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Auswendig lernen: 8+3 Tipps + 4 Lerntypen

Auswendig lernen gehört im Leben dazu – ob in der Schule, im Studium oder für die Weiterbildung. Trotzdem fällt es oft schwer, sich komplexe Inhalte oder Fakten zu merken. Wir geben Tipps, wie das Auswendig lernen im Handumdrehen klappt und stellen effektive Methoden zum Lernen und Behalten vor.

Die Klausur steht in einer Woche an und du kannst dir wichtige Inhalte immer noch nicht merken? Vor diesem Problem steht wohl früher oder später jeder Student und Schüler. Auch Berufstätige müssen sich ab und an wichtige Informationen einprägen, sei es für einen Vortrag oder eine Fortbildung.

Du hast tagelang gelernt und trotzdem will sich das Wissen nicht festigen. Das ist frustrierend und löst Stress aus. Dabei kann Auswendig lernen mit den richtigen Methoden ganz einfach sein und sogar Spaß machen. Außerdem spielt es keine unwesentliche Rolle, welcher Lerntyp du bist.

Wir klären dich über die verschiedenen Lerntypen auf und geben Tipps zum Auswendig lernen.

So lernt man am besten auswendig

So lernt man am besten auswendig

Klassischer Weise prägen sich Studenten oder Schüler Inhalte ein, indem sie sich immer wieder ihre Notizen durchlesen.

Das einfache Wiederholen der Thematik kann zwar beim Auswendig lernen helfen, ist aber nicht immer der sinnvollste Weg.

Kreative Techniken sind deutlich praktischer. Du kannst Eselsbrücken bauen oder Mind-Maps erstellen, um in kurzer Zeit wichtige Informationen abzuspeichern.

Das Gehirn merkt sich Faktenwissen am besten, wenn Fantasie und Vorstellungskraft im Spiel sind.

Wie du deine Fantasie trainieren kannst, lernst du hier.

Zahlreiche Wissenschaftler sind überzeugt davon, dass stumpfes Auswendig lernen im Alltag kaum weiterhilft. Es garantiert nicht, dass du die Zusammenhänge wirklich verstanden hast und schon gar nicht, dass du das Erlernte auch in die Praxis umsetzen kannst.

Genau deshalb ist es erst einmal wichtig, dass du das Thema in seiner Gänze verstanden hast. Leuchten dir Zusammenhänge ein, kannst du mit dem Auswendig lernen starten.

Auswendig lernen: Diese vier Lerntypen gibt es

Die Art, wie wir uns Wissen einprägen, ist sehr individuell. Jeder Mensch hat bestimmte Vorlieben oder Schwierigkeiten, die ihm das Lernen erleichtern oder erschweren. Basierend auf diesen Unterschieden entwickelte der Universitätsprofessor Frederic Vester das Modell der vier Lerntypen.

Wenn du dich in einem dieser Lerntypen selbst wiedererkennst, weißt du, wie du am besten lernen kannst. Vester unterscheidet zwischen dem visuellen, dem auditiven, dem haptischen und dem intellektuellen (oder kommunikativem) Lerntyp.

Im Folgenden erklären wir dir kurz, worum es sich bei den einzelnen Typen handelt. Wenn du wissen möchtest, zu welchem Lerntyp du zählst, haben wir hier einen Selbsttest für dich.

Der visuelle Lerntyp

Der visuelle Lerntyp merkt sich Inhalte am besten mit Bildern oder Veranschaulichungen. Besonders hilfreich ist für ihn eine Kombination aus Bildern und Texten, Symbolen und Skizzen. Schaubilder oder Diagramme können dem visuellen Lerntyp ebenfalls dabei helfen, sich Inhalte besser einzuprägen.

Wenn dir Diagramme, Skizzen und Symbole am besten beim Lernen helfen und du außerdem lieber den Tafelbildern oder PowerPoint-Präsentationen folgst, anstatt zuzuhören, könntest du ebenfalls ein visueller Lerntyp sein.

Dir hilft es, wenn du zu den Informationen Skizzen anfertigst oder dir eigene Veranschaulichungen überlegst. Außerdem kannst du deine Notizen mit unterschiedlichen Farben markieren und Modelle abzeichnen, damit du das Gelernte besser behältst.

