsergebnis! Theoretisch kannst du kommen und gehen, wann du willst. Wichtig ist nur, dass deine Abteilung funktionsfähig ist. Dazu musst du dich innerhalb deiner Abteilung eng mit deinen Kolleginnen und Kollegen absprechen. 

Meistens ist dieses Arbeitszeitmodell nur sinnvoll, wenn du alle Aufgaben innerhalb der Abteilung erledigen kannst. Außerdem müssen in deiner Abwesenheit deine Kolleginnen sowie Kollegen deine Aufgaben übernehmen können. 

Gleitzeit mit Jahresarbeitszeit

Gleitzeit mit Jahresarbeitszeit

Bei der Gleitzeit mit Jahresarbeitszeit einigst du dich mit deinem Chef auf eine jährliche Stundenzahl. Dir steht komplett frei, wie viele Stunden du davon wöchentlich beziehungsweise monatlich leistet. Lediglich am Ende des Jahres musst du auf die vereinbarte Arbeitszeit kommen.  

Jeden Monat bekommst du das selbe Gehalt, egal wie viele Stunden du arbeitest. 

Gleitzeit mit Lebensarbeitszeit

Einige Arbeitgeber ermöglichen auch die langfristige Ansammlung von Überstunden für besondere Anlässe wie Elternzeit, ein Sabbatical oder den früheren Eintritt in die Rente.

Auf einem Lebensarbeitszeitkonto sammelst du Überstunden, um dir anschließend lange Zeit am Stück frei nehmen zu können. Meistens bieten Arbeitgeber dies aber nicht pauschal an. Ob bei deiner Arbeitsstelle ein Lebensarbeitszeitkonto möglich ist, musst du individuell mit deinem Chef besprechen. 

Gleitzeit während der Kurzarbeit 

Gleitzeit während der Kurzarbeit

Hier treffen zwei Arbeitszeitmodelle aufeinander, die sich eigentlich nicht so gut miteinander vereinbaren lassen: Gleitzeit und Kurzarbeitszeit.

In Krisenzeiten dürfen Arbeitgeber Kurzarbeit anordnen – sprich: als Arbeitnehmer bist du angehalten weniger zu arbeiten. Doch wie wirkt sich das auf die Gleitzeitregelungen aus? Und was passiert mit deinen angesammelten Überstunden?

In Zeiten der Kurzarbeit können Gleitzeitvereinbarungen prinzipiell angepasst werden. Die Anpassungen werden von deinem Chef in Absprache mit dem Betriebsrat vorgenommen. 

Eigentlich hast du erst einen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, sobald dein Arbeitszeitkonto ausgeglichen ist. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen.

Dein Arbeitszeitkonto musst du nicht abbauen, wenn deine angesammelten Überstunden über 10 Prozent der Jahresarbeitszeit umfassen. Bei einer regelmäßigen Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche sind 10 Prozent der jährlichen Arbeitszeit ca.170 Stunden.

Besteht dein Arbeitszeitguthaben zu dem Zeitpunkt, an dem dein Arbeitgeber Kurzarbeit anordnet, länger als ein Jahr unverändert, ist es ebenfalls geschützt. Schwankt dein Guthaben, ist nur der niedrigste Stand innerhalb dieses Jahres geschützt. 

Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Innerhalb des Jahres vor der Kurzarbeit betrug der Höchststand deines Arbeitszeitkontos 150 Stunden. Der niedrigste Stand belief sich auf 80 Stunden. Geschützt sind nur 80 Stunden. Die übriggebliebenen 70 Stunden musst du abbauen, bevor du Kurzarbeitergeld beziehen kannst.

Gleitzeit aus Sicht des Arbeitnehmers

Gleitzeit aus Sicht des Arbeitnehmers

Im Folgenden betrachten wir die Vor- sowie Nachteile aus dem Blickwinkel des Arbeitnehmers noch einmal genauer. 

Vorteile der Gleitzeit für Arbeitnehmer

Durch Gleitzeit wird dein gesamter Arbeitsalltag insgesamt flexibler sowie stressfreier und deine Work-Life Balance verbessert sich. Sie bietet dir als Arbeitnehmer sechs wesentliche Vorteile.

Dein individueller Biorhythmus wird berücksichtigt

Manche Menschen stehen von Natur aus früh auf und erledigen ihre Arbeit lieber zu früher Stunde. Andere schlafen lieber etwas länger und sind abends produktiver. Egal zu welcher Art du gehörst – bei Gleitzeit kannst du deine Arbeitszeiten an deinen persönlichen Tagesrhythmus anpassen.

