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Ruhestand: 6 Fakten & 9 Tipps für einen guten Start in die Rente

Nach einem langen Arbeitsleben kommt er irgendwann: der wohlverdiente Ruhestand. Doch welche Regelungen musst du beachten und wie gelingt ein guter Start in die neue Lebensphase? Unsere Tipps helfen dir.

Wir haben Ideen für dich gesammelt, mit denen du eine schöne Verabschiedung in den Ruhestand gestalten kannst. Alles Wissenswerte rund um das Thema Rente findest du hier.

Wissenswertes zum Ruhestand: 6 Fakten

Wichtige Fakten zum Ruhestand

Du hast Jahrzehnte in deinem Beruf gearbeitet und nun steht der wohlverdiente Ruhestand vor der Tür. Das wirft viele Fragen auf und kann Unsicherheiten erzeugen.

Wir haben einige Fakten gesammelt, die du vor deinem Eintritt in die Rente kennen solltest.

Definition: Das bedeuten Ruhestand, Rente und Pension

Der Ruhestand ist die Lebensphase, die nach Abschluss des Arbeitslebens folgt. Wer in einem bestimmten Alter aus dem Arbeitsleben aussteigt, ist von da an im Ruhestand.

Man sagt auch, jemand geht "in Rente". Rente bedeutet jedoch genau genommen etwas anderes, nämlich das Geld aus der Rentenversicherung, das frühere Angestellte im Ruhestand bekommen.

Frühere Beamte bekommen im Ruhestand keine Rente, sondern eine Pension. Rechtlich unterscheiden sich diese beiden Bezüge etwas. Letzten Endes ist aber das Gleiche gemeint: das Geld, das du im Ruhestand bekommst.

In diesem Alter beginnt der Ruhestand

In Deutschland begann der reguläre Ruhestand bis 2011 mit dem Monat nach dem 65. Geburtstag. Momentan gibt es eine Übergangsphase, in der jeder Jahrgang ein oder zwei Monate länger arbeiten muss als der vorhergehende. Ab dem Jahr 2029 liegt das Renteneintrittsalter dann bei 67.

In manchen Branchen ist ein früherer Renteneintritt vorgesehen. Lange Zeit gab es zum Beispiel eine Altersgrenze von 60 Jahren für Pilotinnen und Piloten. Diese starre Grenze wurde allerdings 2011 vom Europäischen Gerichtshof gekippt.

Es ist generell möglich, schon früher den Ruhestand anzutreten, als der Gesetzgeber es vorsieht. Man spricht dann vom Vorruhestand. Dadurch wird allerdings deine Rente oder Pension gekürzt, du bekommst also weniger Altersruhegeld.

Altersteilzeit

Eine Alternative ist die Altersteilzeit. Bei diesem Modell reduziert sich die Arbeitszeit in der letzten Zeit vor der Rente um die Hälfte. Das arbeitgebende Unternehmen stockt dein reduziertes Gehalt dann auf und zahlt die Rentenversicherungsbeiträge.

Der Vorteil der Altersteilzeit ist, dass dein Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand sanfter verläuft. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben den Vorteil, dass sie Stellen früher neu besetzen können.

Ein Recht auf Altersteilzeit gibt es nicht. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Vereinbarung zwischen Arbeitgebern und -nehmern. In vielen Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen gibt es jedoch Regelungen zur Altersteilzeit.

Vorruhestand, Altersteilzeit oder regulärer Ruhestand – welche Variante für dich geeignet ist, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Lasse dich deshalb gut beraten, um eine perfekte Entscheidung zu treffen.

Wann der Ruhestand für Selbstständige beginnt

Ruhestand für Selbstständige

Wer selbstständig arbeitet, fällt nicht unter die gesetzlichen Regelungen für den Ruhestand. Er oder sie entscheidet selbst, wann der Ruhestand beginnen soll.

Das kann auch deutlich früher oder auch später sein als das Rentenalter für Angestellte.

Als Selbstständige oder Selbstständiger bekommst du allerdings nur dann Rente, wenn du zuvor in die Rentenkasse eingezahlt hast.

Bei einigen Berufsgruppen geschieht das automatisch, andere können freiwillig in die Rentenkasse einzahlen.

Darüber hinaus solltest du unbedingt schon frühzeitig für deinen Ruhestand vorsorgen. Auch hierfür solltest du dich gut beraten lassen, damit zu Beginn des Ruhestandes nicht das böse Erwachen droht.