Der auditive Lerntyp

So lernt der auditive Lerntyp am besten

Dieser Lerntyp arbeitet am besten mit seinem Gehör. Auditive Lerntypen können im Frontalunterricht gut zuhören und sich das Erklärte dadurch leichter merken.

Außerdem brauchen sie eine ruhige Umgebung zum Auswendig lernen.

Auditive Lerntypen lernen am besten, indem sie sich Sprachaufnahmen anhören, Videos anschauen oder Hörbücher und Podcasts hören. Möchtest du dir Informationen schnell merken, kannst du dir einfach deine eigenen Notizen vorlesen und das Ganze als Sprachaufnahme aufnehmen.

Höre sie dir regelmäßig an, zum Beispiel während des Wohnungsputzes oder beim Kochen.

Der haptische Lerntyp

Der haptische Lerntyp arbeitet am liebsten mit seinem Tastsinn. Getreu dem Motto "Learning by doing" prägt er sich Sachverhalte ein, indem er sie erlebt oder erfühlt.

Der haptische Lerntyp ist also praktisch veranlagt und kann am besten auswendig lernen, indem er experimentiert, Modelle anfertigt oder Fremdsprachen aktiv mit einer anderen Person übt.

Zahlen und sehr theoretische Themen bereiten dem haptischen Lerntyp oft Schwierigkeiten. Er kann sich Sachverhalte besser merken, indem er Inhalte in einem Dialog nachspielt oder sich beim Auswendig lernen bewegt (zum Beispiel in der Wohnung auf- und abgeht).

Der intellektuelle oder kommunikative Lerntyp

Der intellektuelle beziehungsweise kommunikative Lerntyp arbeitet als einziger nicht primär mit seinen Sinnen. Stattdessen prägt er sich Inhalte am besten ein, indem er das Erlernte kritisch hinterfragt oder Rückfragen stellt.

Er braucht den Austausch und die Diskussion mit Anderen, um am besten auswendig zu lernen.

Manchmal reicht es dem intellektuellen Lerntyp bereits, wenn er über das Erlernte nachdenkt, Gedanken weiterspinnt oder er gedanklich kritisch hinterfragt. Außerdem kann er sich in Gedanken vorstellen, dass Gelesene oder Erlernte einem anderen Menschen zu erklären.

Dadurch hält er quasi einen inneren Dialog und festigt sein Wissen.

Tipps zum Auswendig lernen

Wenn du dich konkret einem Lerntyp zuordnen kannst, fällt es dir mit einigen Tipps bereits sehr viel leichter, auswendig zu lernen. Oft aber verschmelzen die Lerntypen, sodass du genauso gut visuell wie auditiv lernen kannst.

Die folgenden Tipps kannst du als Inspiration nutzen oder sie gezielt anwenden, um dein Auswendig lernen zu beschleunigen.

Ist Bulimie-Lernen sinnvoll?

Tipps zum Auswendig lernen

Der Begriff "Bulimie-Lernen" ist abgeleitet von der Essstörung Bulimie, bei der Betroffene ihre Nahrung nach der Aufnahme direkt wieder erbrechen.

Das Bulimie-Lernen hat zum Ziel, in kurzer Zeit viel Wissen aufzunehmen und es im Anschluss bei der Klausur "wieder auszuspucken".

Bulimie-Lernen bezeichnet also eine einfache und oberflächliche Methode zum Auswendig lernen. In kurzen Intervallen direkt vor der Prüfung nimmst du das gesamte Wissen auf.

Dabei ist nur dein Kurzzeitgedächtnis aktiviert, die Informationen bleiben also nicht dauerhaft im Kopf. Bulimie-Lernen hilft zwar, wenn du viel Informationen in kurzer Zeit speichern musst. Die Methode kann dir außerdem gute Noten einbringen.

Allerdings ist es gut möglich, dass du am Ende kaum Fachwissen besitzt und dich deshalb gar nicht wirklich mit den Inhalten auskennst.

Schreib dir Notizen auf

Der Prozess des Schreibens ist der erste Schritt zum Auswendig lernen. Damit bereitest du dein Gehirn auf das nachfolgende Lernen vor, denn erste Inhalte und Zusammenhänge prägen sich ein. Ganz wichtig ist hierbei, dass du deine Notizen handschriftlich aufschreibst und nicht am Laptop oder PC.