Weniger Stress

Da du nicht zu einer bestimmten Zeit anwesend sein musst, hast du weniger Stress auf dem Berufsweg – Du kannst deine Arbeitszeiten an den Verkehr oder Terminen anpassen und kannst damit kaum zu früh oder zu spät da sein. 

Flexiblerer Arbeitsalltag

Flexibler Arbeitsalltag

Gleitzeit gibt dir die Möglichkeit deinen Arbeitsalltag flexibler zu gestalten. Hast du heute viel zu tun, bleibst du länger. Hast du mal nichts zu tun, musst du die Zeit nicht unnötig absitzen.

Auch während der Mittagspause musst du beispielsweise nicht ständig auf die Uhr schauen und dich somit stressen. 

Bessere Work-Life Balance

Nicht nur dein Arbeitsalltag wird somit flexibler. Auch im normalen Alltag kannst du sehr viel einfacher, entspannter und spontaner planen.

Generell ist es einfacher Termine zu managen. So kannst du auch mal früher gehen, wenn du einen Friseurtermin hast.

Familienfreundlich

Familienfreundlich ist Gleitzeit ebenfalls. Bei manchen Elternteilen sind die Kindergartenzeiten nur schwer mit der Arbeit zu vereinbaren. Sie hetzen morgens vom Kindergarten regelrecht zur Arbeitsstelle.

Durch Gleitzeit kannst du deine Kinder morgens vor der Arbeit ganz entspannt in den Kindergarten bringen. Ein flexibles Arbeitszeitmodell ermöglicht dir zudem deine Arbeitszeiten an die Schulzeiten deines Kindes anzupassen.

Praktisch bei Hobbys und Freizeitplanung

Gleitzeit fördert außerdem die Planung deiner Freizeitaktivitäten und Hobbys. Hältst du es im Sommer bei 35 Grad Außentemperatur beispielsweise kaum mehr im schwülen Büro aus, kannst du dich spontan dazu entscheiden, an den See zu fahren.

Willst du ein neues Hobby anfangen und zum Beispiel einen Sportkurs belegen, kannst du auch morgens oder vormittags deine Termine wahrnehmen.

Nachteile der Gleitzeit für Arbeitnehmer

Nachteile der Gleitzeit für Arbeitnehmer

Auch, wenn die Gleitzeit viele Vorteile hat, gibt es einige Nachteile für Arbeitnehmer.

Sie kann dich dazu verleiten, Minusstunden aufzubauen. Mal an diesem Tag ein paar Minuten früher gehen, dir am nächsten Tag beim Aufstehen extra viel Zeit lassen. – Minusstunden häufen sich vielleicht schneller an, als du denkst. 

Auf der anderen Seite besteht aber auch die Gefahr, dass du versehentlich zu viele Überstunden ansammelst. Du könntest den Überblick über die Uhrzeit verlieren und deine Ruhepausen vergessen.

Dadurch, dass du nicht genau weißt, wann deine Kolleginnen und Kollegen da sind, kannst du dich schlechter mit ihnen absprechen

Zudem erschwert die Gleitzeit das Teambuilding. Vielleicht hat die späte Arbeitszeit deiner Kollegin nur eine geringe Schnittmenge mit deiner frühen Arbeitszeit. Würdet ihr gleichzeitig arbeiten, hättet ihr viel mehr Zeit euch abzusprechen. 

Tipps für Arbeitnehmer

Wenn du diese Tipps beherzigst, kannst du Gleitzeit gut für dich nutzen:

  • Berücksichtige deinen Biorhythmus
  • Versuche einen Alltagsrhythmus beizubehalten: Trödle morgens nicht zu sehr und versuche nicht unnötig zu lange im Bett zu liegen
  • Kontrolliere deine Stunden regelmäßig auf deinem Arbeitszeitkonto
  • Sprich dich mit deinen Kolleginnen und Kollegen gut ab
  • Plane wichtige Termine langfristig und spreche sie mit deinen Vorgesetzten ab 
  • Sprich Gleitzeittage mit deinen Vorgesetzten ab

Gleitzeit aus Sicht des Arbeitgebers

Gleitzeit aus Sicht des Arbeitgebers

Im Folgenden erfährst du, welche Vor- und Nachteile Gleitzeit für dich als Arbeitgeber mit sich bringt. 