Die Bezahlung im Ruhestand

Mit dem Eintritt in den Ruhestand bekommst du die Rente nicht automatisch. Diese musst du vorher beantragen. Damit du dein Geld wirklich pünktlich bekommst, solltest du den Antrag drei bis sechs Monate vorher einreichen.

Idealerweise lässt du dich im Vorfeld bei der Deutschen Rentenversicherung beraten. Bei diesem Termin erfährst du dann alles Wichtige über den Antrag und die notwendigen Fristen. Die Beratung ist kostenlos.

Häufig kannst du den Antrag sogar vor Ort gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Rentenversicherung ausfüllen. So sparst du am Ende wahrscheinlich einiges an Geld, Zeit und Nerven.

Versteuerung im Ruhestand

Viele Menschen glauben, dass auf die Rente keine Steuern und Abgaben mehr fällig werden. Das ist leider nicht richtig. Grundsätzlich musst du Einkommenssteuer beziehungsweise Lohnsteuer auf deine Rente bezahlen.

Allerdings wird im Moment nicht die komplette Rente besteuert. Das ändert sich jedoch in den nächsten Jahren. Wer bis 2005 den Ruhestand angetreten hat, musste nur 50 Prozent der Rente versteuern. Nach und nach wurde und wird dieser Anteil erhöht.

Wer im Jahr 2023 in Rente geht, muss auf 83 Prozent der Rente Steuern bezahlen. Ab 2040 wird dann die Rente voll versteuert. Allerdings gibt es natürlich Freibeträge, sodass auf eine kleine Rente nur geringe oder gar keine Steuern fällig werden.

Freiwillige Arbeit in der Pension

Freiwillige Arbeit in der Pension

Du kannst im Ruhestand noch Geld dazuverdienen. Wenn du vorzeitig in den Ruhestand gegangen bist, gibt es allerdings Grenzen: Verdienst du mehr als 6.300 Euro im Jahr dazu, wird deine Rente gekürzt.

Wenn du die Regelaltersgrenze erreicht hast, fällt diese Grenze weg. Du darfst dann also so viel Geld dazuverdienen, wie du möchtest, ohne deine Rente zu riskieren. Allerdings musst du deine Einnahmen natürlich versteuern.

Der Eintritt in den Ruhestand ist ein großer Einschnitt im Leben

Viele Menschen empfinden den Beginn des Ruhestandes als einen großen Einschnitt im Leben. Die Routinen und gewohnten Tagesabläufe der letzten Jahre und Jahrzehnte funktionieren nun plötzlich nicht mehr.

Manche fühlen sich nun nutzlos oder hadern mit ihrem Alter. Auch der Verlust des sozialen Gefüges am Arbeitsplatz ist für viele ein schwerer Schritt. Das verringerte Einkommen und damit vielleicht einhergehende Einschränkungen können ebenfalls zum Problem werden.

Wenn ein Ehepartner vor dem oder der anderen in den Ruhestand geht, ändert sich auch der Alltag des Paares. Viele stellen die bisherigen Rollenmodelle infrage.

Umgekehrt freuen sich viele Menschen schon lange vorher auf den Ruhestand und genießen ihn dann in vollen Zügen. Diese Lebensphase ist durch eine sehr große Freiheit gekennzeichnet. Du kannst endlich die Verantwortung der letzten Jahrzehnte abschütteln.

Jetzt ist Zeit für viele Dinge, die vorher nicht möglich waren: Zum Beispiel Reisen, ein neues Studium oder eine intensivere Beschäftigung mit Hobbys, Interessen oder Freunden und Familie.

Ob positiv oder negativ: Der Ruhestand bringt viele Veränderungen mit sich. Deshalb ist es gut, sich auf diesen Einschnitt vorzubereiten. Wie das geht, erfährst du in unseren Tipps.

Tipps für einen guten Start in die Rente

Damit du den Beginn des Ruhestands positiv erlebst, solltest du dich schon frühzeitig mit diesem Thema beschäftigen. Diese Tipps helfen dir dabei.

Plane Zeit für die Umgewöhnung ein

Tipp für den Ruhestand: Plane Zeit für die Umgewöhnung ein

Mit dem Eintritt in den Ruhestand verändert sich das Leben massiv. Selbst wenn du dich darauf freust, kann es sein, dass du in das sogenannte "Rentenloch" fällst. Das ist normal und völlig in Ordnung.