Bevor und während des Aufschreibens solltest du deine Informationen reduzieren, strukturieren und anschließend visualisieren. In den folgenden Abschnitten erklären wir, wie das am besten gelingt.

Reduzieren

Schreib die wichtigsten Notizen auf

Teilweise sitzt du vor ellenlangen Texten oder Folien, aus denen nur bestimmte Informationen wichtig sind. Bevor du also deine Notizen zum Auswendig lernen erstellst, solltest du das Wichtigste herausfiltern.

Definitionen mit verschachtelten Sätzen kannst du aufbrechen, indem du Nebensätze herausstreichst. Ordne den Satz neu an und schreib ihn für dich verständlich auf.

Auf diese Weise beschäftigst du dich bereits ausführlich mit der Thematik und du beginnst unterbewusst mit dem Auswendig lernen.

Lernst du Vokabeln, kannst du bereits eingeprägte Begriffe streichen. Dadurch sieht deine Liste beziehungsweise dein Karteikarten-Stapel deutlich kürzer aus. Das kann wiederum deine Motivation steigern, alle Begriffe noch einmal durchzugehen.

Strukturieren

Strukturiere alle Informationen in einer für dich sinnvollen Reihenfolge. Sind die Informationen aus dem Unterricht oder den Folien verstreut, kannst du sie nun in einen Zusammenhang bringen. Bei Vokabeln kannst du nach Kategorien sortieren.

Staple beispielsweise alle Wörter, die etwas mit Familie, Berufen oder Essen zu tun haben. Alternativ kannst du auch nach Verben oder Nomen sortieren.

Visualisieren

Visualisiere das Gelernte

Besonders dem visuellen Lerntypen hilft dieser Schritt beim Auswendig lernen. Bildliche Darstellungen kann sich das Gehirn allgemein leichter merken als harte Fakten oder Zahlen.

Indem du visualisierst, baust du deinem Gehirn eine Art Denkstütze.

Wähle etwa unterschiedliche Farben für verschiedene Themenbereiche aus. Markiere wichtige Begriffe, umrahme sie oder ordne sie bestimmten Symbolen zu.

Du kannst außerdem kurze Skizzen anfertigen oder aus Zusammenhängen ein Modell zeichnen. Deine Zeichnungen müssen keinen künstlerischen Anspruch haben, es reicht, wenn sie für dich verständlich und greifbar sind.

Hänge dir Zusammenfassungen auf

Du hast zahlreiche Notizen angefertigt und sie visuell ansprechend gestaltet. Nun kannst du deine Zettel wie Plakate überall in der Wohnung aufhängen. Dadurch konfrontierst du dich immer wieder mit dem Erlernten und lernst unterbewusst weiter.

Außerdem trainierst du dein Gehirn darauf, die Informationen an unterschiedlichen Orten abzuspeichern und abzurufen. Das kann dir in der Klausur einen großen Vorteil bringen: Du lernst nämlich unabhängig von einem speziellen Ort oder Platz.

Höre Musik beim Lernen

Laute Geräusche empfinden die meisten als störend, besonders wenn das zu Erlernende ohnehin nicht in den Kopf will. Besonders der auditive Lerntyp braucht vollkommene Ruhe, um ungehindert auswendig zu lernen. Anders sieht es bei leiser Hintergrundmusik aus.

Diese Art der "Ablenkung" kann dir das Lernen nämlich deutlich erleichtern.

Wichtig ist dabei, dass du die richtige Musik auswählst. Verstehst du den Text oder willst am liebsten mitsingen, ist die Musik eher kontraproduktiv. Wähle stattdessen Lieder, deren Texte in einer dir unbekannten Fremdsprache gesungen werden.

Auch klassische oder instrumentale Musik kann ein sinnvoller Begleiter zum Auswendig lernen sein.

Wiederum andere schwören auf Entspannungsmusik wie einfaches Wasserplätschern oder Waldgeräusche. Welche Art der Musik dir beim Lernen hilft, musst du für dich selbst herausfinden.

