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Erfolgreich diskutieren: 9 Tipps für bessere Argumentationen

Die Notwendigkeit zu Diskutieren und zu Argumentieren begleitet uns durch unser ganzes Leben. Erfolgreich Diskutieren dient dazu, unsere persönlichen Interessen umzusetzen, über uns hinaus zu wachsen und Autorität zu vermitteln. Mit diesen Tipps verbesserst du deine Überzeugungskraft.

Diskutieren lernen

Diskutieren lernen – schon in der Schule

Der Grundbaustein, um engagiert und überzeugend an einer Diskussion teilzunehmen, wird bereits in der Schule gesetzt.

Und auch im Erwachsenenalter lässt sich noch einiges von den dort angewandten Methoden lernen. Wie bei allem, was sich erlernen lässt, macht auch hier Übung den Meister.

So können bereits die leichtesten Übungen für dauerhaften Erfolg sorgen. Eine Auffrischung der alten Schulmethoden hilft dabei, sich die Grundprinzipien einer Diskussion wieder einzuprägen.

Die im Erwachsenwerden verloren gegangenen Fähigkeiten können reanimiert werden.

Eine Argumentation schreiben

Auf den weiterführenden Schulen ist es im Deutschunterricht üblich, Argumentationen und Erörterungen zu schreiben. Ein argumentativer Ausdruck und das separierte Denken soll gefördert werden.

Um deine Argumentation zu stützen, stellst du hierzu erst eine These auf und führst anschließend ein Argument mit sinnvollen Beispielen an. In schriftlicher Form hat dies noch wenig von einer Diskussion. Du sollst lediglich üben, viele Argumente zu finden und diese überzeugend zu verpacken.

Auch als Erwachsener mit Angst vor Diskussionen kann dir das Schreiben von Argumentationen und die mehrseitige Beleuchtung eines Themas helfen. Um Thesen aufzustellen und Themen zu finden, kannst du populäre Texte nutzen. Die schriftliche Form der Argumentationsübung bildet die Grundlage für eine verbale Diskussion.

In diesem Artikel findest du nützliche Tipps um eine erfolgreiche Argumentation zu schreiben.

Gruppendiskussionen

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Gruppendiskussionen

Die Gruppendiskussion bildet eine fortgeschrittene Übungsvariante. In einer Schulklasse werden oft zwei Oppositionen gebildet, die miteinander diskutieren sollen.

Es kommt nicht selten vor, dass ein Diskussionsleiter (Schüler oder Lehrer) ein Auge darauf wirft, ob jeder in die Diskussion eingebracht wird und niemand in der Hitze des Gefechts untergeht.

Es geht schließlich darum, zu lernen, dass beide Seiten in einer Diskussion wichtig sind und dass Fair Play ein wichtiger Teil davon ist. Eine “gewonnene” Diskussion durch größtenteils lautstarke Monologe einer Seite ist argumentativ nicht wertvoll.

Introvertierte Schüler (und auch Erwachsene) neigen dazu, sich in einer größeren Diskussionsrunde ganz zurückzuhalten. Diese Menschen sind in der Regel konfliktscheu und haben auch noch später im Berufsalltag Probleme damit, ihre Meinung durchzusetzen.

In diesem Fall kannst du mit Freunden oder der Familie üben. Zudem gibt es zahlreiche Seminare und Trainingsangebote an Universitäten und Volkshochschulen, die eine Chance auf Besserung des Durchsetzungsvermögens bieten.

Argumentationstypen

Es wird zwischen seriösen und unseriösen Argumentationstypen unterschieden. Diese beiden Variationen fließen nicht selten ineinander.

Wenn keine seriösen Argumente mehr gefunden werden können, bedienen sich viele Menschen ihrer Argumentationsreserven, die keinen hohen Gehalt besitzen.

Es gibt sechs unterschiedliche Argumenttypen (unten aufgeführt), die in der Regel als seriös betrachtet werden. Zur unseriösen Form gehören Argumente, die Mitleid erregen, Angst schüren sollen oder der Fantasie entsprungen sind.

Allgemeine Aussagen, die nicht fundiert sind und lediglich gesellschaftlicher Konventionen entspringen, haben ebenfalls wenig Aussagekraft.

Diskussionstypen

Diese Diskussionstypen gibt es

Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, warum eine Diskussion entsteht. Sie muss nicht zwangsweise in der kompletten Überzeugung des Gegenübers enden. In Freundes- oder Bekanntenkreisen kann beispielsweise aufgrund politischer Ansichten diskutiert werden, ohne dass eine Einigung stattfindet.

Hingegen sollten die Mitglieder bei Gruppenarbeiten in Schule oder Beruf schon zu einem einstimmigen Beschluss oder Kompromiss gelangen, damit die Arbeit erfolgreich fortgeführt werden kann.

Auch im Alltag kann es zu Diskussionen kommen. Hier ist es nützlich eine gewisse Überzeugungskraft zu haben, um sich nicht immer zurücknehmen zu müssen und seine Bedürfnisse zu verfolgen.