Es dauert einfach einige Wochen oder Monate, bis sich neue Routinen gebildet haben und du dich an dein verändertes Leben gewöhnt hast. Nimm dir diese Zeit und gerate nicht in Panik, falls es dir erst einmal nicht so gut geht.

Wie du Routinen entwickelst, erklären wir hier.

Suche dir schon im Vorfeld Hobbys und Interessen

Wenn dein Leben bisher vor allem aus der Arbeit bestanden hat, solltest du dies schon vor dem Renteneintritt ändern. Tritt in einen Chor oder einen Verein ein, lerne ein künstlerisches Hobby oder beginne eine Sportart, die dich interessiert.

Auf diese Weise schaffst du dir Routinen, die du in deinen Ruhestand mitnehmen kannst. Die regelmäßigen Termine deines Hobbys sind dann ein guter Anker für die ersten Wochen.

Ideen für ein neues Hobby findest du hier.

Baue dir ein tragfähiges Netzwerk auf

Mit dem Ruhestand fallen einige soziale Kontakte weg. Die Kolleginnen und Kollegen, mit denen du bisher einen Großteil des Tages verbracht hast, sind nun nicht mehr Teil deines Alltags.

Kümmere dich deshalb schon deutlich vor deinem Ruhestand um deine Freundinnen und Freunde sowie die Familie. Ein gutes und tragfähiges Netzwerk bewahrt dich vor der Einsamkeit, die viele Menschen im Ruhestand erleben.

Notiere dir, was du im Ruhestand tun willst

Notiere dir, was du im Ruhestand machen willst

Sicher gibt es auch in deinem Leben eine ganze Reihe an Dingen, die du bisher vor dir hergeschoben hast. "Das mache ich dann, wenn ich in Rente bin", ist ein häufig gehörter Satz.

Wenn es dann aber so weit ist, fällt vielen Rentnerinnen und Rentnern erst mal wenig ein, was sie tun können. Schreibe dir deshalb schon im Vorfeld eine Liste mit all den Dingen, die du schon länger einmal tun wolltest.

Diese Liste kannst du dir dann vornehmen und die Dinge nach und nach angehen. Schließlich ist nun endlich einmal Zeit dafür.

Suche dir eine bedeutungsvolle Aufgabe

Die meisten Menschen brauchen eine sinnvolle und strukturierende Aufgabe, die sie mit Zufriedenheit erfüllt. Im Ruhestand solltest du dir eine solche Aufgabe ganz bewusst suchen.

Das kann ein Ehrenamt sein oder eine regelmäßige Sportart. Auch ein Job zum Zuverdienen kann diesen Zweck erfüllen. Oder du kümmerst dich intensiver um Enkelkinder oder Nachbarskinder.

Wichtig ist nur, dass die Aufgabe für dich sinnstiftend ist. Das tut gut, hält fit und macht glücklich – übrigens nicht nur im Ruhestand.

Schaffe einen sanften Übergang zur Rente

Wenn du dich ein wenig vor dem Renteneintritt fürchtest, kann ein sanfterer Übergang für dich sinnvoll sein. Altersteilzeit ist ein solches Modell, das dir den Übertritt in den Ruhestand deutlich vereinfacht.

Du kannst aber auch versuchen, mit deinem Unternehmen einen Minijob nach Beginn des Ruhestandes zu vereinbaren. Dann gehen dem Unternehmen dein Wissen und deine Arbeitskraft nicht komplett verloren und für dich beginnt das Rentenalter nicht so abrupt

Sorge für geistige Herausforderungen

Mit dem Job gehen auch viele geistige Herausforderungen im Alltag verloren. Diese kannst du nun durch neue Herausforderungen ersetzen, die dir einfach Vergnügen bereiten. Einige Beispiele:

  • Lerne ein Musikinstrument.
  • Beginne ein Seniorenstudium an einer Universität. Das geht in vielen Fällen sogar ohne Abitur.
  • Besuche einen Sprach- oder Kochkurs.
  • Lerne Tanzen. Dabei verbindest du körperliche und geistige Herausforderungen optimal.

Sorge für offene Gespräche in der Partnerschaft

Sorge für offene Gespräche in der Partnerschaft

Auch für die Partnerin oder den Partner ist es nicht ganz leicht, wenn der oder die andere in den Ruhestand geht. Die langjährigen Routinen ändern sich schließlich für beide. Außerdem befindet ihr euch nun in ganz unterschiedlichen Lebensphasen.