Baue Eselsbrücken

Erstelle Eselsbrücken zum auswendig lernen

Zahlenfolgen oder andere harte Fakten sind schwer zu merken. Das Gehirn ist einfach nicht darauf ausgelegt, sich stumpfe und zusammenhangslose Informationen zu merken.

An dieser Stelle kommt die berühmte Eselsbrücke ins Spiel: Indem du über Umwege Informationen mit anderen Assoziationen verknüpfst, fällt dir das Auswendig lernen leichter.

Eine Eselsbrücke zu erstellen ist ganz einfach: Du codierst die Fakten in Geschichten, Sprüchen oder Reimen.

Achte darauf, dass die Assoziationen für dich naheliegend sind, sodass du nicht lange nach ihnen suchen musst. Die Geschichten oder Reime müssen auch keinen Sinn ergeben. Es hilft bereits, wenn sie deiner eigenen Fantasie entspringen. Hier erfährst du, wie du Eselsbrücken am besten selbst baust.

Sprich über das Erlernte

Du hast deine Fakten aufgeschrieben, strukturiert und immer wieder gedanklich wiederholt. Um die Informationen jetzt wirklich sicher abzuspeichern, hilft es, sie laut aufzusagen oder jemandem zu erzählen.

Das kannst du selbst sein, ein Bekannter oder eine Lerngruppe. Es spielt keine wesentliche Rolle, ob dein Gegenüber versteht, worum es geht. Wichtig ist vor allem, dass du das Erlernte mündlich wiedergibst und damit gewissermaßen in die Praxis umsetzt.

Leg zwischendurch Pausen ein

Ob beim Sport oder beim Lernen: Um einen Muskel effektiv zu trainieren, braucht er zwischendurch Ruhephasen. Das gilt nicht nur für Bauch, Beine und Po, sondern auch für dein Gehirn. Wenn du pausenlos paukst, wird dein Gehirn irgendwann von selbst abschalten.

Du verschwendest nicht nur deine Zeit, sondern frustrierst und stresst dich auch dabei.

Baue regelmäßige Auszeiten ein und lenke dich für etwa eine halbe Stunde nach dem Auswendig lernen ab. Du kannst zum Beispiel eine Runde Spazieren gehen, einen Power-Nap halten oder die Wohnung aufräumen.

Wenn du möchtest, kannst du dich auch für jede erfolgreiche Stunde, die du mit Lernen verbracht hast, belohnen. Gönn dir beispielsweise einen leckeren Kuchen oder eine Folge deiner Lieblingsserie.

Lerne vor dem Schlafen gehen

Lerne vor dem Schlafengehen

Genügend Schlaf gehört zu einem gesunden Leben dazu. Lernst du in der Klausurenphase nächtelang durch, kann sich das enorm auf dein Gemüt auswirken. Du bist weniger aufnahmefähig, gestresster und reizbar.

Dir deinen Schlaf zu rauben, ist also keine gute Idee. Was allerdings eine sehr gute Idee ist: Dir vor dem Schlafengehen deine Notizen durchzulesen oder dir deine aufgenommene Sprachnotiz anzuhören.

Denn während des Schlafens ist dein Gehirn aktiv. Es überträgt Wissen in das Langzeitgedächtnis, was dir beim Auswendig lernen eine große Hilfe sein wird.

Lerne mit Kartei-Karten

Nicht nur zum Vokabeln lernen eignen sich die kleinen Din A5 oder Din A6 Kärtchen. Auch Faktenwissen kannst du dir mithilfe der Karten gut einprägen. Denn um die Informationen sinnvoll abfragen zu können, musst du dich zunächst intensiv mit dem Inhalt auseinander setzen und die Fakten strukturieren.

Fülle etwa passend zu je einem Thema eine Kartei-Karte mit Informationen. Du kannst auch auf die eine Seite eine Frage, Stichpunkte oder ein übergeordnetes Thema schreiben. Auf der Rückseite notierst du dir die Antworten beziehungsweise relevante Stichpunkte.

Nun kannst du dich selbst mit den Kartei-Karten abfragen oder dich von jemand anderes abfragen lassen. Das Auswendig lernen wird dir auf diese Weise leichter fallen, da du die Informationen laut aufsagst und dich konzentrieren musst.

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