Auch in Erziehungsfragen scheuen Kinder nicht davor zurück, sich in lange Diskussionen mit den Eltern zu stürzen, um zu bekommen, was sie sich wünschen. Tagtäglich gibt es Situationen, in denen Argumentationsvermögen gefragt ist.

Besser diskutieren und argumentieren mit diesen Tipps

Die folgenden Tipps und Übungen helfen dir dabei, deine Durchsetzungskraft in Diskussionen zu stärken. Das kommt nicht nur deinem Selbstbewusstsein zugute, auch deine Karrierechancen werden sich verbessern, wenn du von dir und deinen Ansichten überzeugen kannst.

Vorbereitung auf die Diskussion

Wenn du bereits weißt, dass eine Diskussion ansteht (zum Beispiel im Job), hast du den Vorteil, dass du dich vorbereiten kannst. Das ist nützlich, wenn du deinen Chef von etwas überzeugen möchtest oder deine Meinung in einem Gruppenprojekt durchsetzen willst.

Reflektiere deine Argumente und prüfe sie auf mögliche Schwachstellen. Womit könntest du dein Gegenüber am besten überzeugen, und was wäre auch in seinem/ihrem Interesse?

Wenn du deinen Diskussionspartner kennst, nutze alle Informationen, die du über ihn hast und erwähne die Aspekte in deiner Argumentation, die auch für ihn eine wichtige Rolle spielen.

Wenn du nicht geübt darin bist zu diskutieren, solltest du dich auch mental darauf vorbereiten. Setze dir ein Ziel, dass du dir aus der Diskussion erhoffst und versuche es durchzusetzen.

Erstelle Pro- und Contra-Listen anhand von Reden und Sachtexten

Erstelle Pro- und Contra-Listen

Ähnlich wie beim Schreiben einer Argumentation in der Schule kannst du Pro- und Contra-Argumente zu einem Thema heraussuchen. Dazu dienen populäre Reden, Theorien oder Sachtexte.

Hierbei musst du nicht einmal die Sätze ausschreiben. Es geht nur um die Argumentationsfindung. Wenn du diese Übung regelmäßig wiederholst, wird es dir auch im Gespräch leichter fallen Argumente zu finden.

Es ist wichtig für beide Seiten, mehrere Argumente zu sammeln. Auch wenn du die eine Seite persönlich nicht vertrittst, lernst du potentielle Argumente deines Gegenübers einzuschätzen.

Wenn du ungefähr weißt, was dein Gegner sagen könnte, brauchst du keine Angst mehr vor plötzlichen Überraschungen zu haben. Irgendwann wird sich die Fähigkeit deinen Gegner einzuschätzen festigen und du wirst auch in spontanen, verbalen Diskussionen keine Probleme mehr haben.

Diese sechs Argumenttypen kannst du verwenden

  1. Das Faktenargument basiert auf Tatsachen. Entweder erschließen sich diese Informationen auf der Grundlage eigener Erfahrungen oder aus fundierten wissenschaftlichen Beweisen. Seriöse Nachrichtenmeldungen und Pressearbeit können ebenfalls angeführt werden.
  2. Das Autoritätsargument vertritt Experten eines bestimmten Fachgebiets. Die Argumente basieren auf Theorien und Aussagen anerkannter Wissenschaftler, Politiker oder Ökonomen.
  3. Das Wertargument basiert auf moralischen oder gesellschaftlichen Normen und Werten. Ethische Begründungen wie die Notwendigkeit demokratischer Werte und der Meinungsfreiheit gehören zu dieser Art von Argumentation.
  4. Das Logikargument bezieht sich auf logische Schlussfolgerungen des menschlichen Verstandes, die Wahrscheinlichkeitsberechnungen mit einschließen.
  5. Das indirekte Argument hat die Eigenschaft, das gegnerische Argument außer Kraft zu setzen. Es wird begründet, warum das gegnerische Argument nicht logisch ist, auf falschen Fakten basiert oder sich widersprüchlich zu anderen angeführten Argumenten verhält.
  6. Das analogisierende Argument verbindet das eigentliche Thema der Argumentation mit einem anderen Themenbereich. Es wird ein Vergleich angestellt, der die ursprüngliche These unterstützen soll. Es kann auch in Form einer Metapher unterstützend wirken.

Überzeuge auch mit deiner Körpersprache

Achte auf deine Körpersprache

Eine sichere und standhafte Körpersprache zeigt deinem Gegenüber, dass du wirklich von deiner Meinung überzeugt bist und sie nicht nur aus Prinzip durchsetzen möchtest. Setze also nicht nur deinen Verstand ein, sondern auch Gestik, Mimik und deine Stimme.

Mit einem geraden Rücken und viel Gestikulation durch deine Hände wirkst du passionierter und autoritärer. Deine Stimme sollte nicht zittern, sondern Ruhe und Sachlichkeit ausstrahlen. So hast du bessere Chancen, dass dein Gegner deine Sicht der Dinge respektiert und du ihn so überzeugst.