Um Probleme zu vermeiden, sind offene Gespräche sehr wichtig. Redet über Sorgen und Probleme, aber auch über die Dinge, die jetzt endlich gemeinsam möglich sind.

Hinterfragt außerdem die bisherige Aufgabenverteilung. Welche Dinge soll die Person übernehmen, die nun durch den Ruhestand mehr Zeit hat?

Gebt euch für die Veränderung der Routinen Zeit. Ein einziges Gespräch reicht oftmals nicht aus. Ihr werdet immer wieder neu darüber sprechen müssen, was gut läuft und was nicht. Das klingt erst mal ein wenig anstrengend. Es ist aber auch die Chance für eine ganz neue Innigkeit in der Beziehung.

Strukturiere deinen Alltag

Einfach so in den Tag hinein leben, das ist für eine Weile wirklich schön. Aber schon bald kann es zur Belastung werden, nichts Konkretes zu tun zu haben. Strukturiere deshalb deinen Alltag, indem du dir gezielte Pläne machst.

Was willst du am nächsten Tag oder in der nächsten Woche schaffen? Welche Termine möchtest du wahrnehmen und welche Ziele möchtest du erreichen? Wenn du dir diese Fragen beantwortest, schaffst du mehr und erlebst deinen Ruhestand zufriedener.

Außerdem macht das Faulsein und Ausruhen viel mehr Freude, wenn man vorher etwas geschafft hat.

Verabschiedung und gute Wünsche zum Ruhestand

In den meisten Unternehmen findet eine kleine oder größere Verabschiedungsfeier statt, wenn eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer in den Ruhestand geht. Das ist auch gut so, schließlich ist der Renteneintritt ein einmaliges Ereignis im Leben.

Wie die Verabschiedung in den Ruhestand aussieht, kann je nach Unternehmenskultur und Dauer des Arbeitsverhältnisses sehr unterschiedlich ausfallen. Häufig isst und trinkt man gemeinsam etwas, würdigt die bisherige Arbeit und spricht gute Wünsche zum Ruhestand aus.

Wenn es dir schwerfällt, zu diesem Anlass die passenden Worte zu finden, helfen dir diese Tipps.

Werde persönlich

Werde persönlich

Erinnere an besondere Momente oder sprich einen Dank für die gemeinsame Arbeit aus. Zeige deinem Gegenüber, dass du sie oder ihn im Lauf der Jahre kennen und schätzen gelernt hast.

Wichtig ist, dass du eine persönliche Geste machst – sei es durch ein aufmerksames Geschenk, liebe Worte oder eine passende Karte. Deine Kollegin oder dein Kollege wird den Abschied dadurch in bester Erinnerung behalten.

Schreibe eine Karte oder einen Brief

Du kannst eine Karte zum Abschied verfassen. Wenn du eine Karte oder einen Brief schreibst, solltest du diesen handschriftlich verfassen oder zumindest von Hand unterschreiben. Das zeigt, dass du dir Gedanken gemacht und Zeit genommen hast. Beschrifte auch das Kuvert von Hand.

Eine gemeinsame Karte der Kolleginnen und Kollegen kommt oft sehr gut an und kann ein schönes Erinnerungsstück sein. Wähle dafür eine große Karte und lass alle Kolleginnen und Kollegen einen kurzen Gruß hinzufügen. Vielleicht legst du sogar ein Teamfoto bei?

Wirf in deiner Verabschiedung einen Blick in die Zukunft: Welchen Interessen kann die Ruheständlerin oder der Ruheständler jetzt nachgehen? Was wünschst du ihr oder ihm? Worauf kann sie oder er sich jetzt freuen?

Kennst du die Person, die jetzt in den Ruhestand geht, nicht so gut? Dann sind Zitate und Gedichte eine gute Idee. Im Internet findest du viele humorvolle, aber auch nachdenkliche Zitate für diesen Zweck. Du solltest sie aber immer mit ein paar persönlichen Worten ergänzen.

Als Motiv für eine Ruhestandskarte kannst du ganz unterschiedliche Themen wählen. Es gibt spezielle Ruhestandskarten, du kannst aber auch Blumen, eine Landschaft oder die Darstellung eines Hobbys wählen. Die Karte darf ruhig richtig bunt und fröhlich sein.

Da der Ruhestand ein einmaliges Ereignis im Leben ist, sind natürlich auch Geschenke angemessen. Auch hier kannst du dich an den Vorlieben der Ruheständlerin oder des Ruheständlers orientieren. Klassiker sind Blumen, Wein und Gutscheine.
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