Vorteile der Gleitzeit für Arbeitgeber

Die Vorteile für Arbeitnehmer können sich positiv auf dich und den ganzen Betrieb auswirken. 

  1. Durch das Vertrauen, welches du deinen Arbeitnehmern entgegenbringst, kann deren Loyalität steigen.
  2. Auch die Arbeitsmotivation deiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird durch die gesteigerte Work-Life-Balance, die mit Gleitzeit einhergeht, erhöht. 
  3. Deine Angestellten sind ausgeglichener. Daher herrscht ein angenehmes Betriebsklima.
  4. Dadurch, dass der individuelle Biorhythmus deiner Mitarbeitenden berücksichtigt wird, kannst du deren Leistungsvermögen maximal ausschöpfen.
  5. Der Job wird auf dem Arbeitsmarkt durch die damit verbundenen Freiheiten attraktiver.
  6. Fehlzeiten und Sonderurlaube können reduziert werden. Arzttermine werden bei flexiblen Arbeitszeitmodellen tendenziell eher in die Freizeit gelegt.
  7. Gleitzeit sorgt für weniger Fluktuation. – Du kannst Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leichter an dich binden.
  8. Die Erreichbarkeit einzelner Abteilungen kann unter Umständen verlängert werden.

Nachteile der Gleitzeit für Arbeitgeber

Nachteile der Gleitzeit für Arbeitgeber

In manchen Fällen kann die Gleitzeit nachteilig für Arbeitgebende sein. Das ist zum Beispiel hier der Fall:

  • Eine Schriftliche Regelung ist erforderlich
  • Dadurch, dass die Arbeitszeit dokumentiert werden muss, entsteht ein höherer Verwaltungsaufwand
  • Auch der Koordinationsaufwand innerhalb und zwischen Abteilungen steigt
  • Du weißt nie verbindlich, wann deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da sind
  • Es gibt ein geringes Zeitfenster für gemeinsame Meetings
  • Gleitzeit erschwert das Teambildung
  • Die Anschaffung eines Zeiterfassungssystems ist mit Kosten verbunden
  • Mitarbeitende haben auch bei einer hohen Auftragslage die Möglichkeit zu gehen – Die Arbeit wird möglicherweise nicht verrichtet

Tipps für Arbeitgeber

Die folgenden Tipps helfen Arbeitgeber, damit die Gleitzeit für alle ein Erfolg wird:

  • Spreche dich eng mit deinen Angestellten ab
  • Berufe regelmäßige Feedbackmeetings ein
  • Sorge für ein einfaches Zeiterfassungssystem 
  • Sorge mit Teambuildingevents für einen guten Teamzusammenhalt

Gleitzeit in Branchen und Berufen

Jetzt weißt du alles darüber, was Gleitzeit ist. Du fragst dich aber bestimmt noch, ob dieses Arbeitszeitmodell für deine Branche überhaupt angemessen ist.

Typische Branchen mit Gleitzeit

In Bürojobs kommt Gleitzeit oft zum Einsatz

Prinzipiell kann Gleitzeit in allen Branchen eingesetzt werden.

Branchen, in denen nicht entscheidend ist, wann die Arbeit erledigt wird, bieten sich besonders für Gleitzeitmodelle an. Viele Bürojobs erfüllen diese Voraussetzung.Die Gleitzeit hat sich zudem auch an Hochschulen, Forschungseinrichtungen, bei Medienunternehmen sowie in Herstellungsunternehmen etabliert.

In diesen Branchen bietet sich ein Gleitzeitmodell gut an:

  • IT
  • Industrie
  • Forschung
  • Verwaltung
  • Immobilien
  • Wissenschaft
  • Medienbranche
  • Versicherungsbranche
  • Teile des öffentlichen Dienstes

Untypische Branchen für Gleitzeit

Im Callcenter ist Gleitzeit eher selten

Überall, wo es feste Öffnungszeiten gibt oder Arbeitnehmer verbindlich zu bestimmten Uhrzeiten erreichbar sein müssen, sind flexible Arbeitszeiten eher untypisch.

Für leitende Angestellte entfällt die Gleitzeitregelung außerdem. Auch mit dem Schichtbetrieb lässt sie sich nicht gut vereinbaren. In folgenden Branchen ist Gleitzeit eher unpraktisch:

  • Pflege
  • Schifffahrt
  • Produktion
  • Baugewerbe
  • Bildungswesen
  • Logistik/ Transport
  • Gastronomie/ Event
  • Telekommunikation (zum Beispiel in Callcentern)
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