Stelle die Argumente deines Gegenübers in Frage

Gerade im Schulalter empfinden viele Kinder Diskussionen als unnötig und unharmonisch. Beide Seiten tragen in einer Übung ihre Argumente vor, es findet aber keine Einigung statt. In diesem Fall wird zwar die Struktur einer Diskussion erlernt, nicht aber die Überzeugungskraft trainiert.

Oft besteht das Problem einer gescheiterten Diskussion auch noch später darin, dass sich die gegenüberliegenden Seiten ihre Argumente anhören, aber nicht auf sie eingehen. Jeder versucht lediglich seine auswendig gelernten Diskussionspunkte anzuführen.

Es entsteht aber keine gehaltvolle Unterhaltung, da die Substanz des Gesprächs nicht erreicht wird. Auch wenn du dir viele tolle Argumente zusammengelegt hast, solltest du dich immer auf das vorher angeführte Argument deines Gegners beziehen und es in Frage stellen.

In der Regel ist schließlich das eigentliche Ziel einer Diskussion, sich zu einigen oder seinen Standpunkt durchzusetzen.

Lerne, mit Kritik und Misserfolg umzugehen

Wenn deine Argumentation unwillentlich ins Leere verläuft und du dein Gegenüber nicht überzeugen konntest, ist das nicht weiter tragisch. Die Größe besteht darin, zuzugeben, dass du dich geirrt hast und diese Lehre für deine nächste Diskussion mitzunehmen.

Durch Misserfolge kannst du lernen, was in deinem Argumentationsstrang gefehlt hat und was du verbessern kannst.

Beweise Geduld

Beweise Geduld

Einige Redner neigen dazu, für ihre Argumentation weit auszuholen und einige Zeit den Redeteil zu übernehmen. Hier braucht es Geduld, um dein Gegenüber nicht zu unterbrechen.

Denn bei einer Diskussion geht es schließlich darum, beide Parteien aussprechen zu lassen, damit keine Argumente vernachlässigt werden. Wie ebenfalls in der Schule vermittelt wird, gehört das gegenseitige Aussprechen lassen zu den Grundprinzipien der Konfliktlösung.

Ein weiterer Vorteil von Geduld: Deinem Gegenüber gehen irgendwann die Argumente aus. Wenn du entspannt abwartest, bis alle Argumente der anderen Seite angebracht wurden, hast du gute Chancen auf das letzte Wort.

Da du noch einige Argumente aufgespart hast, kann es sein, dass dein Gegner dir kein Contra mehr geben kann und sich somit vielleicht sogar überzeugen lässt.

Rhetorische Überzeugungsarbeit

Rhetorik macht das Diskutieren leichter

Um Seriosität und Überzeugungskraft auszustrahlen, ist Rhetorik das beste Mittel. Dazu gehören eine sichere Wortwahl und die rhetorische Anpassung an dein Publikum.

Ob nun eine oder mehrere Personen überzeugt werden sollen ist nicht von Bedeutung. Überlege dir, ob du dein Vokabular vereinfachst oder sogar Fachsprache benutzt, um die Diskussion erfolgreich zu verlassen.

Prinzipiell solltest du weder undeutlich sprechen noch oft das Wörtchen “Ähm” benutzen. In diesem Fall würdest du sehr unsicher klingen. Die Hörer würden skeptisch werden und an dir zweifeln. Deine Argumentation wäre wenig überzeugend.

Um deine rhetorischen Fähigkeiten zu fördern, gibt es Seminare und Schulungen. Du kannst dir ebenfalls Inspirationen verschaffen, indem du dir gute Redner einfach nur anhörst.

Politiker oder Preisträger, deren Reden auf dich überzeugend wirken, können als rhetorisches Vorbild dienen. Auch die Erweiterung deines Vokabulars und deiner Allgemeinbildung dient zur Verbesserung deiner Rhetorik.

Übungen durch Rollenspiele

Es gibt zahlreiche Schulübungen, die die Lösung von Konflikten trainieren sollen. Der Schwerpunkt liegt allerdings oft auf Streitschlichtung. Generelles Diskutieren wird oft nur bruchstückhaft gefördert.

Dabei findet sich nicht nur im Alltag Diskussionsbedarf. Auch in vielen Studiengängen bestehen die Seminare zu einem großen Teil aus Diskussionen. Wie man diskutiert, wurde vorher hier allerdings nicht offiziell gelehrt.

Wenn du Bedenken hast, was deine Überzeugungskraft anbelangt, versuche dich privat öfter in Diskussionssituationen zu begeben. Übe mit Freunden oder Familie mithilfe von Rollenspielen.

Diese können ruhig ganz am Anfang ansetzen und auch spielerisch sein. Sucht euch ein Thema und sprecht darüber. Die Hauptsache ist, dass du dich an das Diskutieren gewöhnst und die Angst davor verlierst. Wenn du den Schwierigkeitsgrad erhöhen willst, versuche für etwas zu argumentieren, von dem du eigentlich nicht überzeugt bist.

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